30.07.2024, 22:34
Topspiel bis in die letzte Minute spannend
Mehrfach wechselte das Momentum im Topspiel zwischen Dänemark und Schweden, am Ende ließ das Spielglück in den beiden letzten Minuten die Däninnen über ein 25:23 (14:14) jubeln. Nach dem packenden Schlagabtausch stehen beide Teams nun gemeinsam mit Norwegen mit 4:2 Punkten an der Spitze der Tabelle, die drei Verfolger haben 2:4 Punkte. Dänemark hat gegen Deutschland in zwei Tagen ebenso einen Matchball auf das Viertelfinale wie Schweden gegen Südkorea.
Schweden hatte nach dem Auftakterfolg gegen Norwegen einen Erfolg gegen Deutschland nachgelegt, Dänemark nach dem Sieg gegen Slowenien hingegen ein 18:27 gegen Norwegen kassiert. Die Däninnen standen so mit Blick auf die enge Gruppe unter Druck, mit einem Sieg würden sie neben Schweden und Norwegen auf 4:2 Punkte stellen - bei einer Niederlage mit den restlichen vier Teams bei 2:4 Punkten gleichauf sein und Schweden mit 6:0 Punkten einen großen Schritt in Richtung Viertelfinale machen.
Dänemark schien der Druck aber keine Probleme zu machen, nach nervösen ersten Angriffen setzte Emma Friis im Gegenstoß den ersten Treffer. Jenny Carlson glich für Schweden zwar umgehend aus, danach aber spielte zunächst einmal nur Dänemark: Während die Schwedinnen mehrfach den Ball verloren und im Block hängen blieben, stellte Dänemark mit einer Vierer-Serie auf 5:1. Bereits nach sechs Minuten sah sich Schwedens Coach Tomas Axner zur ersten Auszeit veranlasst.
Diese schien aber die Wirkung zu verfehlen, die beiden nächsten schwedischen Versuchen gingen ins Leere und auf der Gegenseite setzte Emma Friis das 6:1. Emma Bundsen im schwedischen Tor hatte mit ihren Paraden einen größeren Rückstand verhindert, an ihr und der Deckung sollte sich der Tabellenführer in der Folge auch aufrichten. Der nächste schwedische Treffer wurde zwar noch beantwortet, beim 7:5 war die Führung der Däninnen aber bereits auf zwei Tore geschrumpft und nach einer Viertelstunde musste das Team von Jesper Jensen nach einer Auszeit den Anschlusstreffer zum 8:7 hinnehmen.
Emma Lindqvist gelang im Gegenstoß kurz darauf der Ausgleich zum 9:9, die erste Führung verpasste Johanna Bundsen dann aber als sie einen Wurf über das gesamte Spielfeld an die Latte des in Unterzahl verwaisten dänischen Tores setzte. Doch nach einer weiteren Parade schickte die schwedische Torhüterin dann Nathalie Hagman auf die Reise, die nach zwanzig Minuten mit dem 10:9 für den Führungswechsel sorgte.
Schweden hatte ins Spiel gefunden, stand nun gut in der Deckung und überzeugte immer wieder mit konsequenten Aktionen im Angriff - wie beim 12:10 durch Nathalie Hagman. Doch eine Zeitstrafe ließ das Momentum dann wieder wechseln, beim 12:12 stand wieder ein Gleichstand auf der Anzeigetafel und trotz mehrerer Paraden von Johanna Bundsen führte auf einmal Dänemark wieder. Auf der Gegenseite zeigte in dieser Phase auch Sandra Toft ihre Klasse, so dass es mit einem leistungsgerechten 14:14 in Richtung Kabinen ging.
Mit einem Doppelschlag eröffneten Kristin Thorleifsdottir und Elin Hansson den zweiten Durchgang für Schweden, doch Anne Mette Hansen ließ den Anschluss folgen und auch in der Folge blieb es bei diesem Rhythmus. Die Partie war dabei weiterhin ein Schlagabtausch mit hohem Tempo, bei dem beide Seite aber nicht fehlerfrei agierten. Zu Ballverlusten kamen auch Paraden der Torhüterinnen und verhinderten auf der einen Seite mehrfach den Ausgleich und auf der anderen eine Drei-Tore-Führung.
Als Dänemark eine weitere Chance auf den Gleichstand vergeben und stattdessen Nathalie Hagman im Gegenstoß das 20:18 für Schweden erzielt hatte, nahm Jesper Jensen seine Auszeit. Im folgenden Angriff gelang Helena Elver nicht nur der erneute Anschluss, zudem setzte es zwei Minuten gegen Linn Blohm. Eine weitere Chance auf den Ausgleich wurde ausgelassen, nach einer Parade der eingewechselten Althea Reinhardt egalisierte Sarah Aaberg Iversen dann aber zum 20:20. Zwölf Minuten vor dem Ende stand die Partie wieder bei Null.
Tyra Axner brachte Schweden wieder in Vorlage, doch Dänemark zog - nun mit der siebten Feldspielerin - nach. Nach einem schwedischen Pfostentreffer vergab Dänemark aber die Chance auf die erste Führung im zweiten Abschnitt, stattdessen trafen erst Kristin Thorleifsdottir und dann Nathalie Hagmann in das leere Tor der Däninnen. Das Mittel, das den Ausgleich gebracht hatte, wurde Dänemark nun zum Verhängnis: Der nächste Gegentreffer ins leere Tor wurde mit einem Foul verhindert, eine Zeitstrafe folgte.
Schweden ließ den Siebenmeter und kurz darauf eine weitere klare Chance in Überzahl allerdings ungenutzt, und so wechselte das Momentum ein weiteres Mal: Ein Gegenstoß von Anne Mette Hansen und einmal mehr Sarah Aaberg Iversen vom Kreis sorgten für den Ausgleich auf den Mie Hojlund nach einer Glanztat von Althea Reinhardt den Führungstreffer zum 24:23 folgen ließ. Die Spannung und auch die Hektik stieg, die letzten zwei Minuten waren angebrochen: Schweden vergab einen Gegenstoß, Bundsen war bei einem Kempa im bedrohten Eck - doch auf der Gegenseite ebneten Reinhardt und der Pfosten den Weg zum Sieg, den der Nachwurf von Emma Friis zum 25:23 besiegelte.
Schweden: Bundsen (12 Paraden), Eriksson; Hagman 6, Carlson 4, Thorleifsdottir 3, Hansson 3, Blohm 2, Axner 2, Koppang 1, Lindqvist 1, Roberts 1, Strömberg, Lundström, Löfqvist
Dänemark: Toft (7/2 Paraden), Reinhardt (2 Paraden); S. Iversen 4, Hansen 4, Friis 4, R. Iversen 4, Burgaard 3, Jörgensen 2, Höjlund 2, Elver 1, Haugsted 1, Heindahl, Tranborg, Östergaard
Schiedsrichter: Konjicanin / Konjicanin (BIH)
Strafminuten: 4/6
Siebenmeter: 0/2 ; 2/2
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