vor 18 Stunden
TVB Stuttgart verpasst Punktgewinn knapp
Der TVB Stuttgart kommt weiter nicht aus dem Tabellenkeller raus. Trotz einer couragierten Leistung verlieren die Schwaben knapp mit 27:28 (13:12) gegen den HSV Hamburg. Dabei läuft es vor allem zu Beginn der beiden Halbzeiten nicht gut.
Gleich drei Mann feierten ein Debüt beim TVB Stuttgart in der Porsche-Arena. Neben den Neuzugängen Samir Bellahcene und Torben Matzken saß auch Jens Bürkle an der Seite von Jürgen Schweikardt erstmals bei einem Heimspiel auf der Trainerbank. Dabei sah das Duo, wie Lenny Rubin mit einem schönen Eins-gegen-Eins-Duell die Hausherren, die kurzfristig auf den erkrankten Milos Vujovic verzichten musste, gegen den HSV Hamburg in Front brachte.
Nach dem Ausgleich von Andreas Magaard konnte Gianfranco Pribetic sein Team zwar wieder in Front bringen, doch es sollte erstmal die letzte Führung für den TVB bleiben. Schließlich musste Pribetic wenig später ebenso vom Feld wie dann auch Matzken, sodass Stuttgart zeitweise in doppelter Unterzahl spielen mussten. Diese nummerische Überlegenheit nutzten die Hansestädter, um die Spielkontrolle zu übernehmen. Dominik Axmann sorgte beim 3:2 (5.) für die HSVH-Führung.
Doch nicht nur vorne lief es für die Gäste rund, sondern auch Robin Haug war schon früh gleich mehrfach zur Stelle. So parierte er nicht nur den Strafwurf von Daniel Fernandez, sondern wenig später zog er dem Spanier wieder vom Strich den Zahn. So konnte Bo Andersen auf 8:4 (11.) stellen. Zwar konnte Matzken dann über sein ersten Heimtor jubeln, doch die Fehler auf beiden häuften sich nun.
Ab Mitte der ersten Hälfte steigerten sich die Schwaben dann aber merklich. Vorne wurde der Ball viel besser gelaufen, sodass klarere Torchancen herausgespielt wurden, und auch die Abwehr packte nun viel häufiger zu als noch zu Beginn. Mit diesem Aufschwung wurde aus einem 7:11 durch Tore von Kai Häfner, Jorge Serrano und Achilleas Toskas ein 10:11 (22.).
Da Azat Valiullin auch noch für zwei Minute vom Feld musste, hatte Toskas die Chance auf den Ausgleich. Sein Wurf fand jedoch nur den rechten Innenpfosten. Nachdem der Grieche nochmal Alu getroffen hatte, hämmerte Rubin die Kugel zum Ausgleich oben rechts in den Winkel (26.).
Als Fernandez nach einem Ballgewinn für die erste Führung seit dem 2:1 sorgte, nahm Torsten Jansen die erste Auszeit der Partie. Zoran Ilic beendete im Anschluss die rund zehnminütige Durststrecke seines Teams. Auch Jürgen Schweikardt nahm vor der Pause noch eine Timeout, um offensiv einige Anpassungen durchzugeben. Nach der vierten Parade von Bellahcene hämmerte Rubin kurz vor der Halbzeitsirene den Ball zum 13:12 in die Maschen, der bis dato starke Robin Haug sah dabei nicht sonderlich gut aus.
Nach dem Seitenwechsel lief die HSVH-Maschinerie allerdings wieder wie geschmiert. Die ersten fünf Angriffe fanden allesamt den Weg ins Tor. Je zwei Treffer von Leif Tissier und Andreas Magaard sowie ein Tor von Dominik Axmann sorgten für eine 17:15-Führung (36.). "Sie haben ihre Hausaufgaben in der Pause gemacht", bilanzierte Dyn-Kommentator Tobias Schimon treffend.
