16.10.2024, 22:36
Meister wieder zurück an der Spitze
Mit dem vierten Sieg im vierten Spiel ist HB Ludwigsburg wieder an die Spitze der Handball Bundesliga Frauen gezogen. Der Meister ließ am Mittwoch beim 32:19 (15:8) gegen den TSV Bayer Leverkusen nichts anbrennen.
Erstmals in dieser Saison standen bei der HBL mit Kaba Gassama, Sofia Hvenfelt und der von ihrer Viruserkrankung genesenen Valentina Klemencic alle drei Kreisläuferinnen im Kader. Dafür fehlten Karolina Kudlacz-Gloc (Babypause) und Julia Niewiadomska, die nach ihrer Verletzung im Oldenburg-Spiel die bittere Diagnose Kreuzbandriss im rechten Knie erhalten hat. An der Seitenlinie fehlte zudem HBL-Cheftrainer Jakob Vestergaard aus privaten Gründen. Für ihn übernahm sein Assistent Frederick Griesbach die Verantwortung.
Vor 1649 Zuschauern in der Ludwigsburger MHPArena begannen beide Mannschaften schwungvoll, blieben in ihren Abschlüssen jedoch glücklos. Den ersten Treffer erzielte Sofia Hvenfelt nach knapp vier Minuten. Einen verwandelten Siebenmeter der Leverkusenerinnen konterte Mareike Thomaier ebenfalls mit einem Siebenmeter zur 2:1-Führung. Die HB Ludwigsburg zeigte in den ersten zehn Minuten immer wieder schön vorgetragene Angriffe, scheiterte aber häufig an der in der Anfangsphase gut aufgelegten Ex-Bietigheimerin Lieke van der Linden.
Die erste Drei-Tore-Führung gab es nach genau zehn Minuten, nach einem Treffer von Kapitänin Xenia Smits, die in den Anfangsminuten das Spielgeschehen bestimmte und mit vielen guten Pässen an den Kreis ihre Mitspielerinnen immer wieder stark in Szene setzte. Nach einem 5:0-Lauf der HBL zur 7:2-Führung nahm Gäste-Trainer Michael Biegler die erste Auszeit, da seine Mannschaft vor allem im Innenblock auf Rückkehrerin Valentina Klemencic und Sofia Hvenfelt keinen Zugriff bekam.
Die Leverkusener Auszeit zahlte sich aus und brachte die Ludwigsburgerinnen ein wenig aus dem Spielrhythmus. Mit schnörkellosen und klaren Angriffen kämpften sich die Gäste nach 19 Minuten auf zwei Tore heran - nun nahm der Meister die Auszeit und Frederick Griesbach nahm einige Wechsel vor. Den Leverkusenerinnen gelang es immer seltener durch die starke Defensive der HBL durchzukommen. Dazu zeigte Nicole Roth im Tor der HB Ludwigsburg mit am Ende 20 Paraden und knapp über 50 Prozent abgewehrten Bällen ein überragendes Spiel.
Die Gäste aus Leverkusen spielten in dieser Phase nahezu ausschließlich über die rechte Angriffsseite, waren in ihrem Spiel jedoch häufig zu ungenau. Daraus resultierten zwei Tempogegenstöße, die Anne With Johansen mit zwei Toren zur 12:7-Führung abschloss. Zum Ende der ersten Hälfte blieb der Deutsche Meister fast acht Minuten ohne Gegentor und setzte sich damit deutlich ab. Nach einem erneuten Treffer der starken Hvenfelt bei ihrem Liga-Comeback ging die HBL mit einer 15:8-Führung in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel starteten die Gäste nach einer Zeitstrafe kurz vor der Halbzeitsirene in Unterzahl in den zweiten Durchgang. Mit einer 5:1-Deckung verteidigten die Ludwigsburgerinnen erfolgreich und erzielten im Gegenzug durch Viola Leuchter den ersten Treffer der zweiten Hälfte zur ersten Acht-Tore-Führung (16:8). Vor allem die Anspiele an den Kreis auf Hvenfelt stellten die Gäste aus Leverkusen immer wieder vor Probleme.
Im zweiten Abschnitt kam auch Viola Leuchter besser in die Partie und erzielte mit einem schönen Treffer aus dem Rückraum das 18:10. Bei den Gästen hatte kurz nach der Pause Sophia Cormann ihre beste Phase und initiierte zahlreiche gute Angriffe, die die Gäste zumindest kurzzeitig wieder auf sechs Tore heranbrachten. Für den schönsten Treffer des Abends sorgte unterdessen Xenia Smits mit einem sehenswerten Dreher zum 21:13. Die Vorentscheidung war gefallen.
Nach drei Treffern hintereinander aus halblinker Position von Jenny Carlson stellte die HB Ludwigsburg erstmal auf eine Zehn-Tore-Führung. Die Werkselfen kamen in dieser Phase kaum noch zu guten Würfen und blieben erneut knapp acht Minuten ohne eigenen Treffer. In der Schlussphase des Spiels überzeugte bei der HBL weiter die linke Angriffsseite mit Jenny Carlson und Veronika Malá, die nach einem 5:0-Lauf nach 53 Minuten auf 28:15 erhöhte - die Weichen zum 32:19-Erfolg waren gestellt.
HBL-Co-Trainer Frederick Griesbach zeigte sich nach seinem Einsatz als Hauptverantwortlicher an der Seitenlinie zufrieden mit dem Auftritt der Gastgeberinnen: "Erstmal freue ich mich über die Atmosphäre in der MHPArena. Wir wollten heute vor allem unser eigenes, spielfreudiges und modernes Handballspiel weiterentwickeln, das haben wir hauptsächlich zum Ende der Partie sehr gut gemacht. Deshalb sind wir insgesamt zufrieden."
"Wir waren vier Wochen ohne Spiele und mussten uns am Wochenende gegen Oldenburg erst wieder reinfuchsen. Nun haben wir wieder Pause, aber wir werden mit unserem Teamzusammenhalt das Beste daraus machen. Auch wenn es schwierig ist, lassen wir die Köpfe nicht hängen", so Leverkusens Kreisläuferin Annika Ingenpaß zur aktuellen Situation.
HB Ludwigsburg:
Bundsen, Roth; Thomaier 5/3, Gassama Cissokho, Antje Döll, Viola Leuchter 3, Klemencic 1, With Johansen 4, Hvenfelt 4, Smits 2, Behrend 1, Nestaker 5, Carlson 3, Faluvégi 1, Malá 3
TSV Bayer 04 Leverkusen:
van der Linden, Vogel; Ingenpaß 3, Richartz, Boeters 2/2, Cormann 3, Andresen 5, Terfloth 1, Spengler, Veit 1, Alderden, Teusch, Souza 4
cie, mit Material HBL