23.01.2023, 20:17
Füchse-Kreisläufer Marsenic sieht früh Rot
Zum Abschluss der Hauptrunde bei der Handball-WM trafen in der "deutschen" Gruppe Serbien und Niederlande aufeinander. Dabei kassierte der deutsche Nachbar seine zweite Niederlage in Folge.
Die Niederländer erwischten einen guten Start und setzten sich über 2:0 (2.) auf 6:3 (8.) ab. Der Vorsprung hätte durchaus noch höher ausfallen können, wenn bei den Serben nicht Dejan Milosavljev von Anfang an seine Klasse unter Beweis gestellt hatte. Der Keeper der Füchse Berlin parierte in den ersten 30 Minuten mehrere Großchancen, darunter zwei Siebenmeter.
So war der Rückstand der Serben nie größer als vier Tore, wobei beispielsweise der niederländische Kreisläufer Samir Benghanem durchaus die Chance gehabt hätte, auf 8:5 zu stellen. Doch Milosavljev fischte seinen Heber aus der Luft und mit zwei schnellen Treffern kämpften sich die Serben wieder heran (5:7, 12.).
Nach 19 Minuten gab es jedoch einen personellen Rückschlag: Mijajlo Marsenic und Milos Orbovic versuchten, Luc Steins bei einem schnellen Gegenangriff zu stoppen; der Niederländer ging zu Boden. Die tschechischen Schiedsrichter Horacek/Novotny griffen auf den Videobeweis zurück und entschieden sich nach Ansicht der Bilder für eine Disqualifikation von Marsenic. Serbien-Coach Antonio Gerona schlug fassungslos die Hände über dem Kopf zusammen.
Mit einem neuformierten Mittelblock auf Ilija Abutovic und Dragan Pechmalbec hielt Serbien das Spiel offen - und kam kurz vor der Pause sogar zum Ausgleich: Petar Dor?ic erzielte das 15:15 (29.). Die Niederlande konterten mit ihrem Tempospiel und warfen sich so einen 17:15-Halbzeitvorsprung heraus. Das schnelle Spiel der Niederländer war durchaus beeindruckend; mit zunehmender Spieldauer hatten sich die Serben allerdings besser darauf eingestellt.
Mit Wiederanpfiff nahm das Spiel noch einmal neuen Drive auf, denn Serbien stellte mit zwei schnellen Treffern den Ausgleich her (17:17, 33.). Nun ging es munter hin und her. Erst legte Stefan Dodic für Serbien vor (18:19, 35.), dann traf Rutger ten Velde zum 20:19 (39.). Die folgenden zehn Minuten lagen mal die Serben und mal die Niederländer vorne. Als Staffan Olsson seine erste Auszeit zog, lag sein Team gerade wieder hinten (27:28, 50.).
Überragender Mann bei den Serben - neben Milosavljev - war Marko Milosavljevic. Er erzielte im zweiten Durchgang acht Treffer und hatte damit großen Anteil an der Führung. Doch auch der Keeper zeichnete sich aus: Beim stand von 31:29 (57.) aus serbischer Sicht parierte er einen Strafwurf.
Nachdem Jasper Adams noch eine Zeitstrafe kassiert hatte, lagen alle Trümpfe bei den Serben. Diese konnten den Matchball nicht verwandeln; allerdings verloren die Niederlande im Gegenzug ebenfalls den Ball. So liefen die Sekunden für Serbien von der Uhr, die schließlich durch Pechmalbech für die endgültige Entscheidung sorgten.
Serbien: Cupara, Milosavljev - Milosavljevic 9, Pechmalbec 6, N. Ilic 4/3, Orbovic 3, Radivojevic 2, Vorkapic 2, Borzas 1, Dodic 1, Dordic 1, V. Ilic 1/1, Kukic 1, Marsenic 1, Abutovic, Popovic
Niederlande: Ravensbergen 1, A. Versteijnen - Baijens 7, Smits 6/2, Schagen 3, Stavast 3, L. Steins 3, Ten Velde 3/1, Benghanem 1, Boomhouwer 1, Schoenaker 1, Sluijters 1, Adams, Jansen, Kooijman, Versteijnen
Schiedsrichter: Vaclav Horacek (Tschechien)/Jiri Novotny (Tschechien)
Zuschauer: 3100
Strafminuten: 10 / 18
Disqualifikation: Marsenic (19.) / Benghanem (51./3. Zeitstrafe)