11.01.2024, 23:06
Mission Titelverteidigung erfolgreich gestartet
Schweden ist erfolgreich in die Handball-EM gestartet. Trotz zwei Schwächephasen in beiden Halbzeiten setzte sich der amtierende Europameister mit 29:20 (14:7) gegen Bosnien und Herzegowina durch.
Aus Mannheim berichtet Lisa-Marie Kienzle
Die Fans von Bosnien und Herzegowina brachten bereits vor dem Anpfiff ordentlich Stimmung in die SAP-Arena. Die lautstarke Unterstützung von den Rängen schien den amtierenden Europameister aus Schweden in den Anfangsminuten offensichtlich zu beeindrucken, so setzten die Schweden die ersten drei Angriffe neben das Tor. Erst der Treffer von Jim Gottfridsson gegen seinen Vereinskollegen aus Flensburg, Benjamin Buric, beendete die schwedische Torflaute (5. Min).
Unter der Leitung des deutschen Schiedsrichterinnen-Duos Maike Merz und Tanja Kuttler trotzte das Team vom schwedischen Cheftrainer Glen Solberg dem stellenweise grellenden Peifkonzert von den Rängen und erarbeite sich - auch dank einigen Paraden von Ex-Mannheimer Andreas Palicka - eine erste Drei-Tore-Führung beim Stand von 7:4.
Die Bosnier hielten aber dagegen, der entscheidende Faktor war immer wieder Buric zwischen den Pfosten, doch sein Team konnte ihre Chancen im Angriff nicht in Erfolge ummünzen. Auf der Gegenseite erreichte der schwedische Motor langsam Betriebstemperatur. Nach einem Quattrick von Ex-Flensburger Hampus Wanne und einem 5:0-Lauf ging Schweden mit einer komfortablen 14:7-Führung in die Halbzeitpause.
Die ersten Minuten der zweiten Hälfte waren ein Spiegelbild der ersten 30 Minuten: die schwedischen Angriffe landeten in den Fängen von Buric und Bosnien verkürzte nach Treffern von Vladan Djurdjevic und Mirko Herceg. An der Seitenlinie haderte Solberg sichtlich mit dem erneuten Fehlstart seiner Mannschaft und suchte das Gespräch mit seinem Trainerteam. Nach knapp fünf Minuten Spielzeit erlöste dann Jonathan Carlsbogard die Schweden mit seinem ersten Treffer.
Nachdem Schwedens zweiter Torhüter Tobias Thulin bereits in der ersten Hälfte für einen Siebenmeter eingewechselt worden war, hatte der Torhüter von GOG nach einem Kopftreffer von Palicka erneut die Chance sich zu beweisen, musste aber gegen Nedim Hadzic den kürzeren ziehen. Im Duell der Torhüter trug sich Buric in der 43. Minute mit einem Treffer in das leere Tore in die Torschützenliste ein.
Trotz einem starken Palicka, der eine Fangquote von über 40% aufwieß, konnte der amtierende Europameister in dieser Phase nie mit mehr als drei, vier Toren davon ziehen. Der Treffer von EM-Debütant Sebastian Karlsson zum 23:18 läutete dann die letzten zehn Minuten des Spiels ein. Bosniens Trainer Irfan Smajlagic versuchte noch einmal einen entscheidenden Impuls mit einem Torwartwechsel und seiner dritten Auszeit zu setzen.
Doch Lukas Sandell und Hampus Wanne waren mit ihren Treffern in den finalen Minuten nicht mehr zu stoppen und verhalfen ihrem Team zu ihrer ersten Zehn-Tore-Führung. So sahen die 10.903 Zuschauer in Mannheim am Ende einen deutlichen 29:20-Auftaktsieg von Schweden, die nun mit den ersten zwei Punkten auf dem Konto, am zweiten Spieltag auf den EM-Debütanten Georgien treffen.
Schweden: Palicka (14 Paraden, davon 1 Siebenmeter), Thulin (1 Parade, davon 1 Siebenmeter) - Wanne 9/3, Sandell 5, Gottfridsson 4, Bergendahl 3, Karlsson 2, Carlsbogard 2, Lagergren 2, Claar 1, Pettersson 1, Nilsson, Johansson, Wallinius, Darj, Pellas
Bosnien-Herzegowina: B. Buric (8 Paraden, 1 Tor), Ahmetasevic (1 Parade, davon 1 Siebenmeter) - Faljic 4, Panic 3/1, Herceg 3, Hamidovic 2, Davidovic 2, Djurdjevic 2, S. Buric 1, Mehmedcehajic 1, Hadzic 1/1, Terzic, Peric, Knezevic, Mandic, Majstorovic
Zuschauer: 10.903
Schiedsrichter: Maike Merz / Tanja Kuttler (Deutschland)
Strafminuten: 0 / 2