21.11.2024, 20:42
Bietigheim zuhause weiter sieglos
Der SC DHfK Leipzig hat die ersten Auswärtszähler der Saison geholt. Franz Semper rettete den Sachsen den 29:28-Sieg bei Aufsteiger SG BBM Bietigheim, der eine Fünf-Tore-Führung aus der Hand gegeben hatte.
Die SG BBM Bietigheim hatte Mühe, um in die Partie zu finden. Zwei gute Chancen ließ der Aufsteiger am Torgebälk liegen, auch der sonst so sichere Moritz Strosack verzog den ersten Wurf von Rechtsaußen. Erst Nikola Vlahovic sollte nach fast fünf Minuten mit dem 1:3 den Ball brachen. Der SC DHfK Leipzig, auswärts noch ohne Punktgewinn bislang, spielte keinesfalls fehlerfrei und hätte noch höher führen können.
Mit der ersten Zeitstrafe gegen Simon Ernst und dem Einsatz des siebten Feldspielers schafften es die Hausherren, die zuhause ebenfalls noch sieglos waren, sich zum 4:4-Ausgleich (12.) zu kämpfen. Nun war es ein Duell auf Augenhöhe, in dem die Sachsen mit kluger Regieführung von Luca Witzke und Andri Runarsson vorlegen sollten.
Hinten zeichnete sich Domenico Ebner an alter Wirkungsstätte erstmals aus, nahm mit seiner zweiten Parade einen Siebenmeter von Tom Wolf weg und ermöglichte so das 6:8 (15.) von Moritz Preuss. Auf der Gegenseite war allerdings auch Daniel Rebmann schon gut im Spiel, hatte beim 8:8 (16.) und der ersten Auszeit der Gäste schon vier Paraden zu Buche stehen. "Wir haben sechs freie verworfen", ärgerte sich Runar Sigtryggsson über die Chancenverwertung seiner Mannschaft.
Es blieb ein offener Schlagabtausch, beim 13:13 (23.) beorderte Iker Romero nun Frederik Genz zwischen die Pfosten. Franz Semper sollte aber den ersten Wurf über das Tor werfen, Fynn Nicolaus konnte dann auf der Gegenseite beim 14:13 die Bietigheimer erstmals in die Vorlage werfen. Und die Gastgeber hatten nun das Momentum auf ihrer Seite, erzwangen auch die Rebounds bei Fehlwürfen und nahmen gar dank der ersten beiden Paraden von Genz ein 17:14 in die Pause.
Luca Witzke sollte nach Wiederanpfiff die rund sechsminütige Torflaute der Sachsen beenden, bei Bietigheim rackerte Dominik Claus im rechten Rückraum weiterhin unermüdlich und ging immer in die Nahtstellen der Deckung, wo es besonders weh tut. Hinten zog Genz nun das Torwartduell auf seine Seite und ermöglichte so das 21:17 (38.).
Auch eine Auszeit von Runar Sigtryggsson sollte die Gäste nicht wieder zurück in die Spur bringen, erst im Nachfassen konnte Viggo Kristjansson nach zuvor verworfenem Siebenmeter zum 22:18 (42.) netzen. Die Sachsen versuchten es nun mit Kristian Saeveras für das Schlussdrittel und der Norweger nahm gleich mal einen Konter von Moritz Strosack weg. Leipzig kam so zu einer Dreierserie, war wieder in der Schlagdistanz und Iker Romero nahm beim 23:21 (44.) seine Auszeit.
Bietigheim musste Dominic Claus die dringend benötigte Verschnaufpause gönnen, agierte mit drei Rechtshändern im Rückraum. Den Leipziger Anschlusstreffer zum 24:23 konnte allerdings Fredrik Genz nur zweimal verhindern. Und auf der Gegenseite war Saeveraas in Topform, stand beim Ausgleichstreffer von Preuss mit vier gehaltenen Bällen bei einer Fangquote von 80%.
Bietigheim schien dem hohen Tempo der Partie Tribut zollen zu müssen, obwohl Iker Romero versucht hatte die Belastung gut zu verteilen. Bietigheim leistete sich zu viele Tore, nach dem Kontertor von Runarsson zum 25:26 (51.) musste der Spanier seine dritte Auszeit nehmen und forderte mehr Disziplin im Rückzug.
Es war aber der aus der Abwehr mit nach vorne gehende Nikola Vlahovic, der mit dem 26:27 die Leistungsdelle der Hausherren beendete und Moritz Strosack konnte wenig später die Partie ausgleichen. Die letzten fünf Minuten sollten eine Frage der Nerven werden, auch der ins Tor zurückgekehrte Daniel Rebmann sollte bei den Schwaben sich auszeichnen.
Beide Teams nahmen sich teilweise unüberlegte Abschlüsse, konnten keine Entscheidung herbeiführen. Rund neunzig Sekunden vor dem Ende nahm Runar Sigtryggsson die finale Auszeit für sein Team. Der Plan ging nicht auf, Leipzig blieb unter Passivwarnzeichen nur noch ein letzter Freiwurf und den schweißte Franz Semper dann in die Maschen. Nun war es an Bietigheim, das sich keine gute Chance erspielen konnte. Mehr als ein Notwurf von Tom Wolf, der aber von Leipzigs Block im Toraus landete, gelang nicht.
SG BBM Bietigheim: Genz (9/2 Paraden), Rebmann (5 Paraden); Wolf 7/2, Fischer 5, Strosack 4, Vlahovic 3, Nicolaus 3, Claus 2, Hermann 2, de la Pena, Barthe 1, Kühn, Wiederstein, Perez Arce, Pfeifer, Hejny
SC DHfK Leipzig: Ebner (6/1 Paraden), Saeveras (5 Paraden); V. Kristjansson 9/2, Preuss 4, Runarsson 3, Witzke 3, Binder 3, Semper 3, Ernst 1, Krzikalla 1, Mamic 1, Peter 1, Greilich, Bogojevic, Schmitt, Rogan
Zuschauer: 2376
Schiedsrichter: Baumgart / Dinges
Siebenmeter: 2/3 ; 2/4
Strafminuten: 2/4
chs