29.09.2024, 16:44
Ex-Keeper Rebmann entnervt Oberberger zunächst
Der VfL Gummersbach hat mit einem 32:30 (18:14) in Bietigheim den dritten Sieg eingefahren, gegen das vorher punktgleiche Team der SG BBM Bietigheim mussten die Oberberger allerdings bis in die Schlussminute hinein zittern. Zum Matchwinner wurde ausgerechnet ein Spieler, der bis dahin einen eher unglücklichen Tag erwischt hatte.
Sowohl die SG BBM Bietigheim wie auch der VfL Gummersbach waren mit vier Punkten gestartet, für den Aufsteiger war dies überraschender als für den Altmeister. Und Bietigheim fand auch gut in die Sonntagspartie: Daniel Rebmann war gegen seine letztjährigen Teamkollegen zur Stelle, Tom Wolf verwandelte den von Dominic Claus herausgeholten Siebenmeter.
Gummersbach konnte sich mit einem Kempatreffer von Tskhovrebadze und anschließend mit einem Konter von Vidarsson dann aber die Führung holen. Beide Teams setzten auf ein gutes Umschaltspiel, bestraften die Fehler des Gegners entsprechend. So wog der Spielstand hin und her. Gummersbach hatte leichte Vorteile im Rückzug, bei Bietigheim hatte dafür Rebmann schon sieben Paraden in der Anfangsviertelstunde.
Die Führung wechselte mehrfach. Beim 6:7 (16.) gab es Aufregung an der Seitenlinie, Paco Barthes Trikot war im Zweikampf gerissen und ein Ersatzdress war bei den Hausherren zunächst nicht zu finden. Statt mit der 20 musste der Spanier fortan mit der Nummer 24 von Jona Bader weiterspielen - der Nachnamen seines nicht mitspielenden Teamkollegen war mit Tape überklebt.
Gummersbach schien die Partie unter Kontrolle zu bekommen, Iker Romero musste nach einem 1:4-Lauf beim 9:12 (19.) eine Auszeit nehmen. Diese brachte sein Team wieder zurück in die Spur. Mit einer Dreier-Serie gelang der Ausgleich zum 12:12. Den psychologisch wichtigen Führungstreffer konnte der Aufsteiger aber nicht nachlegen.
Die favorisierten Gäste fanden nun wieder die richtigen Mittel und auch mit drei Rechtshändern im Rückraum die richtigen Lösungen. Erneut gerieten die Schwaben ins Hintertreffen, fanden nicht mehr die Lücken im Gummersbacher Defensivverbund und gingen mit einem 14:18-Rückstand in die Pause.
Die Gäste aus dem Oberbergischen brauchten nach der Pause ein wenig Anlaufzeit, Bietigheim konnte sich heranarbeiten und Gudjon Valur Sigurdsson setzte beim 19:21 (37.) dann auch auf den Wechsel im Tor zu Bertram Obling. Dominik Kuzmanovic hatte nach schwachem Beginn ordentliche neun Paraden noch herausgeholt, war aber dennoch im Torduell mit Rebmann im Hintertreffen.
Der Däne konnte gleich seine ersten Paraden zeigen, so einen möglichen Anschlusstreffer verhindern. Beide Teams agierten auf Augenhöhe, hatten zudem in der Offensive jeweils auch das nötige Spielglück, in dem von der Abwehr abgefälschte Bälle doch noch ihre Passstation fanden. Gummersbach konnte aber die Impulse nicht nutzen, um letztlich das Spiel vorzeitig zu entscheiden.
Auch Rebmann hatte seine spektakulären Momente wie beim Stand von 21:23 (45.) gegen Vidarsson. Der VfL suchte nun immer wieder den isländischen Kreisläufer, suchte die Abschlüsse aus der Nahdistanz. Auch Bietigheim fand immer wieder den Mann am Kreis, in diesem Fall Jonathan Fischer, und konnte so das Spiel weiter eng gestalten.
Als Mathis Häseler allerdings zum 24:27 (50.) netzte, schickte auch Iker Romero mit Fredrik Genz seinen zweiten Keeper zwischen die Pfosten, um das Blatt zu wenden. Der neue Schlussmann startete gleich mit einer Parade gegen Schluroff und Romero justierte noch einmal in einer Auszeit nach.
Bietigheim hatte gute Ideen und auch die Möglichkeiten zum Anschluss zu kommen, doch in den entscheidenden Momenten unterliefen dann immer wieder Abspielfehler. Gummersbach steuerte so mit zwei bis drei Toren Vorsprung in die Endphase, beim 26:29 (56.) nahm Romero seine letzte Auszeit. Seine Mannschaft war eigentlich auf Augenhöhe, hatte aber eben nur dreimal weniger auf das Tor geworfen.
Der Glaube an einen oder zwei Punkte war noch da. Die EgeTrans Arena wurde noch einmal zum Hexenkessel, als Häseler verpasste und im Gegenzug dann Fischer zum 29:30 den Anschluss herstellte. Nun nahm Gummersbachs Coach Gudjon Valur Sigurdsson seine letzte Auszeit und mit einem Kempator von Schluroff war die Vorentscheidung gefallen.
Bietigheim setzte auf die Schnelle Mitte, Wiederstein verpasste aber gegen Obling. Die Zeit lief für Gummersbach, dem Aufsteiger blieb nur das Risiko in Form einer offensiven Pressdeckung. Doch Gummersbach ließ sich nicht stressen, Schluroff sorgte mit seinen zweiten Treffer für die endgültige Entscheidung. Den Hausherren war nur noch der Schlusspunkt zum 30:32 von Moritz Strosack vorbehalten.
SG BBM Bietigheim: Rebmann, Genz; Kühn 9, Wolf 4/2, Strosack 3, Claus 3, Perez Arce 2/2, Wiederstein 2, Pfeifer 2, Fischer 2, Vlahovic 2, de la Pena 1, Barthe, Hermann, Nicolaus, Hejny
VfL Gummersbach: Kuzmanovic, Olbing; Mahe 7/1, Tskhovrebadze 7, Vidarsson 6, Pregler 3, Häseler 3, Horzen 2, Schluroff 2, Vujovic 1, Kodrin 1, Protsiuk, Blohme, Zeman
Zuschauer: 2524
Schiedsrichter: Fedtke / Wienrich
Strafminuten: 4/4
Siebenmeter: 4/4 ; 1/2
chs