01.08.2024, 22:26
Schützenhilfe für DHB-Frauen
Nach der Auftaktniederlage gegen Schweden hat Norwegen mit dem 29:22 (15:10) gegen Slowenien den dritten Sieg in Folge gefeiert und das Ticket ins Viertelfinale bereits vor dem Duell mit Deutschland gebucht. Das Ergebnis sorgte auch bei den DHB-Frauen für Freude, bleiben Slowenien und Südkorea am letzten Spieltag der Vorrunde ohne Punkte zieht das DHB-Team aufgrund der besten Tordifferenz in diesem Dreiervergleich als Gruppenvierter ins Viertelfinale ein.
Norwegen war mit einem 28:32 gegen Schweden in das Turnier gestartet, zeigte dann aber mit einem 27:18 gegen Dänemark eine Reaktion und wurde auch seiner Favoritenrolle gegen Südkorea gerecht. Für Slowenien war es unterdessen bislang eine Achterbahnfahrt: Nach der Auftaktniederlage gegen Dänemark landete das Team einen wichtigen Sieg gegen Deutschland-Bezwinger Südkorea, gab die gute Ausgangsposition aber mit einem 22:41 gegen die DHB-Frauen aus der Hand. Für das Viertelfinale braucht es mindestens einen weiteren Punkt, gegen Norwegen bot sich die erste Möglichkeit.
Mit bangen Blicken verfolgte die DHB-Auswahl nach ihrer knappen Niederlage gegen Dänemark die Partie, hoffte auf Schützenhilfe der Norwegerinnen - die ihrerseits mit einem Erfolg vorzeitig das Ticket ins Viertelfinale sichern wollten. Nach nervösen ersten fünf Minuten schien der Favorit das Spiel dabei früh in den Griff zu bekommen: Stine Bredal Oftedal, Stine Skogrand und Kari Brattset Dale sorgten für das 4:1. Slowenien konnte mit einem Doppelschlag allerdings den Anschluss wiederherstellen, ließ sich in der Anfangsviertelstunde nicht abschütteln.
Slowenien fing sich dann aber in kurzer Abfolge zwei Zeitstrafen ein und Norwegen nutzte die Überzahlsituation mit seiner Routine: Eine Vierer-Serie zum 11:6 schien Mitte des ersten Abschnitts die Weichen zu stellen. Slowenien stabilisierte sich in der Folge aber wieder, zeigte sich im Vergleich zum Duell mit dem DHB-Team stark verbessert. Ein Problem aber war der Abschluss - der Respekt vor der norwegischen Torfrau Katrine Lunde war so groß, dass gleich mehrere Würfe neben das Gehäuse gingen. Norwegen war im Abschluss effizienter, nahm trotz zahlreicher Ballverluste ein 15:10 mit in die Kabinen.
Slowenien kämpfte auch nach Wiederbeginn verbissen um den Anschluss und die Chance auf den Bonuspunkt, der eventuell das Viertelfinale bringen könnte. Norwegen allerdings verwaltete den Vorsprung, hatte in den entscheidenden Momenten immer die passenden Antworten und schien immer auch noch einen weiteren Gang hochschalten zu können. Dabei war Nora Mörk verletzungsbedingt nicht mit dabei, für sie spielte Thale Rushfeld Deila und erzielte am Ende vier Treffer.
Trainer Thorir Hergeirsson wechselte bei Norwegen relativ viel, teils zeigten sich dabei auch Abstimmungsschwierigkeiten. Nach dem 19:13 gingen beispielsweise mehrere Angriffe ins Leere, Slowenien kam zu einer Dreier-Serie und begann wieder zu hoffen. Allerdings nur kurz, denn der Favorit antwortete seinerseits mit drei Treffern und war beim 22:16 wieder auf sechs Tore enteilt. Ein weiterer Dreischlag sorgte wenig später für das 26:18.
Anteil daran hatte die eingewechselte Silje Solberg, die sich gleich mit zwei Paraden einfügte - gemeinsam mit Katrine Lunde kam sie am Ende auf 16 abgewehrte Würfe. Slowenien hatte vergeblich versucht mit einer Auszeit gegenzusteuern, Norwegens Deckung stand gut und verkraftete auch die Rote Karte gegen Kristine Breistöl. Die zweifache Torschützin hatte in der Defensive eine Gegenspielerin im Gesicht getroffen. Slowenien blieb im dritten von vier Spielen bei 22 oder weniger Toren - zu wenig um Norwegen ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Am Ende stand ein 29:22 für den Favoriten auf der Anzeigetafel.
Norwegen: Lunde (12 Paraden), Solberg-Oesthassel (4 Paraden); Kristiansen 3, Aardahl, Skogrand 3/2, Oftedal 2, Brattset 4, Breistöl 2, Instad 4, Jacobsen 1, Herrem 1, Solberg-Isaksen 3, Reistad 2, Rushfeldt Deila 4
Slowenien: Vojonovic (2 Paraden), Pandzic (9 Paraden); Klemencic, Gros 5, Omoregie 1, Spreitzer, Stanko 2/1, A. Abina 2, Mavsar 5, Lepoja 1, Varagic 4/1, Lazovic 2, Svetil, E. Abina
Schiedsrichter: Belkhiri / Hamidi (ALG)
Strafminuten: 6/8
Siebenmeter: 2/2 ; 2/2
Disqualifikation: Breistöl (58, grobes Foul)
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