vor 1 Tag
TBV zeigt starke Comeback-Qualitäten
Mit einem gut aufgelegten Sergey Hernandez im Rücken schien der SC Magdeburg lange auf Kurs. Doch in der Schlussphase kämpfte sich der TBV Lemgo Lippe noch einmal zurück und konnte eine Minute vor Abpfiff den erneuten Anschluss erzielen. Schlussendlich blieben die Hausherren jedoch souverän und siegten mit 30:27 (15:12).
Drei Tage nach dem Befreiungsschlag gegen RK Zagreb in der Champions League war der SC Magdeburg in der Handball Bundesliga gegen den TBV Lemgo-Lippe gefordert. Dabei kehrten mit Isak Persson und Daniel Pettersson gleich zwei Rechtsaußen in den SCM-Kader zurück. Auch Omar Ingi Magnusson und Gisli Kristjansson, welche in Zagreb nach Zusammenstößen ausgewechselt werden mussten, standen wieder im Magdeburger Aufgebot.
Drei Minuten musste die ausverkaufte Getec-Arena auf den ersten Treffer des SC Magdeburg warten, der in der Folge dann bis zur siebten Minute vorlegen konnte (5:2, 9.). Dann meldete sich auch der TBV Lemgo Lippe: Samuel Zehnder und Tim Suton sorgten beim 6:5 nach zwölf Minuten für den Anschluss.
Philipp Weber erhöhte noch einmal auf 7:5, dann setzten die Gäste jedoch einen 3:0-Lauf und konnten nicht nur ausgleichen, sondern sogar erstmals an diesem Abend in Führung gehen (7:8, 17.). Isak Persson beendete die vierminütige Torflaute der Magdeburger und brachte sein Team mit einem Doppelschlag erneut in Führung (9:8).
Dennoch hatte Bennet Wiegert genug gesehen und griff in der 20. Minute zu seiner ersten Auszeit. Daraufhin stellten Weber und Albin Lagergren die Drei-Tore-Führung wieder her. Angesichts des 8:11-Rückstandes buzzerte nun Florian Kehrmann zum Timeout. Seine Spieler müssten die Chancen verwerten, "sonst ist alles super", so der TBV-Trainer. Doch auch in den verbleibenden sieben Minuten konnte Lemgo den Abstand nicht reduzieren und ging mit einem 12:15-Rückstand in die Pause.
Die Magdeburger kamen gut aus der Kabine: Ein treffsicherer Weber erhöhte mit seinem sechsten Treffer schnell auf 16:12. Magnus Saugstrup und Omar Ingi Magnusson sorgten kurz darauf für das erste plus Fünf (18:13, 34.). Besonders Sergey Hernandez war mit bisher elf Paraden immer wieder zur Stelle.
So schraubte der SCM die Führung auf sechs Tore hoch (20:14, 38.) und konnte diesen Abstand in den nächsten Minuten halten. "Wir sind näher dran als das Ergebnis das sagt", bilanzierte Florian Kehrmann beim Stand von 23:17 bei seiner zweiten Auszeit in der 42. Minute.
Daraufhin war Philipp Weber für die Mageburger noch einmal erfolgreich, ehe Lemgo per 4:0-Lauf auf 24:21 verkürzte. Erst nach sechs Minuten konnte Omar Ingi Magnusson vom Strich den nächsten Treffer der Hausherren erzielen. Der TBV zeigte sich von der Atmosphäre unbeeindruckt und fing an zu Zaubern: Per Kempa traf Samuel Zehnder zum 25:22 (50.).
Auch in der Folge nutzte Lemgo seine Chancen konsequenter, während sich beim SCM ein paar technische Fehler einschlichen, sodass Niels Versteijnen einen 3:0-Lauf des TBV zum 25:26-Anschlusstreffer krönte (55.). Als Omar Ingi Magnusson einen Siebenmeter an die Latte setzte, hatten die Gäste sogar die Chance zum Ausgleich. Doch Jan Brosch scheiterte vom Kreis an Sergey Hernandez.
So erhöhten Manuel Zehnder und Omar Ingi Magnusson erneut auf 28:25 (58.), doch die Vorentscheidung war auch zweieinhalb Minuten vor dem Abpfiff noch nicht gefallen. Hendrik Wagner verkürzte auf 28:26, Samuel Zehnder erzielte 57 Sekunden vor Spielschluss vom Strich den Anschlusstreffer.
In der darauffolgenden Abwehraktion kassierte Tim Suton allerdings eine Zeitstrafe und Manuel Zehnder verwandelte den Strafwurf zum 29:27. 18 Sekunden blieben dem TBV, doch Sergey Hernandez parierte erneut und traf ins verwaiste Tor der Lemgoer zum 30:27-Endstand.
SC Magdeburg: Hernandez (15 Paraden, 1 Tor), Portner; Weber (9), Magnusson (5/3), Lagergren (4), M. Zehnder (4/2), Mertens (2), Persson (2), Saugstrup (2), Kristjansson (1), Zechel, Pettersson, Serradilla, O'Sullivan, Damgaard, Bergendahl
TBV Lemgo Lippe: Möstl (3 P.), Kastelic (2 P.); S. Zehnder (9/3), Versteijnen (6), Hutecek (3), Suton (3), Simak (2), Wagner (2), Brosch (1), Schagen (1), Theilinger, Carstensen, Houtepen, Faust
Schiedsrichter: Jörg Loppaschewski / Nils Blümel
Strafminuten: 4 / 10
Zuschauer: 6600 (Getec Arena, Magdeburg)
Merle Klingenberg