09.12.2023, 19:36
Döll ist die beste Werferin
Deutschlands Handballerinnen sind bei der WM nicht zu stoppen. Das DHB-Team gewinnt auch gegen Serbien und erreicht sein Minimalziel. Der fünfte WM-Sieg hat Folgen für Olympia.
Die deutschen Handballerinnen haben bei der WM in Skandinavien vorzeitig das Viertelfinale erreicht und sich ein Ticket für das Olympia-Qualifikationsturnier im Frühjahr gesichert. Dank einer deutlichen Leistungssteigerung setzte die DHB-Auswahl am Samstag ihren beeindruckenden Erfolgslauf auch gegen Serbien fort und feierte beim 31:21 (14:13) den fünften Sieg im fünften Spiel. In der lange Zeit hart umkämpften Partie war Antje Döll mit fünf Treffern beste deutsche Werferin.
Zum Abschluss der Vorrunde geht es für das Nationalteam von Bundestrainer Markus Gaugisch am Montag in Herning gegen Titelkandidat und Co-Gastgeber Dänemark. Im Viertelfinale könnte es zu einem lösbaren Duell mit Schweden, Ungarn oder Montenegro kommen.
Die Runde der besten Acht war das Minimal des deutschen Kaders. Die letzte WM-Medaille liegt 16 Jahre zurück - 2007 holte die DHB-Auswahl Bronze. Der Auftritt gegen Serbien machte anfangs nur bedingt Hoffnung auf eine weitere Medaille.
Gaugisch hatte "keinen handballerischen Leckerbissen" erwartet und der Bundestrainer sollte Recht behalten. 5000 Zuschauer sahen die erwartet eklige Partie, in der die Serbinnen das Tempo verschleppten und ihre Angriffe sehr lange ausspielten. Gegenstöße lief der Gruppenletzte fast überhaupt nicht. Die deutschen Abwehrspielerinnen um Meike Schmelzer mussten geduldig sein.
Die Defensive stand kompakt, doch erneut zeigte das DHB-Team Schwächen im Angriffsspiel. Ohne Spielmacherin Alina Grijseels (Oberschenkelprellung) leistete sich Deutschland zu viele Fehlwürfe in den ersten Minuten. Gaugisch schimpfte an der Seitenlinie und nahm nach 15 Minuten die erste Auszeit. "Vollgas", forderte der 49-Jährige lautstark beim Stand von 5:7.
Die Ansprache wirkte. Co-Kapitänin Emily Bölk in ihrem 100. Länderspiel und Maren Weigel drehten mit gewaltigen Würfen aus dem Rückraum die Partie. Vor den Augen von Ex-Bundestrainer Henk Groener blieb die deutsche Offensive aber anfällig für Fehler und ließ zu viele aussichtsreiche Chancen ungenutzt. Das schnelle Spiel funktionierte nicht.
Die intensive Videoanalyse in der Pause brachte zunächst nicht den gewünschten Erfolg. Der deutsche Kader ließ sich von den Gegnerinnen einlullen und fand keine Lücken in der serbischen Defensive. Fünf Minuten waren in der zweiten Halbzeit gespielt und Deutschland wartete immer noch auf seinen ersten Treffer.
Dass der Außenseiter nun zu ungestüm agierte und sich mehrere Foulspiele leistete, kam dem DHB-Team entgegen. In doppelter Überzahl drehte Deutschland die Partie erneut und ging 15 Minuten vor Ende erstmals mit fünf Toren in Führung (21:16). Die serbische Gegenwehr war gebrochen und Deutschland baute seine Führung aus.
dpa