27.03.2024, 20:28
Frauen-Topspiel mit Problemen bei Dyn, Sportdeutschland und HBF
Die SG BBM Bietigheim ist der Titelverteidigung einen großen Schritt näher gekommen. Im Topspiel der Handball Bundesliga Frauen siegte das Team von JakobVestergaard nach schwerem Start und einem frühen Fünf-Tore-Rückstand am Ende doch deutlich mit 40:31 (21:17). Bietigheim hat 34:2 Punkte und ist damit vier Pluszähler vor Bensheim/Auerbach und Borussia Dortmund (je 30:8), die aber jeweils schon ein Spiel mehr absolviert haben.
Das Spitzenspiel wurde seinen hohen Erwartungen gerecht, die Flames der HSG Bensheim/Auerbach agierten mit dem Favoriten mindestens auf Augenhöhe, konnten immer wieder Nadelstiche setzen und sich nach rund einer Viertelstunde angeführt von Lisa Friedberger und Kim Naidzinavicius auf vier Tore (6:10) absetzen. Jakob Vestergaard musste vor allem offensiv nachjustieren, zu schwach war die Wurfauswahl des Deutschen Meisters gegen Torhüterin Vanessa Fehr.
Ein weiterer Schlag ins Kontor waren die zwei Zeitstrafen von Rechtsaußen Jenny Behrend, doch mit einer etwas offensiv ausgerichteten Deckungsvariante kam das Vestergaard-Team nach einem kurzzeitigen Fünf-Tore-Rückstand wieder zurück in die Partie, war beim 12:13 wieder in Schlagdistanz, beim 14:14 (23.) nahm Heike Ahlgrimm ihre Auszeit.
Die erfahrene Trainerin mahnte den fehlenden Körperkontakt ihrer Deckung an. Aber Bietigheim hatte nun seinen Rhythmus gefunden, riss die Kontrolle an sich und konnte wenig später die Führung übernehmen. Bensheim/Auerbach leistete sich offensiv einige unnötige Fehler, mit einem 21:17 wurden die Seiten gewechselt.
Bietigheim hatte auch im zweiten Spielabschnitt das Selbstvertrauen, ließ den Ball nun flüssig laufen und konnte mit der hohen Passgeschwindigkeit auch immer wieder gute Lücken in die Gästedeckung reißen. Die Flames mussten härter für ihre Treffer arbeiten, kamen nicht merklich in die Schlagdistanz. Immer wieder konnte sich der Deutsche Meister bis auf sechs Tore (27:21) lösen und Heike Ahlgrimm musste die Auszeit nehmen und ihrem Team Mut zusprechen. "Wir müssen an uns glauben", so die ehemalige Nationalspielerin.
Aber Bietigheim ließ sich nicht mehr aus der Ruhe bringen, spulte souverän seine Angriffe runter und stresste die Flames auch mit ihrer Abwehrarbeit, die sowohl die Anspiele an den Kreis gut abblockte und auch die Kreise von Lucie-Marie Kretzschmar wirksam einschränkte. Die Führung wurde nun ausgebaut auf acht Tore (31:23). Die Flames steckten nicht auf, kamen aber nicht mehr für den Sieg in Frage. Am Ende stand ein klarer Heimsieg zu Buche.
SG BBM Bietigheim: Moreschi (8 Paraden), Lønborg; X. Smits 8/2, Kudlacz-Gloc 6, Faluvegi 5, Mala 4, Döll 4/1, Gassama Cissokho 3, I. Smits 3, Hvenfelt 3, Andersson 3, Dulfer 1, Birtic, Behrend, Hafra
HSG Bensheim/Auerbach: Fehr (7 Paraden), van Beurden (3 Paraden); Friedberger 7, Kooij 5, Naidzinavicius 5/1, Dekker 4, Agwunedu 3, Hurst 2, Kretzschmar 2, Ziercke 1, Soffel, van Gulik, Holste, Visser
Schiedsrichter: Leon Bärmann / Nico Bärmann (Graben-Neudorf)
Zuschauer: 1211
Siebenmeter: 3/4 ; 2/3
Strafminuten: 10/6
Fans des deutschen Frauenhandballs guckten in der ersten Halbzeit des Spitzenspiels der Handball Bundesliga Frauen zunächst in die Röhre - von der Partie zwischen der SG BBM Bietigheim und der HSG Bensheim/Auerbach gab es sowohl bei Dyn wie auch bei Sportdeutschland maximal Stückwerk zu sehen.
Immer wieder brach die Übertragung aus der Sporthalle am Viadukt ab. "Derzeit kommt es zu Internetproblemen in der Halle. Alle beteiligten arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung", meldete sich Sportdeutschland zeitnah im Dialog mit den Zuschauern, von Dyn gab es eine Störungseinblendung. Der zweite Spielabschnitt konnte hingegen problemlos verfolgt werden.
Auch wenn man den Ticker des Ligaverbands verfolgte, war man verloren - offiziell führten die Gäste minutenlang mit 0:1, zogen dann auf 0:5 weg, um dann binnen kürzester Zeit den Ausgleich zu kassieren. In Wirklichkeit hatten die Flames die beiden ersten Treffer erzielt, Bietigheim aber auch zwischenzeitlich mit 4:3 in Führung gelegen. Erst nach rund zehn Minuten spiegelte der HBF-Liveticker dann auch verlässlich den Spielverlauf wider.
Christian Stein