07.01.2024, 18:48
Vierte Niederlage in Serie in Königinnenklasse
Es war ein Schlüsselspiel in der Gruppe A der Handball Champions League: Mit einem Erfolg gegen Odense hätte die SG BBM Bietigheim mit dem Tabellenzweiten gleichziehen können und hätte das direkte Ticket ins Viertelfinale im Blick gehabt. Vor 2.878 Zuschauern setzte es in der Ludwigsburger MHPArena aber eine 25:28 (10:11). Auf Kurs K.O.-Spiele liegt der Bundesligist aber weiter.
Nach drei Siegen in der Handball Bundesliga Frauen (HBF) starteten die SG-Ladies ohne den ungarischen Neuzugang Noemi Hafra sowie ihre weiterhin angeschlagene Landsfrau Dorottya Faluvégi und die langzeitverletzte Melinda Szikora stark ins erste Spiel der Handball Champions League der Frauen nach der WM-Pause.
Karolina Kudlacz-Gloc traf nach gut zwei Minuten zum 1:0. Kurz darauf wurde Veronika Mala beim Sprung in den Kreis hart von Elma Halilcevic gefoult. Nach Ansicht der Video-Bilder entschied das ungarische Unparteiischen-Duo Kristof Altmar und Marton Horvath auf direkt Rot gegen die dänische Linksaußen. In der Folge zogen die Bietigheimerinnen auf 4:0 davon und verpassten es sogar noch höher zu führen.
Es schien für die Gastgeberinnen nach Plan zu laufen: Erst nach über sieben Minuten gelang Odense durch Malin Larsen Aune der erste Treffer. Nach einer Auszeit von Gäste-Trainer Ole Gjekstad kam der dänische Vizemeister, unterstützt von rund 20 mitgereisten Fans im Gästeblock, aber immer besser ins Spiel. Mit dem 6:5 gingen die Däninnen nach dreizehn Minuten erstmals in Führung.
Kurz darauf verhinderte Gabriela Moreschi im SG BBM-Tor mit einer Mega-Parade einen zwei-Tore-Rückstand und ließ sich das Blatt wieder wenden. Mit dem 8:7 durch Veronika Malá nach knapp 17 Minuten lag Bietigheim wieder vorne.
Bis zur Pause entwickelte sich ein immer hektisch werdendes Spiel. Entscheidend absetzen konnte sich weiter kein Team. Die SG BBM legte vor, Odense zog nach, bis die Gastgeberinnen in der Schlussphase der ersten Hälfte den ein oder anderen Fehlwurf zu viel einstreuten und die ehemalige Bietigheimerin Maren Nyland Aardahl vom Siebenmeter-Strich für die 11:10-Halbzeitführung der Gäste sorgte.
Auch im zweiten Durchgang blieb es zunächst ein ausgeglichenes Duell. In den ersten fünf Minuten nach der Pause glich die SG stets aus, ehe Kapitänin Xenia Smits Bietigheim mit dem 14:13 wieder in Führung brachte und diese keine zwei Minuten später sogar auf zwei Tore ausbaute - 16:14 stand es nach 37 Minuten.
Doch Odense drehte die Partie wieder, als die Gäste ausgehend von einer Zwei-Minuten-Zeitstrafe gegen Mala und mit einer immer stärker werdenden Yara ten Holte im Tor einen 5:0-Lauf starteten und nach 43 Minuten auf 21:17 davonzogen. Jetzt war es der amtierende deutsche Doublesieger, der erneut antworten und seinerseits einen 5:0-Lauf starteten konnte.
Die zweite rote Karte setzte es für Odense nach einem wiederrum überharten Einsteigen von Dione Housheer gegen Xenia Smits in der 46. Minute. Nach einem Überzahl-Treffer von Xenia Smits - gemeinsam mit den Odense-Spielerinnen Helena Elver Hageso und Bo van Wetering mit sechs Treffern beste Werferin des Spiels - tief aus der eigenen Hälfte ins leere Gäste-Tor lag Bietigheim zwölf Minuten vor dem Ende mit 21:20 wieder vorne.
In der Schlussphase entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Moreschi parierte noch zweimal stark, doch beim 22:21 sollte die SG BBM in der 51. Minute letztmals in Führung liegen. In den letzten acht Minuten legte Odense stets vor, doch der SG gelang nur beim 23:23 nochmal der Ausgleich. Anschließend ließ Bietigheim zu viele Chancen ungenutzt, so dass Odense am Ende mit 28:25 gewann.
"Odense ist ein sehr starkes Team und wir hatten heute ein paar Probleme. In der Offensive vergaben wir zu viele Würfe", so SG BBM-Cheftrainer Jakob Vestergaard, der anfügte: "Es tut mir leid für die Zuschauer, die für eine herausragende Atmosphäre sorgten. Es war alles angerichtet, aber wir haben noch viel Arbeit vor uns."
PM SG BBM, red