27.09.2024, 21:39
Weiße Weste verteidigt
Die SG Flensburg-Handewitt hat mit einem am Ende klaren Auswärtssieg in Eisenach die weiße Weste in der Handball-Bundesliga verteidigt - und als letztes verbliebenes Team ohne Punktverlust somit auch die Tabellenführung. Eisenach hielt dagegen, konnte die Rote Karte gegen Marko Grgic aber nicht kompensieren.
Nach der gestrigen Niederlage der Rhein-Neckar Löwen in Leipzig reiste die SG Flensburg-Handewitt als einzig verlustpunktfreie Mannschaft der Handball-Bundesliga zum Auswärtsspiel nach Eisenach. Der ThSV hatte sich nach der überraschenden Heimniederlage gegen Bietigheim allerdings einiges vorgenommen, setzte den ersten Treffer durch Marko Grgic. Der Nationalspieler hatte in der Vorwoche vierzehn Treffer erzielt und ging auch gegen Flensburg voran.
Der Tabellenführer antwortete aber und legte nach dem Ausgleich von Simon Pytlick durch Johannes Golla vor. Eisenach hatte unterdessen den Ball an den Pfosten gesetzt, nicht der letzte Versuch im ersten Abschnitt, der am Holz oder gar neben dem Tor enden sollte. Matija Spikic, der den Vorzug vor Silvio Heinevetter erhielt, war nach einem früh parierten Gegenstoß aber auf der Gegenseite im Spiel. Grgic konnte so ausgleichen und Simone Mengon mit dem Tempo die Gastgeber wieder in Vorlage bringen.
Die Halle kochte in der achten Minute bereits - auch aufgrund der Fehler der Flensburger. Die Gäste standen gut in der Deckung, nahmen die Zweikämpfe aggressiv an und hielten dagegen - machten in der Offensive aber einfach zu viele Fehler. Dennoch übernahm der Favorit wieder die Führung und bejubelte die erste Zwei-Tore-Führung, als ein Heber von Emil Jakobsen aus schwierigem Winkel den Weg vom Pfosten über die Linie fand.
Das Momentum schien nun auf Seiten der SG Flensburg-Handewitt zu sein. Fynn Hangstein konnte nach einem vergebenen Siebenmeter zwar im Nachwurf noch einmal den Anschluss erzielen, doch Pytlick, Smits und Mensah sorgten mit einer Dreier-Serie binnen neunzig Sekunden für das 9:5. Eisenach haderte weiter mit der Chancenverwertung, stabilisierte sich nach einem Grgic-Treffer aber wieder. Die Partie blieb umkämpft: Flensburg führte dabei mit 12:7, Eisenach verkürzte auf 12:10 und Simon Pytlick sorgte per Doppelschlag für das 14:10.
Die Norddeutschen schienen trotz der Probleme in der Offensive immer die passenden Antworten zu haben, so auch in der letzten Minute des ersten Abschnitts. Eisenach war mit dem siebten Feldspieler erfolgreich, doch die verbliebenen Sekunden reichten Lukas Jörgensen: Mit einem direkt verwandelten Anwurf sorgte er für das 15:11 zur Pause. Dennoch hofften die heimischen Fans, nicht zuletzt aufgrund des engagierten Auftritts des Außenseiters.
Nach Wiederbeginn stieg die Hoffnung - ablesbar an der Lautstärke in der Werner-Aßmann-Halle - umgehend weiter an: Alexander Saul traf, Flensburg verwarf und kassierte eine Zeitstrafe. Eisenach wollte in Überzahl ein weiteres Zeichen setzen: Ein Kempa von Außen in die Mitte brachte allerdings nicht den erhofften Erfolg und zum Ärger der Fans in der Halle auch keinen Siebenmeter.
Doch auch der nächste Flensburger Angriff ging ins Leere und so brachte Malte Donker den Außenseiter wieder auf zwei Tore heran. Flensburg antwortete unterdessen mit individueller Klasse: Simon Pytlick setzte - wie schon vor der Pause - einen Doppelschlag und Kevin Möller meldete sich mit einem parierten Gegenstoß zu Wort. Beim 17:13 war fünf Minuten nach Wiederbeginn der Vier-Tore-Pausenabstand erreicht.
Und Simon Pytlick sollte auch an der vorentscheidenden Situation beteiligt sein: Der Däne kam mit Tempo auf die Deckung der Eisenacher, Marko Grgic ging zum Block hoch - bewegte dabei aber die Arme in Richtung Ball und erwischte den Wurfarm des Gegners. Die Schiedsrichter gingen an die Seitenlinie und nutzten den Videobeweis. Ihre Entscheidung: Direkt Rot. Mit Marko Grgic musste damit der zentrale Akteur der Hausherren vorzeitig vom Parkett.
Eisenach konnte den folgenden Siebenmeter zwar noch beantworten, doch Flensburg zog mit einer Dreier-Serie auf 21:14 davon. Nach vierzig Minuten waren damit die Weichen gestellt, auch wenn der ThSV weiter dagegenhielt. Die SG hatte aber Antworten - auch als Eisenach mit drei Treffern in Folge sieben Minuten vor dem Ende noch einmal für Stress sorgte und auf vier Tore herankam. Der Tabellenführer traf selbst dreifach und stellte spätestens mit dem 28:21 dann endgültig die Weichen zum 30:25-Erfolg.
Statistik folgt ...
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