27.04.2023, 20:17
EHF Euro Cup, 5. Spieltag
Die deutschen Handballer sind gegen Europameister Schweden chancenlos. Zudem verletzt sich Routinier Drux schwer. Am Sonntag geht es gegen Spanien.
Auf dem Weg zur Heim-Europameisterschaft 2024 haben Deutschlands Handballer mit einer bitteren 23:32 (8:16)-Pleite gegen Europameister Schweden und der schweren Verletzung von Paul Drux die nächsten Stimmungsdämpfer hinnehmen müssen. Bei der fünften Niederlage im fünften Spiel des Euro-Cups zog sich der Rückraumspieler von den Füchsen Berlin am Donnerstag ohne gegnerische Einwirkung einen Achillessehnenriss zu und fällt damit monatelang aus, was Bundestrainer Alfred Gislason zusätzliche Sorgenfalten auf die Stirn trieb.
"Die Diagnose ist erschütternd. Das ist eine Tragödie für Paul und das Schlimmste, was einem Sportler passieren kann", sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer zur schweren Verletzung von Drux. Auch sportlich gab es aus seiner Sicht kaum etwas Positives. "Das ist ernüchternd und natürlich nicht das, was wir uns vorgenommen hatten", kommentierte Kromer das Ergebnis.
Zum Abschluss des Wettbewerbes, der der Vorbereitung auf die Titelkämpfe im nächsten Jahr dient, trifft die DHB-Auswahl am Sonntag in Berlin auf den WM-Dritten Spanien. Dann muss die deutsche Mannschaft ein anderes Gesicht zeigen, um einen weiteren sportlichen Tiefschlag zu vermeiden. Beste DHB-Werfer vor 4716 Zuschauern in Kristianstad waren Kapitän Johannes Golla und Neuling Renars Uscins mit jeweils fünf Toren.
Der Bundestrainer überraschte mit seiner Startformation, in der für WM-Shootingstar Juri Knorr zunächst kein Platz war. Anstelle des 22-Jährigen vom Pokalsieger Rhein-Neckar Löwen begann der Leipziger Luca Witzke auf der Rückraum-Mitte. Zudem durfte Länderspieldebütant Max Beneke vom Zweitligisten VfL Potsdam im rechten Rückraum ran.
Dennoch offenbarten die Gislason-Schützlinge wie schon zuletzt bei den zwei klaren Niederlagen gegen Weltmeister Dänemark eklatante Schwächen im Abschluss, was der Bundestrainer in der ersten Auszeit lautstark monierte. Nach einer Viertelstunde lag das DHB-Team beim 3:8 deutlich zurück, weil zu viele Chancen leichtfertig vergeben wurden.
Dass die Partie nicht frühzeitig entschieden war, lag vor allem an Torwart Andreas Wolff. Der 32-Jährige zeigte einige Glanzparaden, wurde von seinen Vorderleuten aber zu oft alleingelassen. Weil auch im Angriff trotz der Hereinnahme von Knorr keine Besserung eintrat, wuchs der Rückstand beim 6:14 auf acht und kurz nach dem Wechsel beim 8:18 sogar auf zehn Tore an.
Das wurde jedoch zur Nebensache, als Drux bei einem Angriff ohne gegnerische Einwirkung vor Schmerzen schreiend zu Boden ging und nach einer Behandlungspause vom Parkett humpelte. Die niederschmetternde Diagnose für den 28-Jährigen ließ dann nicht lange auf sich warten und trübte die Stimmung gewaltig.
Tore für Schweden: Wanne (6 Tore/3 Siebenmeter), Lagergren (5), Pettersson (4), Gottfridsson (4), Claar (3), Carlsbogard (2), Möller (2), Persson (2), Svensson (2), Mellegard (1), Darj (1)
Tore für Deutschland: Golla (5), Uscins (5), Witzke (4), Knorr (3/2), Mertens (2), Steinert (2), Beneke (1), Drux (1)
Zuschauer in Kristianstad: 4716
dpa