10.02.2025, 20:36
Mengon und Grgic nicht aufzuhalten
Der ThSV Eisenach und TBV Lemgo Lippe liefern sich ein packendes Duell auf Augenhöhe. In Halbzeit ziehen die Thüringer davon, doch der TBV bleibt dran. Die Entscheidung fällt schließlich in der Schlussphase.
Im ersten Pflichtspiel des Jahres wollte der TBV Lemgo Lippe seine Serie von 20 Jahren ohne Niederlage gegen den ThSV Eisenach fortsetzen. Dafür konnte Trainer Florian Kehrmann nach der Grippewelle fast auf den kompletten Kader zurückgreifen, einzig Nicolai Theillinger und Jan Brosch konnten die Fahrt nach Thüringen nicht antreten.
In der Anfangsphase merkte man beiden Teams an, dass der Motor noch gehörig stotterte. Besonders den Angriffsreihen fehlte die nötige Durchschlagskraft. Lemgo leistete sich gegen die offensive Abwehr der Hausherren einige Ballverluste, während die Eisenacher, die schon früh ohne echten Kreisläufer spielten, das notwendige Zielwasser vermissen ließen. So war das Tor von Frederik Simak (3.) das einzige in den ersten sieben Minuten.
Zwar erlösten Marko Grgic und Simeon Mengeon die heimischen Fans, doch die Fehler blieben im ThSV-Spiel. So wurde der unglücklich agierende Fynn Hangstein bereits nach zehn Minuten auf die Bank gesetzt, nachdem er sich je zwei technische Fehler und Fehlwürfe erlaubt hatte. Diese Fehler nutzte sein Ex-Team und zog durch Tim Suton auf 5:2 (11.) davon.
Die Gäste wurden zunehmend sicherer, da nicht zuletzt die Defensive weiter sehr solide stand und auch Constantin Möstl sich das ein oder andere Mal auszeichnen konnte. Bobby Schagen erzielte mit dem 8:4 (15.) die erste 4-Tore-Führung für den TBV. Doch dieser Vorsprung hielt nicht lange, denn die Gastgeber nutzten ihre Chancen nun deutlich konsequenter. Mengon und Grgic trafen jeweils doppelt und da auch Matija Spikic zweimal zur Stelle war, war die Partie beim Stand von 8:9 (19.) aus Sicht des ThSV wieder komplett offen.
Nach einem getroffenen Siebenmeter von Samuel Zehnder musste Frederik Simak dann für zwei Minuten auf die Bank. Die Mannen von Misha Kaufmann konnten daraus allerdings kein Kapital schlagen. Zwar verwandelte Grgic den fälligen Strafwurf, doch Moritz Ende scheiterte im nächsten Angriff an Möstl. Da Zehnder per Siebenmeter erneut traf, gingen die Eisenacher mit 9:11 (21.) aus der Überzahl.
Grgic wollte das aber nicht auf sich sitzen lassen. Erst traf vom Strich und netzte nach einer Auszeit vom Kaufmann dann sogar zum 11:11 (25.), es war bereits sein sechster Treffer. Der emsige Lukas Hutecek sorgte jedoch dafür, dass Lemgo in Front blieb. Nach einem Treffer von Peter Walz - erste der vierte Torschütze des ThSV - drückte Kehrmann den Timeout-Buzzer. Trotz des siebten Feldspielers ging der Angriff seines Teams ins Leere, sodass Mengon die erste Eisenacher Führung erzielen konnte. Diesen knappen Vorsprung konnten die Hausherren aber nicht in die Pause retten, Zehnder traf mit Ablauf der Spielzeit zum 14:14.
Die ersten Minuten der zweiten Hälfte waren deutlich schwungvoller als noch zu Spielbeginn. Grgic sorgte mit seiner achten Bude für das 15:14, die Hendrik Wagner jedoch umgehend konterte. Nach einem Treffer von Moritz Ende eröffnete der extra für den Siebenmeter eingewechselte Silvio Heinevetter mit seine Parade gegen Zehnder die Chance, auf die erste 2-Tore-Führung seiner Farben. Aleksandar Capric nutzte die Gelegenheit zum 17:15 (36.).
Die Gäste gerieten nun zunehmend ins Schwimmen. Die Abwehr stand nicht mehr so sattelfest wie in Halbzeit eins und vorne fanden sie immer seltener eine Lücke. Und wenn sie doch mal eine fanden, war Spikic zur Stelle. Seine Parade gegen Schagen war bereits die achte in der Partie. Als Capric kurz darauf auf 20:16 (39.) stellte, griff Kehrmann zur Auszeit.
Diese Entscheidung zeigte Wirkung, denn die Thüringer kamen etwas aus dem Tritt. Zwar konnten sie noch die beiden Treffer von Zehnder beantworten, doch dann schlichen sich kleine Ungenauigkeiten ein. Der TBV bestrafte diese eiskalt. Suton, Wagner und erneut Suton trafen zum 21:22 (44.). Kaufmann drückte auf den Buzzer und mahnte mehr Konsequenz an.
Wieder drehte sich der Wind in der Werner-Assmann Halle. Lemgo leistete sich im 7-gegen-6 zwei Ballverluste, die Timothy Reichmuth und Hangstein zum 25:21 (46.) nutzten. Zwar traf dann Schagen von außen, doch Lemgo tat sich weiterhin schwer, Lücken in der kompakten Abwehr des Gegners zu finden. Diese ließen sich derweil nicht von der offenen Deckung nicht aus der Ruhe bringen, selbst der Torwartwechsel auf Urh Kastelic bremste den Offensivdrang der Gastgeber nicht. Mengon läutete mit seinem Treffer zum 27:23 die letzten zehn Minuten ein.
Als dann TBV-Neuzugang Sadik Emre Herseklioglu für zwei Minuten auf die Bank musste, drohten die Gäste den Anschluss zu verlieren. Zehnder traf abgezockt per gedrehtem Heber vom Strich, Suton ließ das 25:27 (53.) folgen. Walz und Mengon stellten den alten Abstand wieder her, sodass Kehrmann sechs Minuten vor dem Ende seine letzte Auszeit nahm. Zehnder traf per Siebenmeter, doch der nicht aufzuhaltende Mengon netzte. Kurz darauf parierte Heinevetter dann den zweiten Strafwurf von Zehnder und stellte Moritz Ende auf 31:26 (56.), die Vorentscheidung war gefallen. Suton und Zehnder verkürzten nochmal auf 28:32, doch Mengon machte mit seiner zehnten Bude den Deckel drauf. Daran änderte auch das letzte Tor von Wagner nichts.
ThSV Eisenach: Spikic (13 Paraden), Heinevetter (2 Paraden, davon 2 Siebenmeter); Grgic (10/2), Mengon (10), Reichmuth (4), Capric (3), Ende (3), Walz (3), Hangstein (1), Attenhofer, Meyer, Rokaric, Donker, Kurch, Snajder, Saul
TBV Lemgo Lippe: Möstl (8 Paraden), Kastelic (2 Paraden); Zehnder (8/5), Suton (6), Hutecek (4), Simak (4), Wagner (4), Schagen (3), Versteijnen (2), L. Carstensen, Faust, Herseklioglu, M. Carstensen, Petrovsky
Zuschauer: 2800 (Werner-Assmann-Halle, Eisenach)
Schiedsrichter: Ramesh Thiyagarajah / Suresh Thiyagarajah
Strafminuten: 2 / 6
smu