13.02.2025, 20:37
TSV Hannover-Burgdorf springt auf Platz zwei
Ein überzeugender Auftritt der TSV Hannover-Burgdorf, doch die Recken gerieten beim 35:27 (18:13) beim TVB Stuttgart auch kurzzeitig kräftig ins Straucheln. Der Lohn war der verdiente Sprung auf Platz 2, doch die Konkurrenz aus Berlin und Kiel kann nachziehen.
11 Plätze und 18 Punkte trennten die Teams vor dem Anwurf, doch der TVB Stuttgart sollte den leicht besseren Start erwischen. Doch insgesamt war es ein offener Schlagabtausch, den sich der in seinen Faschingstrikots spielende TVB Stuttgart und die Recken der TSV Hannover-Burgdorf in der Anfangsviertelstunde lieferten.
Die Wild Boys waren vor allem über Lenny Rubin und Lukas Laube in der Vorlage, die Gäste hielten vor allem über Renars Uscins dagegen. Der deutsche Nationalspieler sollte beim 8:8 (15.) schon seinen sechsten Treffer setzen. Bis dahin hatte Stuttgart nur einmal durch ein Offensivfoul von Marius Steinhauser sich einmal auf zwei Tore (7:5) lösen können.
Die Recken hatten mit Joel Birlehm die bessere Torhüterleistung, konnten dadurch und ein Offensivfoul bei Kai Häfner beim 9:10 (19.) erstmals selbst die Vorlage sich holen. Stuttgart wechselte entsprechend zwischen den Pfosten zu Miljan Vujovic, der aber auch bei Steinhausers Doppelschlag zum 10:13 (21.) machtlos war. Die Hausherren buzzerten zur Auszeit, bemängelten unter anderem das Rückzugsverhalten und die Deckungsleistung auf ihrer linken Seite.
Doch Uscins war weiterhin nicht zu stoppen, sollte nicht nur schon zehn Treffer beim 10:16 (24.) mit hundertprozentiger Quote stehen haben, sondern glänzte auch mit Anspielen an den Kreis zu Thomas Solstad. Kurz zuvor hatten die Schiedsdrichter Jonathan Edvardsson auf die Bank geschickt, der Schwede hatte den Wurfarm von Kai Häfner ins Gesicht bekommen und eine dicke Schwellung am Auge erlitten. In der Schlussphase ließen beide Teams gute Möglichkeiten liegen - auch Rubin und Uscins scheiterten im Gegenstoß. Am Ende wurden beim 13:18 die Seiten gewechselt.
Die Abwehr der Recken, mit dem rechtzeitigen Heraustreten auf den Halbpositionen und die Torhüterleistung waren auch in Durchgang zwei ein wichtiges Plus, das den Recken ein weiteres Absetzen ermöglichte. Nachdem Marian Michalczik am Kreis Justus Fischer für das 16:23 (35.) bediente, mussten die Hausherren früh zur Auszeit buzzern. "Wenn wir den Rückzug nicht hinkriegen, dann ist es vorbei", schimpfte Jürgen Schweikardt in seiner Auszeit.
Ein Steal von Rubin und eine Parade von Vujovic weckten die Porsche-Arena ein wenig wieder aus ihrer Lethargie auf. Die Wild Boys kämpften nun beherzt in der Deckung, steckten dadurch auch die Zeitstrafe gegen Pribetic - die erste Hinausstellung der Partie - weg und waren beim 20:23 (40.) wieder im Spiel. Christian Prokop sah Gesprächsbedarf und forderte: "Spielt die normalen Sachen!"
Doch der Lauf der Schwaben ging weiter, bis zum Anschlusstreffer, zumal auch noch Steinhauser und Strmljan binnen kürzester Zeit Hinausstellungen erhielten. Bei den Recken war mittlerweile Simon Gade zwischen die Pfosten gerückt, um einen neuen Impuls zu setzen.
Neben den ersten Paraden war es auch die zweite Zeitstrafe für Pribetic, die Hannover mit zwei Treffern ins leere Tor zum 25:29 (50.) wieder Luft verschafften. Die Recken hatten ihr Leistungstief überwunden, kamen wieder zu den schnellen Toren aus dem Umschaltspiel. Und als Uscins dann wieder auf fünf Tore erhöhte, musste auch Stuttgart noch einmal nachjustieren und mit dem siebten Feldspieler das letzte Mittel wählen.
Aber die Recken konnten das jetzt noch ein weiteres Mal bestrafen, spätestens mit dem Treffer ins leere Tor von Gade zum 26:34 (56.) war die Partie entschieden. Die Schlussminuten verflachten danach noch ein wenig, Niklas Gautzsch setzte den Schlusspunkt zum 27:35-Endstand.
TVB Stuttgart: Vujovic (9 Paraden), Bellahcene (2 Paraden); Rubin 8, M. Häfner 4, Serrano 3, Fernandez 3/1, Lauber, Toskas 2, Matzken 1, K. Häfner 1, Bacani, Oberman, Schöttle, Röthlisberger, Zieker
TSV Hannover-Burgdorf: Gade (2 Paraden, 2 Tore), Birlehm (8 Paraden); Uscins 14, Büchner 6, Steinhauser 4, Fischer 3, Solstad 2, Gautsch 1, Edvardsson 1, Stutzke 1, Feise 1, Michalczik, Thiel, Ayar, Weber
Zuschauer:
Schiedsrichter: Linker / Schmidt
Strafminuten: 6/6
chs