vor 1 Tag
SC DHfK 45 Minuten auf Augenhöhe
Lange konnte der SC DHfK Leipzig bei der SG Flensburg-Handewitt mithalten. Am Ende kassieren die Gäste, die ohne drei Stammspieler im Rückraum angereist sind, allerdings einen entscheidenden 0:7-Lauf. Die Förderstädter spielen ihren Stiefel souverän herunter und siegen mit 35:29 (19:17).
Der SC DHfK Leipzig ist gut in die Saison gestartet, kassierte zuletzt jedoch Niederlagen gegen Lemgo, Magdeburg und Melsungen. Vor dem Topspiel gegen Flensburg mussten die Sachsen im Rückraum jedoch gleich mehrere Rückschläge einstecken: Neben dem Langzeitverletzten Matej Klima, der sich gegen die MT einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, fehlten auch Franz Semper (Knieprobleme) und Marko Mamic (Magen-Darm-Infekt), sodass die Leipziger nur mit dreizehn Spielern in den hohen Norden gereist waren.
Vor dem Anwurf gedachte die SG Flensburg-Handewitt der dänischen Handball-Legende Morten Stig Christensen mit einer Schweigeminute. Er war am Freitag nach einem Herzstillstand im Alter von 65 Jahren verstorben.
In einer temporeichen Anfangsphase erwischte der SC DHfK den besseren Start und ging schnell mit 2:4 in Führung. Dann übernahmen jedoch die Hausherren: Mit einem 3:0-Lauf drehten die Flensburger den Spielstand (5:4, 7.). In der Folge legte die SG immer wieder vor (8:6, 12.), konnte jedoch nicht entscheidend davonziehen.
Als sich die Fördestädter per Doppelschlag durch Kay Smits und Lukas Jörgensen auf 14:11 absetzten, griff Rúnar Sigtryggsson in der 20. Minute zu seiner ersten Auszeit. "Wir haben verdammt viele Freie verworfen", merkte der SC DHfK-Trainer an. Er hatte die richtigen Worte getroffen: Mit einer Dreier-Serie sorgten die Leipziger innerhalb von zwei Minuten für den Ausgleich.
Auch ein Timeout von Nicolej Krickau konnte den Gäste-Lauf nicht unterbrechen: Lucas Krzikalla legte für die Sachsen zum 14:15 vor, ehe Emil Jacobsen vom Strich mit seinem fünften Treffer zum 15:15 ausglich. Lasse Möller legte mit seinem 250. Bundesligatreffer zum 16:15 nach (25.).
Der 20-jährige Nils Greilich beendete die sechsminütige Torflaute der Leipziger mit dem Anschlusstreffer. Nach einem Flensburger Ballverlust verhinderte Benjamin Buric jedoch den erneuten Ausgleich und Aksel Horgen erhöhte erneut auf zwei Treffer (18:16). Dieser Abstand blieb auch beim 19:17 zur Pause bestehen.
Nach Wiederanpfiff bauten die Hausherren schnell auf drei Treffer (21:18, 33.) aus, doch der SC DHfK blieb dran und stellte per 3:0-Lauf schnell auf Remis (22:22, 37.). Nach einer Zeitstrafe gegen Johannes Golla, der Luca Witzke im Gesicht getroffen hatte, brachte Viggo Kristjansson die Gäste erneut in Führung (22:23).
Nach dem Ausgleichstreffer von Mads Mensah Larsen musste nun wiederum Simon Ernst zwei Minuten auf der Bank Platz nehmen. Diese Unterzahl überstanden die Leipziger jedoch unbeschadet (23:24). Doch auch Moritz Preuß kassierte nun eine Zwei-Minuten-Strafe und Emil Jacobsen glich per Heber vom Siebenmeter-Strich erneut aus.
Nach einer Parade von Benjamin Buric legte Aksel Horgen für die SG wieder vor und Rúnar Sigtryggsson buzzerte zu seiner zweiten Auszeit. Johannes Golla legte noch einmal zum 26:24 nach, ehe Viggo Kristjansson den ersten Leipziger Treffer seit sechs Minuten erzielte. In der Folge ging es schnell: Innerhalb von 30 Sekunden fielen vier Treffer (28:27, 45.).
Trotz weniger Wechselmöglichkeiten schienen den Gästen die Kräfte nicht auszugehen. Im Gegenteil: Viggo Kristjansson traf abermals zum Ausgleich und Nicolej Krickau buzzerte zur zweiten Auszeit. Seine Impulse griffen: Kevin Möller wurde im Tor der SG immer mehr zum Faktor und die Flensburger sorgten mit einem 4:0-Lauf für die erste Vier-Tore-Führung (32:28, 53.).
Auch die letzte Auszeit von Rúnar Sigtryggsson konnte diese Serie nicht unterbrechen. Flensburg ließ eine weitere Dreier-Serie bis zum 35:28 folgen. Elf Minuten lang hatten die Leipziger in der Schlussphase keinen Treffer erzielt und mussten sich schlussendlich mit 35:29 geschlagen geben.
SG Flensburg-Handewitt: Buric (5 Paraden), K. Möller (11 Paraden); Jakobsen 9/6, Pytlick 5, Kirkelökke 5, Golla 4, L. Möller 4, Horgen 3, Mensah Larsen 2, Smits 2, Jörgensen 1, Czertowicz, Gottfridsson, Hansen, Pedersen, Blagotinsek
SC DHfK Leipzig: Ebner (7 Paraden), Saeveraas (4 Paraden); Kristjansson 8, Witzke 5, Runarsson 3, Krzikalla 3, Greilich 3, Preuß 3, Rogan 3, Binder 1, Ernst, Peter, Schmitt
Zuschauer: 6.300
Schiedsrichter: Thiyagarajah / Thiyagarajah
Siebenmeter: 6/6 ; 0/1
Strafminuten: 2/4
Merle Klingenberg