31.03.2024, 19:39
Ostwestfalen führen immer wieder
Der THW Kiel hat einen knappen Sieg beim TBV Lemgo Lippe gefeiert. Mit einer Energieleistung brachten die Ostwestfalen den deutschen Rekordmeister an den Rand einer Niederlage, zogen letztlich aber dennoch den Kürzeren, weil sie im letzten Angriff nur Aluminium trafen.
Der THW Kiel fand gut in die Begegnung beim TBV Lemgo Lippe, der in der Vergangenheit immer wieder für eine Überraschung gegen die Zebras sorgen konnte. Mit einem starken Tomas Mrkva und viel Zug zum Tor zogen die Gäste so schnell auf 3:1 davon (3.). Gegen die defensive 6:0 der Ostwestfalen fanden die Kieler immer wieder Lösungen.
Auch die Deckung stand sattelfest, der TBV tat sich schwer. Nach einem Ballgewinn markierte Patrick Wiencek im Tempogegenstoß so das 7:3. Florian Kehrmann reagierte mit einer Auszeit und beorderte Finn Zecher zwischen die Pfosten (10.). Das wirkte: Der Schlussmann parierte direkt, vorne verkürzte Emil Buhl Lærke.
Aber auch Tomas Mrkva zeigte sich weiter formstark. Der Tscheche vernagelte das Tor beim Siebenmeter gegen Samuel Zehnder und fischte kurz darauf auch einen Tempogegenstoß raus. Das half jedoch nicht, weil der THW offensiv kaum noch Lösungen fand. Lukas Zerbe setzte den Anschlusstreffer (8:9, 17.).
Auch in der Folge blieben die Gastgeber im Rennen. Finn Zecher parierte immer wieder, Leos Petrovsky netzte zum erneuten minus eins (10:11, 24.). Filip Jicha reagierte mit einer Auszeit, seine Mannschaft setzte sich daraufhin wieder auf zwei Treffer ab. Das letzte Wort hatten aber die Lipperländer: Leve Carstensen traf beim 13:14-Halbzeitstand zum erneuten Anschluss.
Das erste Tor nach dem Seitenwechsel gehörte dem THW. Defensiv verteidigten die Kieler dann den ersten Angriff der Gastgeber und legten so das 16:13 nach (34.). Der TBV hielt den Kontakt jedoch, hatte beim Stand von 18:16 die Chance auf den erneuten Anschlusstreffer. Florian Kehrmann bereitete den Angriff per Auszeit vor.
Mit Erfolg: Frederik Simak und Emil Buhl Lærke stellten mit zwei schnellen Treffern auf 18:18. Auf ein Siebenmeter-Tor von Niclas Ekberg ließen die Gastgeber dann einen weiteren Doppelschlag folgen und führten plötzlich mit 20:19 (41.). Filip Jicha reagierte mit einem Torwartwechsel zugunsten von Samir Bellahcene, aber auch der Franzose konnte das erneute Führungstor vom abgezockten Leve Carstensen nicht verhindern (21:20, 44.).
Auch in der Folge blieb es eng. Auf die Ausgleichstreffer der Kieler hatten die Hausherren immer eine Antwort parat, dann aber jagte Domagoj Duvnjak den Ball ins verwaiste Tor der Ostwestfalen. Kurz darauf erhöhte Patrick Wiencek mit derselben Methode zum 25:23 (51.). Per Siebenmeter sorgten die Hausherren dann für den erneuten Anschluss.
Das Spiel bog nun auf die Zielgerade ein. Beim Stand von 26:24 nahm Filip Jicha eine Auszeit. Niclas Ekberg stellte im folgenden Angriff per Siebenmeter wieder auf plus drei. Die schwindenden Kräfte waren den Ostwestfalen jetzt immer wieder anzumerken, ein überhasteter Wurf von Mykola Bilyk gab den Gastgebern aber die erneute Chance auf den Anschluss. Lukas Hutecek nutzte diese zum 27:26 (55.).
Kiel zog zwar wieder auf zwei Treffer davon, Lemgo erspielte sich aber dennoch die Chance auf den erneuten Ausgleich. Diese warfen die Gastgeber jedoch weg, Filip Jicha buzzerte 47 Sekunden vor Spielende zu seiner letzten Auszeit. Harald Reinkind jagte den Ball aber über den Kasten.
29 Sekunden waren verblieben, und Florian Kehrmann zog ebenfalls sein Timeout. Dann wurde es bitter: Die Hausherren spielten einen Kempa auf Niels Versteijnen, dieser setzte das Spielgerät aber an die Latte. Kiel jubelte so über einen 28:27-Sieg.
TBV Lemgo Lippe: Zecher (7 Paraden), Kastelic (1 Parade); Laerke 6, Brosch 5, N. Versteijnen 4, Zerbe 4/2, Carstensen 3, Hutecek 2, Petrovsky 1, Simak 1, S. Zehnder 1, Theilinger, Battermann, Schagen,
THW Kiel: Mrkva (6 Paraden, davon 1 Siebenmeter), Bellahcene (4 Paraden); Reinkind 6, Wiencek 6, Ekberg 5/2, Johansson 3, Bilyk 2, Dahmke 2, Överby 2, Duvnjak 1, E. Ellefsen a Skipagotu 1, Ehrig, Weinhold, Pabst, Szilagyi, Wallinius
Zuschauer: (Phoenix Contact Arena, Lemgo)
Schiedsrichter: Sascha Standke / Steven Heine
Strafminuten: 6 / 4
mao