20.04.2024, 20:42
Stuttgart chancenlos
Der ThSV Eisenach hat einen weiteren großen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht. Im Heimspiel bezwangen sie den TVB Stuttgart klar mit 33:28 (17:14). Dabei zeigte sich auch Neu-Nationalspieler Marko Grgic in überragender Form wie auch ein Teamkollege.
Es war ein zäher Auftakt beider Mannschaft. Beide Offensive taten sich zunächst schwer, in die Partie zu finden. ThSV-Profi Yoav Lumbroso traf als erster Spieler in der dritte Minute, sein Team konnte diese knappe Führung in der Folgezeit verteidigen. Manuel Zehnder und Peter Walz nutzten die Paraden des gut aufgelegten Mateusz Kornecki, um in der neuten Minuten auf 4:2 zu stellen.
Auch in der Folge kamen die Eisenacher zu vielen einfachen Toren, denn die TVB-Abwehr alles andere als sattelfest. Das war zwar auch bei Eisenach der Fall, doch dort entnervte Kornecki die Stuttgarter regelmäßig. Mit sechs Paraden nach 17 Minuten war er mitverantwortlich dafür, dass Michael Schweikardt beim Stand von 7:11 die erste Auszeit der Partie nahm. Nach einer Zeitstrafe gegen Philipp Meyer drehte der TVB auf und erzielte in den zwei Minuten gleich drei Tore.
Stuttgart war nun wieder dran und konnte nach einem Schrittfehler der Eisenacher durch Jorge Villalobos den 12:13-Anschluss (23.) herstellen. Misha Kaufmann hatte genug gesehen und drückte nun seinerseits auf den Timeout-Buzzer. Die Worte fanden ihre Wirkung: Defensiv zwangen sie die Gäste zu einigen Ballverlusten und vorne lief es besonders über den überforderten Fynn Nicolaus. So geriet der TVB immer mehr ins Hintertreffen, erst Daniel Fernandez konnte die Torflaute von knapp sechs Minuten beenden. Patrick Zieker stellt kurz vor der Pause den 14:17-Halbzeitstand für sein Team her.
Nach der Pause setzte sich das Offensiv-Feuerwerk fort. Neu-Nationalspieler Marko Grgic eröffnete mit seinem sechsten Treffer der Partie den Torreigen seiner Mannschaft. Hinten fand Mateusz Kornecki wieder in seiner überragender Form aus der Anfangsphase und baute sich wie eine Mauer auf. Eisenach zog nun Tor um Tor und brachte die Halle endgültig zum Kochen. Beim 22:15 in der 37. Minute reagierte Schweikardt mit einer Auszeit, sein Team war zuvor überrollt worden.
Sonderlich besser wurde es allerdings auch in Folge nicht. Die Defensive offenbarte weiter große Lücken, sodass die Eisenacher Angreifer einfaches Spiel hatten. Offensiv fehlten ihnen weiter die Idee bzw. stand Kornecki weiterhin zu häufig im Weg. So blieb der Abstand relativ konstant bei sechs, sieben Toren Unterschied. Stuttgart brachte in der 45. Minute dann den siebten Feldspieler. Sascha Pfattheicher traf zwar zum 20:25, doch Meyer bestrafte das Risiko mit einem Wurf ins leere Tor.
Doch Stuttgart gab sich nicht auf und stemmte sich durch den emsigen Egon Hanusz, der viele Fouls einstecken musste, gegen die drohende Niederlage. Allerdings war der Ungar zu häufig auf sich alleine gestellt, sodass der Abstand nicht wirklich kleiner wurde. Auf der anderen Seite beflügelte Grgic die Nominierung für die Nationalmannschaft förmlich, mit dem 30:24 in der 55. Minute war er bereits zum neunten Mal - neuer Bundesliga-Bestwert! Dementsprechend feierten die heimischen Fans ihr Team bereits minutenlang vor Abpfiff und standen fast die kompletten letzten sieben Minuten. Timothy Reichmuth setzte mit seinem Treffer den Schlusspunkt zum 33:28-Sieg.
ThSV Eisenach: Kornecki (14 Paraden), Spikic; Grgic 9, Zehnder 6/2, Walz 6, Lumbroso 5, Reichmuth 4, Ende 1, Meyer 1, Donker 1, Patrail, Kurch, Snajder, Wayrauch, Saul
TVB Stuttgart: Vujovic (10 Paraden), Heinevetter (n.e.); Villalobos 6, Lönn 4, Hanusz 4, Maric 4, Häfner 2, Pfattheicher 2, Fernandez 1, Zieker 1, Röthlisberger 1, Forstbauer 1, Ivankovic, Nicolaus, Slaninka
Zuschauer: 2.988
Schiedsrichter: Jörg Loppaschewski / Nils Blümel
Strafminuten: 4/6
Sebastian Mühlenhof