Der TVB tat sich hingegen offensiv mal wieder schwer. Daniel Fernandez setzte auch seinen dritten Siebenmeter daneben, die Kugel fand über einen Aufsetzer nur die Latte. Immerhin traf der Linksaußen in Überzahl dann aber ins gegnerische Gehäuse zum 16:18 (39.). Dennoch hatte Schweikardt in der 42. Minute genug gesehen und drückte den Timeout-Buzzer. "Auch wenn wir uns vorne schwertun, müssen wir uns die Bälle hinten holen", forderte der TVB-Trainer von seinem Team.
Dabei mussten die Schwaben zunächst auf Regisseur Torben Matzken verzichten, der hinter der Bank am Bein behandelt werden musste. Neben einer Massage musste auch der Eisbeutel ran. In seiner Abwesenheit ging ein Notwurf von Rubin über das Tor und auf der anderen Seite stellte Jacob Lassen auf 20:16. Als Tissier den Vorsprung ausbaute, buzzerte Schweikardt erneut: "Wir müssen kämpfen jetzt."
Zurück auf der Platte setzten die Stuttgarter nun auf Sieben-gegen-Sechs. Rubin nutzte den Vorteil, um die sechsminütige Torflaute zu beenden. Hinten fügte sich der eingewechselte Luca Krivokapic mit einer Parade sehr gut ein, sodass Lukas Laube auf 18:21 (46.) verkürzen konnte. Den Flow verhinderte auch eine Zeitstrafe gegen Pribetic nicht, viel mehr eroberte sich Rubin den Ball und verkürzte im Tempogegenstoß weiter. Krivokapic war dann gegen Bo Andersen erneut zur Stelle und die Halle bebte nun komplett.
Niklas Weller gelang es letztlich dann doch, den jungen Stuttgarter Keeper zu überwinden. Doch die Gastgeber waren nun zur Stelle. Kai Häfner und Achilleas Toskas verkürzten den Rückstand jeweils auf zwei Tore. Torsten Jansen brachte Mohamed El-Tayar, doch auch der Ägypter konnte das 23:24 (52.) vom gut aufgelegten Rubin nicht verhindern. Daher entschied sich der HSVH-Trainer für die Auszeit, um seinem Team für die Schlussphase einzustellen.
Bo Andersen traf zum 25:23 für die Gäste, doch Laube ließ den Anschlusstreffer umgehend folgen. Fünfeinhalb Minuten vor Schluss verwandelte Jorge Serrano den ersten Siebenmeter für den TVB an diesem Abend, zudem musste Dominik Axmann für zwei Minuten auf die Bank. Bei den Hamburgern übernahm ging aber der starke Lassen voran und traf zum 27:25. Nach dem erneuten Anschlusstreffer war es wieder der Däne, der den zwei Tore Abstand herstellte.
In der Crunchtime übernahm Kai Häfner Verantwortung und netzte. Der zurückgekehrte Samir Bellahcene verhinderte den sechsten Treffer von Lassen, sodass die Stuttgarter die Ausgleichschance hatten. Der Pass von Häfner an den Kreis fand aber keinen seiner Mitspieler. Mit noch 26 Sekunden auf der Uhr nahm Jansen seine letzte Auszeit und Hamburg brachte das Ergebnis über die Zeit.
TVB Stuttgart: Bellahcene (7 Paraden), Krivokapic (4 Paraden); Rubin 8, K. Häfner 5, Serrano 4/1, Fernandez 3, Pribetic 2, Laube 2, Toskas 2, Matzken 1, Bacani, Oberman, Reguart Massana, Ivankovic, Röthlisberger
HSV Hamburg: Haug (9/2 Paraden), El-Tayar (1 Parade); Magaard 7, Tissier 5, Lassen 5, Axmann 3, Andersen 3, Mortensen 2, Weller 1, Sauter 1, Ilic 1, Wloch, Hartwig, Unbehaun, Valiullin
Zuschauer: 4.403 (Porsche Arena, Stuttgart)
Schiedsrichter: Thomas Kern / Thomas Kuschel
Siebenmeter: 1/3 ; 1/1
Strafminuten: 6 / 8
smu