11.02.2024, 18:05
Mannheimer 13 Minuten ohne Tor
Mit einem brillanten Finn Zecher und einer beherzten Leistung hat der TBV Lemgo Lippe die Rhein-Neckar Löwen in der Handball Bundesliga überdeutlich geschlagen.
Die krisengebeutelten Rhein-Neckar Löwen starteten gut in das erste Ligaspiel nach der Winterpause. Die Schützlinge von Sebastian Hinze führten nach drei Minuten bereits mit 3:1, sahen sich aber trotz einiger Paraden von Mikael Appelgren mit einem unnachgiebigen Gegner konfrontiert. Lemgo ließ sich nicht abschütteln, verkürzte immer wieder auf einen Treffer.
Diese Phase durchbrachen die Mannheimer nach einer Viertelstunde erstmals und erarbeiteten sich direkt mehrfach die Chance mit vier Treffern davonzuziehen. Der ebenfalls starke Finn Zecher entpuppte sich jedoch gleich doppelt als Spielverderber, wehrte unter anderem einen Strafwurf von Tobias Reichmann ab (16.).
Erst im folgenden Angriff gelang Jannik Kohlbacher doch noch das 11:7, kurz darauf legte Olle Forsell Schefvert das erste plus fünf nach (13:8, 20.). Lemgo gab sich jedoch erneut nicht auf und zwang Hinze beim 14:12 zur Auszeit. Trotz dieser verkürzte Tim Suton beim 14:13 wieder auf ein Tor (26.). Dieser Abstand hatte dann auch bis zum 16:15 zur Halbzeit Bestand.
Der TBV Lemgo setzte seine Aufholjagd im zweiten Durchgang fort. Lukas Hutecek sorgte zunächst für den Ausgleich, ehe Tim Suton den Ball im Tempogegenstoß zum 17:16 zugunsten der Lipperländer versenkte (34.). Zuvor hatte Samuel Zehnder die Chance auf die Führung noch per Siebenmeter vergeben.
Die Löwen taten sich mit der defensiven, aber sehr agilen Deckung der Hausherren in den Folgeminuten weiter schwer. Auch Zecher war weiterhin ein Faktor. Nach dem 20:18 durch Niels Versteijnen buzzerte Sebastian Hinze das zweite Mal, doch Zecher parierte gegen Philipp Ahouansou und dann auch im Gegenstoß gegen Jannik Kohlbacher. Leve Carstensen bestrafte diese Fehlwürfe mit dem 21:18 (41.).
Und weiter brachte Zecher die Phoenix Contact Arena zum Beben. Als nächstes nahm der zum Saisonende scheidende Torwart einen Wurf von David Moré weg. Florian Kehrmann witterte die Chance auf das erste plus vier und trommelte seine Mannschaft zur Auszeit zusammen (43.).
Die Sternstunden lagen weiterhin auf Heimseite. Niels Versteijnen hämmerte den Ball per 130 km/h-Fackel in die Maschen, und Zecher sammelte die fünfte Parade in Folge. Breit grinsend konnte der Torwart dann dabei zuschauen, wie Lukas Zerbe das 23:18 markierte und Hinze das letzte Mal auf den Timeout-Buzzer drückte (45.).
Das neu installierte Sieben-gegen-Sechs hauchte den Gästen aber kein neues Leben ein. Stattdessen ging der Ball postwendend verloren und Frederik Simak transportierte das Spielgerät zum 24:18 ins Löwen-Tor. Defensiv parierte Finn Zecher die Bälle sechs und sieben in Folge. Auf der Gegenseite hatte sich der neu gebrachte David Späth zuvor auch auszeichnen können und so Schlimmeres verhindert.
Das 25:18 im Gegenstoß - das Tor war verwaist - konnte der Torwart dann logischerweise nicht vereiteln. Immerhin konnte Jannik Kohlbacher die 13-minütge Torflaute beim 25:19 beenden (50.). Eine Aufholjagd begründete das allerdings nicht. Lemgo war schlichtweg zu souverän, den Mannheimern war die Verunsicherung in jeder Aktion anzusehen. Der Endstand lautete 33:25, die musikalische Begleitung der Fans beschränkte sich auf "Oh wie ist das schön".
TBV Lemgo Lippe: Zecher (16 Paraden, davon 1 Siebenmeter), Kastelic; Suton 5, Zerbe 5, Carstensen 4, Hutecek 4, Laerke 4, S. Zehnder 4/4, N. Versteijnen 3, Petrovsky 2, Simak 1, Theilinger 1, Brosch, Battermann, Schagen
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren (10 Paraden), Späth (1 Parade); Knorr 6, Kirkelökke 5, Kohlbacher 4, Reichmann 4/1, Lindenchrone Andersen 2, Davidsson 1, Forsell Schefvert 1, Jacobsen 1, More 1, Oskarsson, Ahouansou, Jensen, Gislason, Zacharias
Zuschauer: 4520
Schiedsrichter: Sascha Schmidt / Frederic Linker
Strafminuten: 6 / 4
mao