14.03.2024, 22:38
Brasilien verliert Schlüsselspiel
Klemen Ferlin und Domen Novak sollten am Ende Slowenien jubeln lassen. Während der Keeper vom HC Erlangen hinten rettete, konnte der Rechtaußen der HSG Wetzlar den entscheidenden Treffer zum 27:26-Endstand setzen. Überragender Spieler der Europäer war Spielmacher Blaz Janc, Brasilien hatte nach einem zwischenzeitlichen 6:0-Lauf alle Trümpfe in der Hand, ging aber mit leeren Händen aus der Partie.
Slowenien und Brasilien lieferten sich von Beginn an eine zweikampfstarke Partie. Die Slowenen mussten dabei früh schon eine Verletzung von Jure Dolenec verdauen, der im Zweikampf mit dem Fuß umgeknickt war und anschließend hinter der Bank behandelt werden musste.
Slowenien tat sich lange schwer, um gegen Brasiliens Deckung zum Zug zu kommen, mit kraftvollen Durchbrüchen oder schnellen Umschaltaktionen wollten beide Mannschaften zum Erfolg kommen. Die Europäer konnten sich nach dem 4:4 (10.) mit viel Laufbereitschaft ohne Ball eine knappe Zwei-Tore-Führung (7:5) erspielen.
Doch Brasilien hielt den Anschluss - vor allem Hugo Monte da Silva und Gustavo Rodrigues übernahmen Verantwortung und hinten stach Keeper Rangel da Rosa mit sieben Paraden gegenüber Klemen Ferlin heraus. Die Slowenen konnten sich in den kritischen Momenten auch auf die Erfahrung von Blaz Janc und Miha Zarabec verlassen, hielten nach dem 9:9-Ausgleich zumindest die Vorlage und nahm ein 13:12 in die Pause.
Beide Teams schenkten sich auch in Durchgang zwei nichts, dennoch konnte Slowenien seine knappe Führung zunächst behaupten und das Spiel langsam unter Kontrolle bringen. Hinten hatte man sich nun auf Brasiliens Angriffe eingestellt und vorne fand man immer auch spielerische Lösungen - der Kempatrick von Blaz Janc auf Borut Mackovsek zum 19:15 (43.) erzwang dann die Auszeit der Südamerikaner.
Brasilien war es gelungen das Momentum zu brechen, Slowenien agierte plötzlich kopflos und die Südamerikaner zeiten sich eiskalt - nach einem 0:6-Lauf musste Uros Zorman beim 19:21 (49.) nun seine Notbremse ziehen. Es war einmal mehr Blaz Janc, der nun wieder die Flaute beendete, doch es fehlten aktuell in der Defensive wieder die guten Akzente. Der Spielmacher sollte mit dem 21:22 die letzten zehn Minuten einläuten.
Die Bedeutung der Partie mit Blick auf Gastgeber Spanien und den Außenseiter Bahrain war zu spüren. Es sollte eine Frage der Nerven und des Willens werden und beide Teams versuchten die letzten Kräfte zu mobilisieren. Nachdem Monte da Silva im gegnerischen Block hängen blieb war es einmal mehr Janc, der mit seinem siebten Treffer zum 25:25 egalisierte.
Beide Mannschaften sollten in den Folgeminuten die Chance auf den Führungstreffer haben, doch sowohl Rangel da Rosa wie auch auf der Gegenseite Klemen Ferlin waren nun auch mal rettend zur Stelle. Nachdem Rodrigues Brasilien wieder nach vorne geworfen hatte, hatte Aleks Vlah mit einem kraftvollen Durchbruch die passende Antwort parat.
Mit Brasiliens letzter Auszeit wurde die Schlussminute eingeläutet und Uros Zorman entschied sich zu einer offensiven Deckung. Brasilien schaffte das Anspiel an den Kreis auf Oliveira, doch Ferlin war zur Stelle. 31 Sekunden vor dem Ende nahm Zorman seine letzte Chance, um Einfluss zu nehmen. Slowenien spielte mit viel Laufbewegung gegen eine offensiv ausgerichtete brasilianische Deckung und spielte den Angriff auf Domen Novak und der Wetzlarer entschied die Partie kurz vor dem Ende.
Slowenien: Ferlin (5 Paraden), Lesjak; Janc 7, Mackovsek 4, Vlah 4/2, Kodrin 3, Bombac 3, Blagotinsek 2, Zarabec 2, Novak 1, Cehte 1, Dolenec, Slatinek Jovicic, Horzen, Suholeznik
Brasilien: da Rosa (11/1 Paraden), Martins; Monte da Silva 5, da Silva 4, Oliveira 4, Rodrigues 4, Dupoux 3, Abrahao 2, Lima de Carvalho 2, Torriani 1, Hackbarth 1, Moraes, Petrus, Silva Santos, Langaro
Schiedsrichter: Youcef Belkhiri / Sidali Hamidi (ALG)
Zuschauer: 1968
Siebenmeter: 2/3 ; 0/0
Strafminuten: 8/4
chs