30.12.2024, 14:04
Torhüterin Bundsen kaum zu bezwingen
Im letzten Spiel des Jahres hat die HB Ludwigsburg einen überzeugenden Erfolg eingefahren. Gegen die HSG Blomberg-Lippe siegte der Deutsche Meister am Sonntagabend mit 32:24 (16:10).
Keine 48 Stunden nach dem 33:23-Derbysieg bei der TuS Metzingen zeigten die Ludwigsburgerinnen vor 3.084 Zuschauern in der stimmungsvollen MHP-Arena auch gegen die HSG Blomberg-Lippe eine starke Leistung und sicherten sich im vierten Heimspiel den vierten Sieg vor heimischer Kulisse. Überragende Akteurin auf Seiten der Gastgeberinnen war neben der besten Ludwigsburger Werferin Antje Döll (8 Treffer) wieder mal Torhüterin Johanna Bundsen.
"Wir sind sehr zufrieden. Wir sind mit einem 8:1-Lauf und einer starken Abwehr super gestartet. Johanna Bundsen war überragend. Ich freue mich, dass wir vor einer stimmungsvollen Kulisse in der MHP-Arena auf so hohem Niveau agieren konnten. Insgesamt bin ich mit den zwei Spielen nach der EM sehr zufrieden", bilanzierte HBL--Coach Jakob Vestergaard.
Johanna Bundsen zeigte gleich zu Beginn mehrere Paraden und leitete schnelle Gegenstöße ein, die Jenny Behrend sehenswert verwertete. So stand es nach 4 Minuten bereits 3:0. Die HBL ließ nur schwere Würfe zu und nötigte Blomberg zu Fehlern. Nach 13 Minuten erzielte Xenia Smits das 8:1 und zwang dadurch Gästecoach Steffen Birkner zur ersten Auszeit. Zu sehr hatte sich bereits jetzt Johanna Bundsen in die Köpfe der HSG-Spielerinnen gebracht. Mit Maxi Mühlner und Ida Hoberg kamen neue Impulse in das Angriffsspiel der Lipperinnen.
Im ersten Durchgang parierte die schwedische Ausnahmetorhüterin insgesamt 50 Prozent der Würfe und ließ im Verbund mit der Abwehr in den ersten 13 Minuten nur ein Gegentor zu. Trotzdem zeigte die Auszeit Wirkung und die Gäste arbeiteten sich zumindest wieder auf fünf Tore heran, auch weil Melanie Veith im Tor nun Akzente setzen konnte. Nach 26 Minuten verkürzte Alexia Hauf auf 14:9.
Nach einer Auszeit von HBL-Cheftrainer Jakob Vestergaard agierte die Ludwigsburger Defensive wieder stabiler. So mussten die Barockstädterinnen nur noch ein weiteres Gegentor hinnehmen und mit der Pausensirene schüttelte Guro Nestaker den 16:10-Halbzeitstand aus dem Handgelenk.
Die zweite Hälfte gestaltete sich zwar etwas ausgeglichener, doch wurde es aufgrund des bereits herausgespielten Vorsprungs der HBL nicht mehr spannend. Trotzdem bot das Spiel noch einige Highlights, etwa ein Kempa-Anspiel aus dem eigenen Kreis von Torhüterin Bundsen über das gesamte Feld auf Döll, die zum 22:12 und der ersten Zehn-Tore-Führung einnetzte (38.). Viola Leuchter stellte für die Blomberger-Defensive als Herausforderung dar. Auch die neu eingewechselte Zoe Ludwig konnte gegen Leuchters-Würfe nicht entgegenhalten.
Durch den komfortablen Vorsprung konnte Vestergaard viel rotieren und die Spielzeit auf den gesamten Kader verteilen. In der Schlussviertelstunde übernahm Nicole Roth für Bundsen zwischen den Pfosten und fügte sich mit einigen Paraden direkt in die gute Leistung ein. In der Offensive konnten sich alle HBL-Feldspielerinnen in die Torschützenliste eintragen. Neun Minuten vor Schluss knackte Faluvégi die 30-Tore-Marke (30:20).
Am Ende gewann die HBL mit 32:24 und feierte mit dem vierten Pflichtspielsieg in Folge einen erfolgreichen Jahresabschluss. Durch die Heimniederlage von Tabellenführer Borussia Dortmund gegen die HSG Bensheim/Auerbach kann der Deutsche Meister mit einem Spiel weniger Platz eins aus eigener Kraft zurückerobern.
"Hier zu verlieren ist keine Schande. Wir brauchen viel zu lange, um ins Spiel zu kommen. Nach den ersten 15 Minuten kommen wir dann aber besser ins Spiel. Vorne und hinten war die HB Ludwigsburg aber einfach besser. Uns hat vielleicht der absolute Glaube gefehlt hier wirklich etwas mit nach Blomberg zu nehmen. Beim nächsten Mal werden wir es wieder besser machen", erklärte Blombergs Kreisläuferin Maxi Mühlner.
HB Ludwigsburg: Bundsen, Roth; Döll 8/2, Johansen (4), Nestaker (4), Faluvégi (4), Leuchter 3, Behrend 3, Gassama 2, Thomaier 1, Hvenfelt 1, Smits 1, Carlson 1
HSG Blomberg-Lippe: Ludwig, Veith; Vegué 9/6, Jacobsen 3, Quist 3, Hauf 3, Rüffieux 2, Mühlner 2, Verbraeken 1, Tietjen 1, Magnúsdóttir, Hoberg, Jaron
Zuschauer: 3.084 (MHP Arena Ludwigsburg)
Schiedsrichter: Hörath / Hofmann
Siebenmeter: 2/2 ; 6/8
Strafminuten: 6/8
chs, hbl, blo