26.04.2024, 21:35
Eisenach von Beginn an im Hintertreffen
Der ThSV Eisenach konnte im Kampf um den Klassenerhalt nicht nachsetzen. Gegen den TBV Lemgo Lippe fanden die Thüringer über weite Strecken zu wenig offensive Mittel, verzweifelten immer wieder an der Gästedeckung und Torwart Finn Zecher. Am Ende musste man sich 25:30 (11:16) geschlagen geben, zeitweise waren die Gäste dabei auf neun Treffer enteilt.
Jubiläumsspiel für den ThSV Eisenach, schließlich wurde die ehrwürdige Werner-Aßmann-Halle auf den Tag genau vor 40 Jahren als "Katzenaue" eingeweiht. Im Abstiegskampf wollte das Team von Misha Kaufmann nachlegen, hatte aber gegen den TBV Lemgo Lippe Mühe, in die Partie zu finden.
Lemgos Defensive zwang die Thüringer aus schwierigen Situationen und war im eigenen Angriff eiskalt. Schnell sahen sich die Gastgeber, die wie angekündigt mit drei Rechtshändern im Rückraum agierten, mit einem 4:9-Rückstand (15.) konfrontiert.
Mit einer offensiven Deckungsformation, die die Gäste schon eher zum Parteiball zwang, versuchte Eisenach den TBV zu stressen - doch Lemgo fand Lösungen. Beim Team von Florian Kehrmann überzeugte zudem Finn Zecher in der Anfangsviertelstunde gleich mit fünf Paraden und bescherte seinem Team ein deutliches Plus zwischen den Pfosten.
Dennoch konnte sich der ThSV Eisenach in der Folge etwas stabilisieren und den Abstand zumindest konstant halten. Ein 8:12 stand nach 22 Minuten auf der Anzeigetafel. Vor allem Marko Grgic war mit vier Toren ein Aktivposten bei den Hausherren. Lemgo konnte sich vor allem auf die Nervenstärke von Nicolai Theilinger verlassen.
Misha Kaufmann forderte in einer ersten Auszeit mehr Bewegung ohne Ball von seinen Spielern ein, zuvor hatte er schon mit Malte Donker auf einen Linkshänder auf halbrechts erfolgreich umgestellt. Defensiv stellten die Thüringer mit wechselnden Formationen Lemgo immer wieder vor neue Aufgaben, die den Spielfluss der Lipper stören sollten. Richtig in die Schlagdistanz kamen die Hausherren aber nicht, Tim Stuon stellte praktisch mit dem Pausenpfiff den 11:16-Halbzeitstand sicher.
Mit viel Laufarbeit erarbeitete sich Eisenach nach Wiederbeginn gute Chancen, kam aber in den entscheidenden Momenten nicht an Zecher vorbei. Auf der anderen Seite konnte aber auch Mateusz Kornecki nun seine Akzente setzen und auch im Innenblock leistete Mait Patrail wertvolle Arbeit.
Doch gegen die offensive Abwehrformation der Gastgeber hatte der TBV Lemgo Lippe weiter Antworten, vor allem Lukas Hutecek nahm in den kritischen Phasen das Heft in die Hand, hielt die Lipper so in der Vorlage. Beim 15:20 (42.) musste Kaufmann erneut zur Auszeit greifen. Der Schweizer Cheftrainer des ThSV wollte mit dem siebten Feldspieler einen neuen Akzent setzen, doch der verpuffte.
Stattdessen bekam Lemgo das Spiel immer besser in den Griff, löste sich mit Emil Laerkes Hüftwurf zum 16:24 (45.) auf acht Tore und erzwang die letzte Eisenacher Auszeit. Mit deutlichen Worten appellierte der ThSV-Coach an den Teamgeist seiner Schützlinge, die jedoch immer deutlicher den Faden verloren. Lemgo bot sich beim 17:26 (49.) zweimal die Chance auf die zweistellige Führung - doch diese blieben ungenutzt.
Eisenach witterte noch einmal seine Chance, kämpfte sich ein wenig heran, doch wirklich Spannung sollte nicht mehr aufkommen: Lukas Hutecek hielt seine Farben mit einem starken Antritt in die Tiefe zum 27:20 (53.) in die Vorlage. Aber das Momentum war nun bei den Hausherren, zum ersten Mal an diesem Abend. Es reichte aber nur noch für Ergebniskosmetik, Lemgo beschränkte sich darauf die Führung zu verwalten und steuerte über ein 29:23 zum 30:25-Erfolg.
ThSV Eisenach: Spikic (7 Paraden), Kornecki (3 Paraden); Grgic 6, M. Zehnder 4/2, Donker 3, Snajder 3, Walz 2, Weyhrauch 2, Ende 1, Kurch 1, Mengon 1, Meyer 1, Saul 1, Reichmuth, Patrail, Lumbroso
TBV Lemgo Lippe: Zecher (13/2 Paraden), Kastelic; Suton 6, Hutecek 5, Theilinger 4, N. Versteijnen 4, S. Zehnder 4/4, Laerke 2, Simak 2, Battermann 1, Carstensen 1, Petrovsky 1, Schagen, Zerbe, Hübke
Zuschauer: 3030 (Werner-Aßmann-Halle, Eisenach)
Schiedsrichter: Mirko Krag (Frankfurt/M.)/Marcus Hurst (Oberursel)
Strafminuten: 2 / 4
Christian Stein