vor 1 Tag
Entscheidung fällt vom Strich
Das letzte Spiel des Jahres bot Spannung pur: Der HSV Hamburg schien nach einem 6:0-Lauf alles unter Kontrolle zu haben, doch der ThSV Eisenach kämpfte sich ins Spiel zurück und setzte sich in einer ausgeglichenen Crunchtime durch. Marko Grgic traf nach Ablauf der regulären Spielzeit vom Strich zum 32:31 (17:19)-Heimsieg.
In heimischer Halle tankte sich Marko Grgic schnell zum 1:0 durch. Zunächst konnte der HSVH allerdings jeden Eisenacher Führungstreffer umgehend beantworten. Nach einer Parade von Matija Spikic, dessen langfristige Vertragsverlängerung vor der Partie bekannt gegeben wurde, setzten sich die Thüringer per Doppelschlag von Simone Mengon erstmals auf zwei Treffer ab (4:2, 5. Minute).
Trotz einer Zeitstrafe gegen Philipp Meyer verringerte sich der Abstand zunächst nicht (5:3, 6.). Auf der anderen Seite musste Andreas Magaard wenig später für zwei Minuten auf der Bank Platz nehmen, doch die Hamburger erkämpften sich in Unterzahl den Ausgleich (5:5, 8.). Bis zum 8:7 legte Eisenach immer wieder vor, dann drehte der HSVH allerdings auf. Nach einer Zeitstrafe gegen Peter Walz brachte ein gut aufgelegter Moritz Sauter die Gäste per Doppelschlag erstmals in Führung (8:9, 14.).
Ein ebenso treffsicherer Simone Mengon drehte den Spielstand per Doppelschlag zwar noch einmal zum 10:9, ehe Hamburg per 6:0-Lauf auf 10:15 enteilte. Großen Anteil daran hatte U21-Weltmeister Sauter, der in den ersten 18 Minuten die Hälfte aller HSVH-Treffer erzielte. Misha Kaufmann reagierte mit einer System-Umstellung und einigen personellen Wechseln: Silvio Heinevetter rückte für Matija Spikic zwischen die Pfosten und Fynn Hangstein sorgte im Rückraum für neue Impulse - mit Erfolg.
Tor um Tor kämpfte sich der ThSV in der Folge heran. Als die Hausherren per 4:1-Lauf auf 16:14 verkürzten, buzzerte Torsten Jansen schnell zu seinem ersten Timeout. Doch der HSVH-Coach konnte den Eisenacher Lauf nicht unterbrechen. Nach einer starken Parade von Silvio Heinevetter tankte sich Philipp Meyer in der zweiten Welle zum 15:16-Anschluss durch (24.). Immer wieder konnte der HSVH in den verbleibenden sechs Minuten mit zwei Treffern vorlegen. Die Hausherren hatte ihre Chance zum erneuten Ausgleich verpasst, sodass Jacob Lassen zum 19:17-Halbzeitstand stellte.
Nach dem Seitenwechsel dominierte der ThSV: Spikic, der ins Eisenacher Tor zurückgekehrt war, steuerte eine frühe Parade bei und Peter Walz sorgte für den erneuten Anschluss. Im gleichen Atemzug kassierte Azat Valiuilin eine Zeitstrafe und Ivan Snajder glich in Überzahl zum 19:19 aus (33.). Vom Strich brachte Casper Mortensen den HSVH noch einmal in Führung, ehe Walz und Grgic den Vorsprung per Doppelschlag auf Eisenacher Seite zurückholten (21:20, 36.).
Es folgte ein offener Schlagabtausch: Unter wechselnder Führung konnte sich keine Mannschaft auf mehr als einen Treffer absetzen (25:25, 47.). Auch acht Minuten vor dem Abpfiff blieb die Partie beim Stand von 28:28 ausgeglichen. Für eine spannende Crunchtime war gesorgt. Auf Hamburger Seite übernahm besonders Jacob Lassen nun mehr Verantwortung und stellte mit seinem neunten Treffer zum erneuten Remis (29:29, 54.).
Nach dem wiederholten Eisenacher Führungstreffer zum 30:29 stellte Jansen seine Mannschaft in der Auszeit auf die verbleibenden fünf Minuten ein. Seine Worte wirkten: Nachdem Treffer von Azat Valliulin und einem Thüringer Fehlwurf hatte Hamburg die Möglichkeit, wieder vorzulegen - doch Matija Spikic hatte etwas dagegen und Marko Grgic stellte drei Minuten vor Spielende vom Strich mit seinem achten Treffer auf 31:30.
Nach einer Parade von Matija Spikic hatte der ThSV 84 Sekunden vor dem Abpfiff die Chance, auf plus Zwei zu stellen, doch Misha Kaufmann überließ nichts dem Zufall und stellte seine Mannschaft mit einer Auszeit auf die letzte Minute ein. Filip Vistorop tankte sich durch, doch Mohamed El-Tayar verhinderte die Vorentscheidung. 44 Sekunden waren noch auf der Uhr, als Torsten Jansen zum letzten Timeout buzzerte.
Casper Mortensen traf vom Strich zum Ausgleich. Dem ThSV blieben 27 Sekunden für den Siegtreffer, doch die Entscheidung fiel nach Ablauf der regulären Zeit: Auch Marko Grgic blieb von der Siebenmeter-Markierung souverän und traf zum 32:31-Sieg.
ThSV Eisenach: Spikic (10 Paraden), Heinevetter (1 P.); Grgic (9/6), Mengon (6), Walz (6), Meyer (3), Vistorop (3), Saul (2), Snajder (2), Hangstein (1), Reichmuth, Capric, Attenhofer, Maric, Donker, Kurch
HSV Hamburg: El-Tayar (2 P.), Haug (10 P.); Lassen (9), Sauter (8), Andersen (4), Tissier (4), Mortensen (3/2), Valiullin (2), Weller (1), Magaard, Axmann, Hartwig, Unbehaun, Ilic
Schiedsrichter: Julian Fedtke / Niels Wienrich
Strafminuten: 6 / 8
Zuschauer: 2800 (Werner-Aßmann-Halle, Eisenach)
Merle Klingenberg