20.10.2024, 17:42
Zu schwache Deckung der Sachsen
Im Ostderby konnte der SC DHfK Leipzig nur in der Anfangsphase noch mithalten. Vor allem in der Defensive und bei den Torhütern setzte der SC Magdeburg zunächst die entscheidenden Akzente, vorne drehten vor allem Gisli Kristjansson und Philipp Weber in der Spielsteuerung auf und sorgten am Ende für ein klares 35:29 (18:14).
Der SC Magdeburg hatte große Mühe in die Partie zu finden. Gegen die einmal mehr mit der 5:1-Abwehr um Marko Mamic auf der Spitze deckenden Leipziger sollte dem Deutschen Meister erst nach fast sechs Minuten der erste Treffer gelingen. Einen Angriff später unterstrich Philipp Weber aber seine starke Form und warf dann auch die Hausherren mit dem 2:1 (7.) erstmals nach vorne.
Alfred Gislason nutzte die kurze Anreise, verfolgte mit Co-Trainer Erik Wudtke die Partie in der GETEC-Arena und sah eine von den Defensivreihen geprägte Partie auf Augenhöhe, in der Sergey Hernandez in einer Überzahlsituation zum 5:3 (12.) ins leere Leipziger Tor traf. Der Spanier fand in die Partie und hatte vier Paraden zu Buche stehen, als Runar Sigtryggsson beim 9:5 (16.) die erste Auszeit nahm.
Der Isländer beklagte die fehlende Qualität im Eins-gegen-Eins und stellte sein Team neu ein. Ins Tor rückte auch Domenico Ebner, der hinter einer defensiver stehenden Deckung gleich die erste Parade feiern konnte. Auch Bennet Wiegert vermisste beim 10:8 (21.) "mehr Tiefe im Spiel" und wollte "die Kreuzung mit mehr Feuer" sehen.
Mit der Rückkehr von Mamic auf das Parkett, kehrte auch die 5:1-Abwehr wieder bei den Sachsen zurück und das ermöglichte Andri Mar Runarsson gleich den ersten Kontertreffer zum 13:11 (25.). Wiegert hingegen setzte am Kreis unter anderem auf Tim Zechel, der nun vermehrt gesucht wurde. Für die Spielsteuerung war aber vor allem Gisli Kristjansson wichtig, der sich mit einer Rochade auf die Halbposition ein wenig Raum verschaffen konnte und sein Team zur 18:14-Führung führte.
Mit dem Wiederanpfiff hatte sich Leipzig ein wenig aggressiver in der Deckung aufgestellt, konnte den Rückstand nicht merklich abknabbern. Immer wieder setzte Sergey Hernandez entscheidende Akzente wie beim Stand von 21:17 (37.) gegen Moritz Preuss - die neunte Parade des Spaniers.
Die Partie plätscherte ein wenig vor sich hin, am Vier-Tore-Unterschied änderte sich nichts. Auch die Rückkehr ins Tor von Kristian Saeveraas konnte keine Wende einleiten und als Gisli Kristjansson mit dem Kempatrick dann Omar Ingi Magnusson zum 25:20 (44.) bediente, buzzerte Runar Sigtryggsson zur Auszeit und justierte auf die Abwehr noch einmal genauer auf den isländischen Denker und Lenker ein und wollte offensiv mehr Breite im Spiel sehen.
Magdeburg wirkte stabil, verpasste es aber noch weiter wegzuziehen. Leipzig hingegen rannte sich in der SCM-Deckung oftmals fest, kam aber nicht mehr in die Schlagdistanz. Als dann Viggo Kristjansson nach einer ungeschickten Abwehraktion gegen Lukas Mertens auf die Strafbank musste, konnte Philipp Weber dann mit dem Doppelschlag zum 29:22 (51.) auf sieben Tore stellen.
Weber und Kristjansson, der nun enger bewacht wurde, tauschten sich auf der Bank aus und konnten beobachten, wie Mertens den Ball in der Deckung abfing und Magnus Saugsrup auf die Reise schickte. Der Kreisläufer legte noch einmal auf Albin Lagergren ab, setzte aber wenig später dann selbst auch das 31:22. Erst nach acht torlosen Minuten sollte dann Matej Klima wieder den Bann brechen, doch das Spiel war schon weg und die Partie entschieden.
Auch die erneute Abwehr von Ebner, der Omar Ingi Magnusson einen Siebenmeter abkaufen konnte, vermochte daran nichts mehr ändern, Philipp Weber war wenig später mit seinem zehnten Treffer zum 32:24 (56.) zur Stelle. Beide Teams nutzten noch einmal die verbleibende Zeit, um mit schnellen Toren das Ergebnis nach oben zu schrauben, Hernandez setzte mit seiner zwölften Parade gegen Viggo Kristjansson den Schlusspunkt zum 35:29-Heimerfolg.
SC Magdeburg: Hernandez (12 Paraden, 1 Tor), Portner; Weber 10, Magnusson 6/5, G. Kristjansson 4, Saugstrup 4, Zechel 3, Lagergren 3, Mertens 2, Persson 1, Zehnder 1, Musche, Serradilla, O´Sullivan, Damgaard, Bergendahl
SC DHfK Leipzig: Ebner (3/1 Paraden), Saeveraas (1 Parade); V. Kristjansson 9/6, Runarsson 4, Preuss 4, Witzke 3, Klima 3, Binder 2, Rogan 2, Greilich 1, Peter 1, Ernst, Krzikalla, Mamic, Schmitt
Zuschauer: 6600
Schiedsrichter: Brodbeck / Reich
Siebenmeter: 5/6 ; 6/6
Strafminuten: 10/6