23.11.2024, 20:38
Lemgo hält trotz Grippewelle gut mit
Die SG Flensburg-Handewitt konnte einen wichtigen Sieg in der Bundesliga eingefahren. Im Heimspiel gegen den bis dato starken TBV Lemgo Lippe steht am Ende ein klarer 36:27 (17:14)-Sieg.
Mit einem wegen Krankheit stark ersatzgeschwächten Kader trat der TBV Lemgo Lippe die schwere Aufgabe bei der SG Flensburg-Handewitt an. Doch von der Abwesenheit von Spielern wie Hendrik Wagner oder Jan Brosch war zunächst überhaupt nichts zu merken - im Gegenteil. Samuel Zehnder per Freiwurf, Thomas Houtepen und Niels Versteijnen stellten schnell auf 3:0 für die Gäste (5.). Bei der SG führte hingegen erst der dritte Angriff zum Erfolg, Lasse Möller erlöste die heimischen Fans.
Doch auch in der Folge beherrschte der TBV das Spiel. Besonders die Offensive fand immer wieder Lücken gegen die wackelige Abwehr und ließ auch Kevin Möller im SG-Gehäuse keine Chance. Erst im achten Anlauf konnte der Däne mal einen Wurf parieren, da lag sein Team allerdings mit 3:7 (9.) im Rückstand. Nach dem 4:8 von Suton bekamen die Norddeutschen dann aber einen besseren Zugriff. Möller, Niclas Kirkelökke und Emil Jakobsen zwangen Florian Kehrmann mit ihren Treffern in der 13. Minute zur ersten Auszeit (7:8).
Lemgo agierte nun mit dem siebten Feldspieler, doch auch in numerischer Überzahl lief in der Offensive nicht mehr viel zusammen. In den kommenden zehn Minuten konnten nur Suton, Leos Petrovsky und wieder Suton netzen. Zu allem Überfluss war auch die Abwehr nicht sattelfest und es gab einige Zeitstrafen. So konnte die SG beim 12:11 (21.) erstmals in Führung gehen und diese dank Lukas Jörgensen und Jakobsen sogar auf 14:11 (24.) ausbauen.
Der TBV gab sich vor den Augen von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck aber alles andere als kampflos geschlagen und spielte weiter lange Angriffe. Hinten hielt Urh Kastelic nach seiner Einwechselung direkt den ersten Wurf, sodass Bobby Schagen beim 14:13 (25.) den Anschluss wiederherstellte. Bis zur Pause konnte die SG sich aber dank des gut aufgelegten Lasse Möller, der in der ersten Hälfte sechsmal netzte, auf 17:14 absetzen.
Auch nach der Pause das gleich Bild: Lemgo spielte lange Angriffe und suchte verzweifelt eine Lücke in der nun besser stehenden Defensive der Hausherren. Einzig der emsige Regisseur Suton konnte sich durchsetzen und erzielte das erste Tor des zweiten Durchgangs. Die SG hatte zwar weiter das Heft des Handelns in der Hand, konnte sich jedoch nur stückweise absetzen. Kirkelökke stellte beim 20:16 (36.) erstmals eine Vier-Tore-Führung her. In Überzahl traf Jörgensen zum 22:17 (39.) ins leere Tor, Kehrmann betätigte zum zweiten Mal den Timeout-Buzzer.
Sattelfester wurde die TBV-Verteidigung aber nicht, auch Kastelic bekam kaum eine Hand an den Ball. Um zumindest den Abstand nicht größer werden zu lassen, agierten die Lemgoer wieder mit dem siebten Feldspieler. Versteijnen übernahm dabei immer wieder Verantwortung und hielt mit zwei Toren das Spiel beim 25:21 (44.) weiter offen. Als Pytlick und Jörgensen auf 27:21 stellten, war eine Entscheidung nah.
Doch Lemgo warf weiter alles in die Waagschale. Dabei setze es sogar ein spielerisches Highlight. Versteijnen spielte den Kempa-Pass auf Suton, der zum 28:24 (49.) traf. Flensburg steckte aber nicht auf und hatte mit Kevin Möller, der gleich zwei Siebenmeter von Samuel Zehnder parierte, einen sicheren Rückhalt. Jeweils ein Doppelpack von Pytlick und Jörgensen sorgten für das 33:25 (54.) - die Entscheidung war gefallen.
In den letzten Spielminuten lief bei den Lippeländern fast nichts mehr zusammen, sodass es ein besseres Showlaufen wurde. Dabei agierte die SG sogar mit einer offenen Deckung und eroberte sich das ein oder andere Mal die Kugel. Johannes Golla stellte so auf 35:26 (59.). Für den Schlusspunkt sorgte Kevin Möller, der den 36:27-Sieg mit seiner Parade gegen Ralfs Geislers absicherte.
SG Flensburg-Handewitt: Möller (12 Paraden), Buric (2 P.); Jakobsen (9/4), Pytlick (8), Jörgensen (7), Möller (6), Golla (3), Kirkelokke (3), Mensah Larsen, Gottfridsson, Hansen, Horgen, Pedersen, Smith, Blagotinsek
TBV Lemgo Lippe: Möstl (1 P.), Kastelic (6 P.); Suton (7), Versteijnen (5), Petrovsky (4), Zehnder (3/3), Houtepen (3) Schagen (2), Faust (2), Simak (1), Theilinger, Carstensen, Geislers
Schiedsrichter: Julian Köppl / Denis Reger
Strafminuten: 2 / 8
Zuschauer: 6.300 (GP Joule Arena, Flensburg)
smu