23.05.2024, 20:28
Über vierzig Tore gegen Balingen aber Bangen um Kristjansson
Der SC Magdeburg hat mit einem souveränem und auch in der Höhe leistungsgemäßen 43:29-Erfolg gegen Schlusslicht HBW Balingen-Weilstetten den nächsten Schritt in Richtung Meisterschaft gemacht. Getrübt wurde die Freude aber durch Sorgen um Gisli Kristjansson.
Es war das Duell zwischen dem Spitzenreiter der Handball Bundesliga und dem Schlusslicht. Wer welche Rolle inne hatte, das war beim Spiel zwischen dem SC Magdeburg und HBW Balingen-Weilstetten schnell zu erkennen. Die erste Führung der Gastgeber erzielte dabei Felix Claar, der direkt vor dem Anwurf seine vorzeitige Vertragsverlängerung bekannt gegeben hatte.
» mehr zur Verlängerung von Felix Claar beim SC Magdeburg
Es folgten die besten Minuten der Gäste, die nach dem Ausgleich von Jona Schoch und einem Ballverlust des SCM durch einen von Tim Grüner verwandelten Siebenmeter sogar in Führung gehen konnten. Der Spitzenreiter rückte die Kräfteverhältnisse aber schnell zurecht: Felix Claar, Janus Dadi Smarason, wieder Claar und ein Doppelschlag von Omar Ingi Magnusson - aus dem 1:2 war ein 6:2 geworden.
Csaba Leimeter unterbrach den Lauf der Magdeburger zwar, diese gaben aber weiterhin das Tempo vor. Mit beeindruckender Konsequenz nutzten die Hausherren die sich bietenden Chancen, in der Deckung gewannen sie die Zweikämpfe und dahinter überzeugte Sergey Hernandez. Als Omar Ingi Magnusson, Daniel Pettersson und Matthias Musche mit einer Dreier-Serie auf 10:4 erhöhten, nahm Balingen nach dreizehn Minuten die Auszeit.
Die Gäste versuchten es in der Folge mit dem siebten Feldspieler und stabilisieren so die Offensive, in der Deckung aber fand Balingen weiterhin kein Mittel gegen den SC Magdeburg. Die Hausherren trafen weiterhin jeden Versuch, baum 16:8 durch Magnus Saugstrup auch in das verwaiste HBW-Tor. Die Frage nach dem Sieger war früh beantwortet, noch vor der Pause erhöhte Matthias Musche den Abstand beim 22:12 auf zehn Tore.
Direkt vor der Pause verbuchte Balingen nach dem 22:13 von Nikola Grahovac durch Mario Ruminsky die erste Parade, doch auf der Gegenseite antwortete Sergey Hernandez mit gleich zwei weiteren Glanztaten. Und auch im zweiten Abschnitt sollte der SCM immer die passenden Antworten parat haben.
Mit Blick auf das zweite Nachholspiel gegen Leipzig am Sonntag und die weiteren Aufgaben im Saisonendspurt bis hin zum Final4 der Champions League lockerte Magdeburg die Zügel etwas, insbesondere in der Deckung. Die Führung blieb unterdessen weiterhin im zweistelligen Bereich, auch wenn der nachverpflichtete Mikael Aggefors sich bei einem Siebenmeter geschlagen geben musste.
Eine Schrecksekunde gab es dann aber beim Stand von 27:17 für den SC Magdeburg: Gisli Kristjansson kreuzte vor der gegnerischen Deckung, machte erst einen unglücklichen Schritt und traf mit seinem Knie dann auch noch direkt auf das des Abwehrspielers. Er brach sofort ab, hob den Arm und humpelte kurz darauf - unter Gisli-Kristjansson-Sprechchören der Halle - in Richtung Kabine.
An der Dominanz des SC Magdeburg änderte sich unterdessen nichts. Als bei Balingen die Fehlerzahl stieg, mehrten sich zudem die Treffer in das verwaiste Tor - nach dem 34:20 durch SCM-Torhüter Sergey Hernandez beendeten die Gäste eine Viertelstunde vor dem Ende dann auch das taktische Mittel des siebten Feldspielers und versuchten das Ergebnis in Grenzen zu halten.
Der SC Magdeburg gab unterdessen weiter den Ton an: Aggefors bekam nach einem gehaltenen Siebenmeter, den Grüner dann im Nachwurf verwandelte, Spielzeit und sammelte weitere Paraden. Michael Damgaard knackte mit dem 40:24 bereits sieben Minuten vor dem Ende die Vierzig-Tore-Marke - am Ende stand ein 43:29 auf der Anzeigetafel und gab die Kräfteverhältnisse an diesem Abend damit korrekt wieder.
SC Magdeburg: Hernandez Ferrer 1 (14 Paraden), Aggefors (3/1 Paraden); O. I. Magnusson 10/3, Musche 9, D. Pettersson 4, Saugstrup Jensen 4, Claar 3, M. Damgaard 3, Bergendahl 2, Lagergren 2, Smarason 2, Ph. Weber 2, G. T. Kristjansson 1, Hornke, Mertens, O`Sullivan
HBW Balingen-Weilstetten: El Tayar (4 Paraden), Ruminsky (1 Parade); Grüner 7/3, Hildenbrand 4, Huber 4, Jer. Müller 3, Grahovac 2, Leimeter 2, Locher 2, Vistorop 2, Danner 1, Ingason 1, Schoch 1, Saueressig
Zuschauer: 6600 (Getec Arena, Magdeburg)
Schiedsrichter: Jannik Otto / Raphael Piper
Strafminuten: 6 / 6
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