07.09.2024, 21:52
Hauptstädter machen die 40 voll:
Die Füchse Berlin haben den Ligaauftakt beim ThSV Eisenach kampfstark gewonnen. Der Underdog wehrte sich beherzt, hatte der großen Qualität der Hauptstädter aber schließlich zu wenig entgegenzusetzen.
Der ThSV Eisenach empfing die Füchse Berlin zum Abschluss des Samstags in der Bundesliga mit vier Rückraumspielern in der Startformation und einem starken Fynn Hangstein, der früh zwei Siebenmetertore erzielte. Auf der Gegenseite spielte sich hingegen direkt Torwart Dejan Milosavljev in den Fokus - und war bester Füchse-Akteur in der Frühphase.
Dementsprechend entwickelte sich ein enges Spiel. In der 9. Minute netzte Moritz Ende zum 4:4 ein: gegen seinen Ex-Club. Der Rechtsaußen war nicht der einzige Ex-Fuchs im Eisenacher Aufgebot - auch Dustin Kraus und natürlich Silvio Heinevetter trugen bereits das Berliner Trikot. Der frühere Nationaltorwart brauchte allerdings 13 Minuten bis zur ersten Parade.
Mit einer starken Aktion hatte der Schlussmann einen Gegenstoßtreffer von Mathias Gidsel verhindert, welchen der Däne aber einen Angriff später dennoch setzen konnte (9:7, 16.). Kurz darauf bestätigte Tim Freihöfer das Plus-Zwei zunächst mit einem eleganten Heber beim Siebenmeter, ehe Marko Grgic das 12:12-Ausgleichstor besorgte (20.).
Die Füchse hatten aber kurz darauf wieder leichte Vorteile auf der eigenen Seite. In einem engen Spiel stellte Lasse Andersson auf Plus-Eins, Hakun West Av Teigum und Mathias Gidsel erhöhten zum 16:13 (24.). Misha Kaufmann zog die Auszeit - auch der erstarkte Heinevetter hatte den Lauf der Berliner nicht verhindern können.
Eisenach ließ den Kontakt zum Superpokalsieger dennoch nie abreißen. In der 28. Minute nahm Jaron Siewert beim Stand von 18:16 die Auszeit, aber Justin Kurch stellte per Gegenstoßtreffer auf 18:17. Das letzte Wort hatte dann aber erneut Mathias Gidsel, der mit seinem siebten Treffer den Halbzeitstand von 19:17 besorgte.
Jaron Siewert reagierte nach dem Seitenwechsel mit zwei personellen Veränderungen: Lasse Ludwig nahm den Platz zwischen den Pfosten ein - Milosavljev hatte nicht an die starke Startphase anknüpfen können -, zudem ersetzte Tobias Reichmann Hakun West av Teigum. Das erste Tor zum 20:17 gehörte mit Lasse Andersson dann aber einem der Spieler, die auch schon im ersten Durchgang stark aufspielten (32.).
Eisenach blieb davon unbeeindruckt und verkürzte beim 21:20 wieder auf ein Tor. Die Berliner fanden weiterhin keine Lösung gegen den Vierer-Rückraum der Wartburgstädter - hatten mit der offensiven 6:0-Deckung aber keine Probleme. Immer wieder waren die Gäste-Akteure frei und setzten sich so auf 24:20 ab: Matija Spikic kam für Silvio Heinevetter, Kaufmann buzzerte zur Auszeit (37.).
Das zeigte jedoch keine Wirkung. Die Füchse zeigten sich nun in starker Verfassung und präsentierten die eigene Qualität. Beim 28:22 waren die Hauptstädter erstmals auf sechs Treffer ereilt, was auch Lasse Ludwig zu verdanken war. Der Youngster zeigte einige starke Paraden wie beim Siebenmeter gegen Gian Attenhofer (42.).
Entschieden war die Partie dadurch jedoch nicht. Eisenach zeigte Moral und verkürzte beim 26:29 durch Malte Donker wieder auf drei Treffer (46.). Die Füchse antworteten zwar ihrerseits mit einem Doppelschlag, es blieb aber dennoch eng. Und emotional. In der 53. Minute gerieten der zurückgekehrte Silvio Heinevetter und Mathias Gidsel aneinander, nachdem der Däne versucht hatte, einen parierten Ball in einer abgepfiffenen Situation kurzerhand mit dem Fuß über die Linie zu transportieren. Gidsel bekam eine Zeitstrafe.
Generell stand die Werner-Aßmann-Halle nun Kopf. Sechs Minuten vor Spielende war es beim Stand von 35:32 weiter eng, großen Sportsgeist zeigten die Zuschauer und Zuschauerinnen aber nicht. Die Füchse blieben davon unbeeindruckt, Lukas Herburger stellte auf 36:32. Kurz darauf setzte Tim Freihöfer beim Siebenmeter einen Heber zum 37:33 (56.).
Der ThSV agierte nun in einer offensiven 3:3-Abwehr, fanden aber keinen Zugriff mehr. Die Berliner schienen mit jedem Aufreger noch abgezockter zu werden und zeigten sich in Torlaune. Mathias Gidsel stellte eineinhalb Minuten vor Ende auf 39:34, der Endstand lautete 41:35.
ThSV Eisenach: Heinevetter (5 Paraden), Spikic (3 Paraden), Freitag; Hangstein (6/4 Siebenmeter), Donker (6), Ende (6), Grgic (6), Mengon (4), Reichmuth (3) Vistorop (2) Attenhofer (1/1), Kurch (1)
Füchse Berlin: Milosavljev (6 Paraden), Lasse Ludwig (7 Paraden); Freihöfer (12/6), Gidsel (12), Andersson (7), Lichtlein (3), Herburger (2), Reichmann (1), Marsenic (1), Milosavljev (1), Langhoff (1), Av Teigum (1)
Zuschauer: 2775 (Werner-Aßmann-Halle, Eisenach)
Schiedsrichter: Fabian Baumgart / Philipp Dinges
Strafminuten: 8 / 8
Maximilian Otte