03.08.2024, 18:16
Slowenien bricht in der 2. Halbzeit ein
Bis zur 36. Minute sah es nach dem Coup für Slowenien aus, doch dann schlug Schweden eiskalt zu. Das Team von Tomas Axner nutzte die Fehler aus und feierte dank seines Tempospiels am Ende ein 27:23 (11:14)-Erfolg. Mit dem Sieg wahrte Schweden die Chance auf den Gruppensieg und leistete Schützenhilfe für die DHB-Frauen, die durch Punkte von Slowenien im Spiel gegen Norwegen unter Zugzwang geraten wären.
Für Schweden ging es um die Chance auf den Gruppensieg, für Slowenien um das Ticket nach Lille. Schwedens Trainer Tomas Axner schickte seine stärkste Formation auf die Platte, von einem möglichen Kräfteschonen vor dem Viertelfinale keine Spur. Ludwigsburg-Neuzugang Jenny Carlson sollte mit einem Schlagwurf zum 1:1 (2.) den ersten Akzent setzen. Bei Slowenien war es Elizabeth Omoregie, die voranging, auch weil Jamina Roberts etwas offensiver gegen Topstar Ana Gros verteidigte.
Die Tre Kronor taten sich schwer, einen Rhythmus zu finden, dem Rückraum fehlte ein wenig die Dynamik, der Abwehr auch die nötige Aggressivität. Die erste Zeitstrafe gegen Tjasa Stanko konnte dann aber Nathalie Hagman mit einem Siebenmeter und einem Konter zum 4:4 (9.) nutzen. Die folgenden ausgelassenen Chancen bezahlte Schweden jedoch wiederum teuer, denn Slowenien kam durch Elizabeth Omoregie zum 6:4 (11.).
Die Chancenverwertung blieb das Manko im schwedischen Team. Die schön freigespielte Hagmann scheiterte aus gutem Winkel von Rechtsaußan an Maja Vojnovic und Slowenien kam durch Ana Abina zu seinem ersten Drei-Tore-Vorsprung (9:6, 16.) und Axner nahm die Auszeit. Es zeigte sich in den folgenden Minuten, dass Schweden im Tempospiel unschlagbar war - Johanna Bundsen bediente Hagmann, die mit ihrem dritten Tor zum 9:7 (18.) traf -, aber sie konnten es nur selten aufziehen.
Sowohl Bundsen als auch Vojnovic waren gut aufgelegt, wobei der Vorteil in dieser Phase weiterhin bei den Sloweninnen lag. Sie verteidigten gut und fanden vorne immer wieder den Weg zum Tor; den Schweden fehlte die Kompaktkeit. Über 12:8 (23.) erarbeitete sich das Team von Dragan Adzic einen Drei-Tore-Halbzeitvorsprung (14:11). Er hätte auch höher ausfallen können, doch Alja Varagic setzte einen Aufsetzer frei durch über das Tor.
Nach Wiederanpfiff konnte Slowenien zunächst mit Spannung in der Deckung an die Leistung anknüpfen und seine Führung behaupten (17:14, 36.). Eine Zeitstrafe gegen Stanko läutete jedoch die Phase ein, in der das Spiel kippte. Zwar konnte die eingewechselte Amra Pandzic noch einen Ball parieren, doch vorne schlichen sich die Fehler ein - und Schweden schlug gnadenlos zu.
Mit einem 5:1-Lauf eroberte die Tre Kronor die Führung: Elin Hansson erzielte in der 47. Spielminute das 19:18 (47.) für Schweden und Evelina Eriksson, für Bundsen gekommen, parierte im Gegenzug. Auch eine Auszeit von Adzic konnte Schweden nicht mehr stoppen, welche die Differenz zwischenzeitlich auf fünf Tore trieben.
Zwar verkürzte Omoregie auf 24:21 (56.), doch mehr war nicht drin. Gros bediente Valentina Klemencic, die ihre Mannschaft auf zwei Tore hätte heranbringen können, doch sie scheiterte frei vom Kreis. Auf der anderen Seite machte es Linn Blohm besser: Das 25:21 (58.) war die Vorentscheidung. Mit einem Kempa-Treffer setzte Roberts den Schlusspunkt unter das 27:23.
Mit dem Sieg hat sich Schweden die Chance auf den Gruppensieg offen gehalten, Norwegen und Dänemark könnten allerdings beide noch an Punkten gleichziehen - ein Dreiervergleich würde dann über die drei ersten Plätze entscheiden. Ein solcher kann durch der Niederlage von Slowenien auch weiter über die Plätze vier bis sechs entscheiden, dieser würde an Deutschland gehen - Slowenien verpasste die Möglichkeit, mit Punkten Druck auf die beiden Konkurrenten aufzubauen und hat keine Chance mehr auf das Viertelfinale.
Slowenien: Vojnovic (1 Parade), Pandzic (7 Paraden); Omoregie 9, Stanko 4, Gros 3/1, Ljepoja 3, A. Abina 2, Varagic 2, Klemencic, Spreitzer, Lazovic, Svetik, Hrvarin, E. Abina
Schweden: Bundsen (4 Paraden), Eriksson (8 Paraden); Hagman 5/2, Roberts 4, Hansson 4, Koppang 3, Lindqvist 3, Carlson 3, Blohm 2, Axner 2, Thorleifsdottir 1, Strömberg, Lundström, Löfqvist
Schiedsrichter: Brunner / Salah (SUI)
Strafminuten: 4/2
Siebenmeter: 1/1 ; 2/2
jun