16.01.2023, 19:53
Handball-WM, 3. Spieltag
Olympiasieger Frankreich hat den hochklassigen Härtetest gegen Slowenien 35:31 (16:14) gewonnen und zieht mit einer blütenweißen Weste in die Hauptrunde ein.
Sowohl Frankreich als auch Slowenien waren bereits vor dem Aufeinandertreffen für die Hauptrunde qualifiziert, sodass es um die Frage ging, wer zwei zusätzliche Punkte mitnehmen würde. Es entwickelte sich von Beginn an ein hochklassiges und temporeiches Spiel, in dem der Olympiasieger zwar meist knapp in Front lag, sich die Slowenen allerdings nicht abschütteln ließen.
Zwei Spieler standen dabei besonders im Fokus: Vincent Gerard und sein Gegenüber Urban Lesjak. Beide konnten bereits in den ersten 30 Minuten zahlreiche bemerkenswerte Paraden für sich verbuchen. So wehrte der Slowenen in der Anfangsphase einen Gegenstoß ab (5.), während Gerard wiederum spektakulär einen freien Wurf vom Kreis parierte. Beide parierten im Spielverlauf zudem zwei Siebenmeter.
Dass sich Frankreich nach der ausgeglichenen Anfangsphase leicht absetzen konnte - nach dem 9:6 (15.) durch Nedim Remili zog Uros Zorman die Auszeit - war in der unterschiedlichen Fehlerquote begründet.
Während Frankreich sich offensiv kaum einen Fauxpas erlaubte, verlor Slowenien durch einen Fehlpass an den Kreis oder einen langen Ball in die Arme von Kentin Mahe immer wieder das Angriffsrecht. Zudem zwang Frankreich seinen Gegner mit einer beweglichen Abwehr in lange Angriffe.
Dank der starken Leistung von Lesjak blieb Slowenien jedoch dran und kam in der 20. Minute in Überzahl zum 10:12-Anschlusstreffer. Der "Zorman-Libero" - in Überzahl zieht sich der Kreisläufer zurück und verschafft so seinem Rückraum mehr Raum - war also auch gegen den Olympiasieger erfolgreich; allerdings kam die Taktik nicht an die 100-Prozent-Quote aus dem Polen-Spielen vor zwei Tagen heran. Beim Stand von 14:16 wurden die Seiten gewechselt.
Die ersten Minuten nach dem Wiederanpfiff gehörten dem Olympiasieger, der mit einer Siebenmeter-Parade von Gerard bestens reinkam und nach dem 24:18 (39.) durch Remili erstmals mit sechs Toren in Front lag. Zorman brachte Joze Baznik für Lesjak ins Spiel und tatsächlich gelang es den Slowenen noch einmal, auf 21:24 (42.) zu verkürzen, doch vor die Wende reichte es nicht - zu souverän war der Auftritt von Frankreich.
Der Olympiasieger, bei dem Luka Karabatic ins Aufgebot zurückgekehrt war, hatte das Spiel unter Kontrolle, während die Slowenen durch eigene Ballverluste und fehlenden Zugriff in der Abwehr immer mehr ins Hintertreffen gerieten. Nach einem Block von Karabatic startete Dylan Nahi zum Gegenstoß zu netzte zum 29:22 (47.) ein. Zorman zog die dritte Auszeit.
Da bei einer engen Tabellensituation in der Hauptrunde jedes Tor zählen könnte, steckte Slowenien nicht auf - und verringerte den Sieben-Tore-Rückstand. Domen Makuc traf zum 28:32 (54.), woraufhin wiederum Guillaume Gille den Buzzer drückte. Aleks Vlahs legte zwar per Siebenmeter noch das 30:33 (58.) nach, doch echte Spannung kam nicht mehr auf.
Slowenien: Baznik, Lesjak - Vlah 9/5, Bombac 5/2, Janc 3, Kodrin 3, Makuc 2, Mazej 2, Novak 2, Blagotinsek 1, Cehte 1, Dolenec 1, Ovnicek 1, Zabic 1, Horvat, Horzen
Frankreich: Desbonnet, Gerard - Mahé 7/1, Remili 7, Nahi 5, N. Karabatic 4, Briet 3, Fabregas 3, Richardson 2/1, Tournat 2, Y. Lenne 1, Porte 1, Grebille, L. Karabatic, Lagarde, Prandi
Schiedsrichter: Arthur Brunner (Schweiz)/Morad Salah (Schweiz)
Zuschauer: 6400
Strafminuten: 6 / 12
Disqualifikation: - / -