25.07.2024, 10:28
Slowenien mit hängenden Köpfen
Vizeeuropameister Dänemark ist am Ende mit einem klaren Sieg in die Olympischen Spiele gestartet. Slowenien konnte rund 20 Minuten mithalten, doch die Verantwortung lastete auf zu wenigen Schultern. Mit dem 27:19 (14:11) ist man bereit für das Topduell mit Europameister Norwegen, Slowenien steht gegen Südkorea schon mit dem Rücken zur Wand.
Wie kamen die Teams mit der frühen Anwurfzeit zurecht, war eine der großen Fragen vor dem Start des Olympischen Turniers. Slowenien hatte extra im Vorfeld ein frühes Trainingsspiel gegen Ungarn bestritten, doch der Favorit Dänemark sollte nach einem Gegenstoß von Emma Friis nach rund zwei Minuten als erstes seinen Rhythmus finden. Slowenien aber fand langsam in die Partie, konnte das frühe 1:3 mit einem Wurf ins leere dänische Tor von Tjasa Stanko zum 5:5 (14.) ausgleichen.
Die Waffe der Däninnen war das schnelle Umschaltspiel, wo neben Friis auch Trine Östergaard mit aufmerksamen Steals wie beim 8:6 (17.) punkten konnte. Sloweniens Spiel war dominiert von Ana Gros. Die Champions-League-Siegerin, die die olympische Fahne bei der Eröffnungsfeier tragen wird, übernahm die Spielsteuerung. Weil Alja Varagic auf der rechten Außenbahn nicht zündete, nahm Dragan Adzic früh den Wechsel auf Maja Svetik vor, spielte nun mit einer Rechtshänderin dort.
Mit einer Viererserie zum 13:9 (27.) bekam Dänemark nun endgültig die Kontrolle auf dem Parkett. Bei Slowenien hatten weder Elizabeth Omoregie noch Barbara Lazovic gezündet. Die Schweizer Schiedsrichter Arthur Brunner und Mo Salah mussten dabei auch den Videobeweis bemühen, da Rikke Iversen beim Konter noch von Natasa Ljepoja gefoult wurde, und entschieden sich nach Ansicht der Bilder für eine Zeitstrafe.
Nach dem Seitenwechsel beim 14:11 musste Slowenien früh in Unterzahl agieren, Varagic, eigentlich rechte Rückraumspielerin bei Krim Ljubljana, hatte mit ihrem Wurfversuch Althea Reinhardt im Gesicht getroffen und stand so bei einem Treffer aus fünf Versuchen. Eine Rotation auf ihre Stammposition, so wie es Dänemarks Männer gerne mit Niclas Kirkelökke praktizieren, fand aber auch nicht statt. Dragan Adzic musste nach einem Sechs-Tore-Rückstand (17:11) schnell die Auszeit nehmen.
Slowenien leistete sich Leichtsinnsfehler. So kassierte Stanko noch eine Zeitstrafe, da sie nach einem gepfiffenem Offensivfoul noch den Torwurf ausführte. Die Däninnen nutzten die fehlende Disziplin bei den Sloweninnen nicht konsequent genug aus, es wäre durchaus mehr drin gewesen als das 20:13 eine Viertelstunde vor dem Ende. Vor allem Torhüterin Maja Vojnovic hielt das Ergebnis noch in Grenzen, Dänemark hatte aber mit Reinhardt die entscheidende Spielerin in ihren Reihen.
Dänemarks Abwehr arbeitete konzentriert, hart und manchmal auch über der Grenze. Das führte gleich zu zwei doppelten Unterzahlsituationen, die der Vizeeuropameister aber gut meisterte. Jesper Jensen nutzte bei den Feldspielerinnen die volle Kaderbreite aus, auch die für die verletzte Simone Petersen kurz vor dem Turnierstart ins Team gerückte Helena Elver bekam ihre Einsatzminuten. Beim 26:16 (56.) war dann aber auch das Ergebnis erstmals zweistellig und auch Sandra Toft durfte noch einmal ins Turnier schnuppern.
Slowenien: Vojnovic (13/1 Paraden), Pandzic; Gros 5, Stanko 5, Klemencic 2, Omoregie 2, A. Abina 2, Ljepoja 1, Svetik 1, Varagic 1, E. Abina, Lazovic, Mavsar, Spreitzer
Dänemark: Reinhardt (13 Paraden), Toft; Östergaard 5, Friis 5, Jörgensen 4, Höjlund 4, Hansen 3, Elver 2, Haugsted 2, Burgaard 1, R. Iversen 1, S. Iversen, Heindahl, Tranborg
Schiedsrichter: Brunner / Salah (SUI)
Strafminuten: 12/10
Siebenmeter: 0/0 ; 3/4
chs