vor 20 Stunden
Vorentcheidung um Platz 1 gefallen?
Die Thüringer Bundesliga-Handballerinnen können bei der HB Ludwigsburg nur in der ersten Hälfte mithalten. Nach der Pause sorgt der Favorit schnell für klare Verhältnisse.
Nach acht Spielen ohne Niederlage haben die Handballerinnen des Thüringer HC in der Bundesliga wieder eine Niederlage kassiert. Das Team von Trainer Herbert Müller verlor am Mittwochabend das Gipfelduell bei der HB Ludwigsburg vor 961 Zuschauern deutlich mit 32:40 (17:20). Beste Werferin beim THC war Josefine Hanfland mit sechs Toren, für den deutschen Meister traf Nationalspielerin Viola Leuchter achtmal.
Trotz der dritten Saisonniederlage bleiben die Thüringerinnen (21:7 Punkte) Tabellenzweiter, Primus Ludwigsburg weist nun 26:2 Punkte auf. "Wir haben als Erster gegen den Zweiten mit acht Toren gewonnen. Wir wechselten viel durch und haben eine gute Leistung gezeigt", freute sich Ludwigsburgs Trainer Jakob Vestergaard.
Das Spitzenspiel hielt von Anfang an, was es versprach. Während die Ludwigsburgerinnen konsequent den schnellen Abschluss suchten, setzte beim THC Regisseurin Natsuki Aizawa ihre Mitspielerinnen glänzend in Szene. So entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Die Gastgeberinnen nutzten ihre Chancen dabei etwas konsequenter. Bei den Gästen zeigte sich Torhüterin Dinah Eckerle in Hochform und verhinderte mit ihren Paraden, dass sich Ludwigsburg eine deutliche Führung herausspielte.
Besonders auffällig in den ersten Minuten war Veronika Mala, die bei ihrem Tor zum 4:3 bereits zum dritten Mal über Linksaußen traf (6. Minute). Den knappen Vorsprung bauten die Gastgeberinnen in den Folgeminuten aus. Nach einer knappen Viertelstunde war es Viola Leuchter, die auf zweistellig stellte und erstmals für eine Drei-Tore-Führung sorgte (10:7).
Die HB Ludwigsburg nahm zu Beginn des Spiels die THC-Goalgetterin Johanna Reichert komplett aus dem Spiel und konnte sich dadurch einen leichten Vorsprung erspielen. Die beste Torschützin der Liga kam im ersten Spielabschnitt lediglich zu drei Treffern. Die meist schweren zugelassenen Würfe wehrte HBL-Torfrau Johanna Bundsen zuverlässig ab und kam bereits auf acht Paraden im ersten Durchgang. Durch einen Doppelschlag innerhalb von nur 14 Sekunden erhöhte Mala auf 18:14, am Ende ging es mit einem 20:17 in die Pause.
Reichert verkürzte zu Beginn der zweiten Halbzeit auf 18:20, ehe die Gastgeberinnen mit einem 6:1-Lauf auf 26:19 (40. Minute) davonzogen. Die Thüringerinnen konnten dem Tempospiel des Spitzenreiters in dieser Phase nichts mehr entgegensetzen und kamen in der Defensive oft einen Schritt zu spät.
Im Angriff agierten sie zu statisch und fanden kaum ein Durchkommen gegen den starken Mittelblock der Ludwigsburgerinnen. Zwar steigerte sich der THC in der Schlussphase spielerisch wieder, allerdings hatte Ludwigsburg die Partie jederzeit unter Kontrolle und siegte letztlich auch in der Höhe verdient.
"Viola Leuchter hat sehr gut gespielt. Das war für sie und unsere Mannschaft sehr wichtig. Der THC hat überwiegend sieben gegen sechs gespielt aber wir haben auch da gute Lösungen gefunden. Jetzt haben wir fünf Punkte Vorsprung in der Tabelle. Das gibt uns Ruhe und Zuversicht die Tabellenführung zu halten und dadurch in die bestmögliche Ausgangslage für die Play-Offs zu kommen", so Vestergaard, der den Klub im Sommer verlassen wird.
HB Ludwigsburg: Johanna Bundsen, Nicole Roth, Mareike Thomeier 4/1, Kaba Gassama Cissokho 1, Antje Döll 7, Viola Leuchter 8, Anne With Johansen 4, Sofia Hvenfelt, Xenia Smith 6, Jenny Behrend 1, Guro Nestaker 4, Jenny Carlson 2, Dorottya Faluvegi, Veronika Mala 3.
Thüringer HC: Christina Lövgren Hallberg, Dinah Eckerle; Nathalie Hendrikse 5, Julie Holm, Kathrin Pichlmeier 4, Anika Niederwieser, Rikke Hoffbeck Petersen, Natsuki Aizawa 5, Ida Gullberg 1, Anna Szabo 4, Kerstin Kündig 1, Johanna Reichert 4/1, Josefine Hanfland 7, Csenge Kuczora 1.
Zuschauer: 961
Schiedsrichter: Thomas Kern/Thorsten Kuschel
Siebenmeter: 1/2 ; 1/1
Strafminuten: 4/4
chs, dpa