08.12.2024, 16:52
Grgic-Show zu wenig
Furiose erste Halbzeit des THW Kiel, doch in Halbzeit zwei geriet der Deutsche Rekordmeister beim ThSV Eisenach unter Druck und konnte sich mit 37:33 (23:16) durchsetzen.
Die Personalie Misha Kaufmann prägte das Bild in der Werner-Aßmann-Halle, mit großen Bannern kämpfen die Fans der Thüringer um ihren Kultcoach. Da verblasste ein wenig die Verlängerung mit Rechtsaußen Moritz Ende. Der THW Kiel sollte zunächst in die Vorlage gehen, doch vor allem Marko Grgic hielt die Thüringer mit vier Treffern bis zum 5:5 (9.) im Spiel.
Kiel spielte da variabler, fand die Nahtstellen in Eisenachs Deckung und legte eine unglaubliche Effizienz an den Tag. Nach den ersten Paraden von Andreas Wolff gelang den Zebras eine frühe Führung, zumal der ThSV auch noch beim 5:8 (11.) eine Zeitstrafe gegen seinen Toptorjäger kassierte, da der Domagoj Duvnjak im Gesicht erwischt hatte.
Die Thüringer kassierten einen Negativlauf, den auch ein Siebenmeter on Fynn Hangstein beim 5:10 (14.) nicht brechen konnte. Der Rekordmeister zeigte keine Nachlässigkeit, Gian Attenhofer profitierte beim 6:11 (15.) auch davon, dass die Gäste nach einer Zeitstrafe gegen Bence Imre in Unterzahl agieren mussten. Misha Kaufmann musste beim 6:13 eine Auszeit nehmen, wollte "mehr Tiefe gegen Pekeler" sehen und das gelang auch mit dem Esprit von Simone Mengon als zweiten Aktivposten neben Grgic.
Hinten hatte Eisenachs Deckung aber nicht die gewohnte Aggressivität gefunden, oftmals reichten ein, zwei Kreuzbewegungen, um entsprechend große Lücken zu reißen. Die einzige gelungene Aktion, ein Steal von Marko Grgic, konnte letztlich dann im Konter nicht verwertet werden. Erst nach dem 13:22 gelangen noch einmal ein paar gelungene Aktionen, so wurden beim 16:23 die Seiten gewechselt. Eisenach hatte mehrfach im Tor ohne dass Matija Spikic oder Silvio Heinevetter war zu fassen bekamen. Das Duell in Halbzeit eins ging mit 5:1 an Andreas Wolff.
Nach dem Seitenwechsel lag das Momentum bei den Hausherren, Spikic konnte die ersten Paraden verbuchen und vorne stellte Marko Grgic zum 20:23 (35.). Filip Jicha musste die frühe Auszeit nehmen und setzte nun auf den siebten Feldspieler mit zwei Kreisläufern.
Die Atmosphäre in der Werner-Aßmann-Halle war gewohnt aufgeheizt, Eisenachs Deckung übte Druck auf den Rekordmeister auf. Die Thüringer holten weiter auf, arbeiteten sich beim 23:25 (41.) weiter in die Schlagdistanz. Kiel wankte, fiel aber nicht und konnte sich auch wieder ein wenig lösen. Beide Teams schafften es nun ihr Spiel auf die Flügelpositionen zu verlagern - Zerbe und Landin hatten ihren Anteil, dass es beim 27:32 in die Crunch-Time ging.
Die große Druckphase der Hausherren hatte Kiel nun abgewehrt, die Zebras hatten wieder ihren Rhythmus gefunden und konnten wieder die Thüringer auf Abstand halten. Dabei hatte man auch Glück, denn nach Videobeweis entschieden sich die Schiedsrichter nach einer Aktion von Magnus Landin gegen Peter Walz dazu keine progressive Strafe auszusprechen.
Eisenach lief die Zeit davon, der ThSV benötigte nun die Impulse von Matija Spikic und der aggressiven Deckung. Näher als drei Tore (33:36) kam man aber nicht mehr, Kiel spielte die Ihr clever herunter, holte immer wieder Freiwürfe heraus und Domagoj Duvnjak sollte den Schlusspunkt mit dem 33:37 setzen.
ThSV Eisenach: Spikic (6 Paraden), Heinevetter; Grgic 14/5, Mengon 5, Attenhofer 3, Walz 3, Donker 3, Snajder 3, Reichmuth 1, Hangstein 1, Vistorop, Capric, Meyer, Maric, Kurch, Saul
THW Kiel: Mrkva, Wolff (11/1 Paraden); Duvnjak 8, Johansson 8, Dahmke 5, Pekeler 5, Imre 4/3, Landin 2, Madsen 2, Överby, Wiencek, Pabst, Kutz
Zuschauer: 2800 (Werner-Aßmann-Halle, Eisenach)
Schiedsrichter: Baumgart / Dinges
Siebenmeter: 5/6 ; 3/3
Strafminuten: 10/6
chs