13.04.2024, 18:12
Paraguay ist dem Favoriten nicht gewachsen
Die slowenische Mannschaft zeigte Paraguay von Beginn an, wer die Herrin im Hause ist. Der deutliche Sieg der Sieben von Dragan Adzic bringt für Sonntag das Entscheidungsspiel um den zweiten Olympia-Startplatz. Die deutschen Handballerinnen haben durch dieses Ergebnis, nach 16 Jahren Abstinenz, das Ticket für Paris 2024 gebucht.
In der zweiten Spielminute wurde das Spiel zwischen Slowenien und Paraguay längere Zeit unterbrochen. Die medizinische Abteilung eilte Sofia Villalba zu Hilfe, die sich offenbar beim Einlaufen vom rechten Flügel am Knie verletzt hatte. Sie musste aus der Halle getragen werden. Im direkten Gegenzug wurde Sloweniens Rechtsaußen Alja Varagic beim Spielaufbau gefoult, sie konnte aber weitermachen.
Die Begrüßung fiel also wenig herzlich aus. Slowenien war dann darauf aus, das temporeiche Spiel der Südamerikanerinnen zu unterbinden und schnell umzuschalten. Das Team von Dragan Adzic meisterte die Vorgaben und blieb in der zweiten und dritten Welle entspannt. Varagic besorgte nach acht Minuten das 7:2. Paraguay sah sich zu einer frühen ersten Auszeit gezwungen, die effektlos blieb.
Auch wenn Fatima Acuña nach 13 Minuten den dritten Treffer Paraguays besorgte, angesichts des folgenden 11:3-Spielstands lief, im Gegensatz zu dem starken Auftritt der "Albirroja" gegen Montenegro am Donnerstag, alles auf Einbahnstraßen-Handball hinaus. Die Lauffreude der Südamerikanerinnen blitzte bisher nur stellenweise auf. Außerdem war die am Donnerstag gezeigte Treffsicherheit nicht gegeben.
Kurz vor der Pause, der Acht-Tore-Vorsprung beim 15:7 (22.) bestand weiterhin, wandelte sich das Bild etwas, da Paraguays Abwehr geschickter heraustrat und Ocampos einzelne freie Würfe Sloweniens wegnehmen konnte. Doch vor dem gegnerischen Tor fehlte der "Albirroja" weiterhin die Effizienz, auch in Überzahl. Slowenien genügte eine Allerwelts-Angriffsquote von 57 % für eine souveräne 17:8-Pausenführung.
Slowenien legte nach dem Wiederanpfiff nach und steuerte mit dem 5:0-Lauf zum 22:8 (37.) auf den Kantersieg zu, den man am Donnerstag eigentlich Montenegro zugetraut hatte. Erst nach zehn Minuten setzte Villasboa den ersten Treffer der zweiten Spielhälfte für Paraguay. Nationaltrainerin Faría ermunterte ihr Team dennoch unentwegt, Absprachen miteinander zu treffen, verantwortlich zu sein.
Die 14-Tore-Führung war nicht das Ende der Fahnenstange. Die Sloweninnen wollten mehr, wohl auch, um die Niederlage gegen Deutschland aus den Ärmeln zu schütteln und um vor dem Kampf um das zweite Olympia-Ticket am Sonntag gegen Montenegro ein Ausrufezeichen zu setzen. Hrvatin traf zum 30:11 (52.). Bei dem haushohen Erfolg setzten die Sloweninnen fast alle Spielerinnen ein - und sparten Kraft.