07.04.2024, 18:13
Entscheidung in letzter Sekunde
Das Mittelfeldduell war das erwartet spannende Duell auf Augenhöhe, am Ende sollte Domenico Ebner die finale Parade haben, um dem SC DHfK Leipzig das 29:28 (12:16) gegen den TBV Lemgo Lippe zu sichern. Nach starkem Beginn hatten die Sachsen zum Ende der ersten Halbzeit kurzzeitig die Linie verloren. Nach einer erfolgreichen Aufholjagd erkämpfte man sich dann den knappen Heimsieg.
Lemgo wollte Revanche für die Hinspielniederlage, doch das Team von Florian Kehrmann verpatzte den Start in der Quarterback Immobilien Arena. Es waren einfache Ballverluste, die sich die Gäste erlaubten und auch eine erste Parade von Domenico Ebner, die Leipzigs guten 5:2-Start ermöglichten. Vor allem die zentrale Achse mit Andri Runarsson und Moritz Preuss sollte je zweimal treffen, wobei der isländische Spielmacher einen Konter und der deutsche Kreisläufer einmal die schnelle Mitte bei Überzahl ins leere Tor nutzte.
Die Gäste sollten sich nun ein wenig in die Partie kämpfen, profitierten auch von der einen oder anderen eigenen Überzahlsituation, Lemgos großer Aktivposten Lukas Hutecek verkürzte zum 7:6 (15.). Insgesamt war das Spiel hart umkämpft, die Schiedsrichter Hanspeter Brodbeck und Simon Reich ließen beiden Teams einen großen Spielraum, aber waren bei den großen Aktionen zur Stelle. Lemgo sollte sich nach einem erneuten Drei-Tore-Rückstand zum Ausgleich herankämpfen, Huteceks 12:12 (25.) war das sechste Tor des Österreichers.
Die Torhüter waren bislang kein Faktor, Runar Sigtryggsson schickte an seinem Geburtstag dann Pascal Bochmann auf das Parkett und der Youngster konnte gleich eine erste Parade verzeichnen. Lemgos erste Führung durch einen Dreierschlag von Leos Petrovsky konnte er aber auch nicht verhindern. Auch Lemgo hatte gewechselt, für Zecher war Urh Kastelic ins Tor gerückt und der Slowene konnte auch seine ersten Paraden verzeichnen und so die Fünferserie zum 12:16-Halbzeitstand ermöglichen.
Leipzig hatte defensiv wie offensiv Probleme. Domenico Ebner kehrte daraufhin trotz Schmerzen im Oberschenkel ins Tor zurück und ermöglichte mit einer Parade gegen Niels Versteijnen das 17:19 (37.). In dieser Phase war Lemgos Deckung nun nicht schnell genug gegen die Eins-gegen-Eins-Aktionen, die vor allem Luca Witzke sich nahm. Florian Kehrmann nahm beim 19:20 (39.) seine Auszeit.
Die Deckung der Sachsen war kompakt, zwang Lemgo häufiger ins passive Spiel. Die Lipper suchten ihr Heil im siebten Feldspieler, das konnte Simon Ernst mit dem 21:21 (41.) bestrafen. Aber insgesamt war es die richtige Maßnahme der Gäste, Runar Sigtryggsson justierte wenig später in einer Auszeit nach. Leipzig kämpfte sich aus einem Zwei-Tore-Rückstand nach einer Kastelic-Parade wieder in die Schlagdistanz, ein missglücktes Kreisanspiel der Gäste konnte dann Staffan Peter zum 24:24 (48.) nutzen.
Auf Augenhöhe ging es in die Crunchtime und dort schien nun Leipzig über seine Deckungsarbeit das Momentum zu besitzen. Lemgo versuchte es mit der Brechstange, doch Domenico Ebner nahm unter anderem Samuel Zehnder nun einen Siebenmeter ab. Beim 27:25 (56.) nahm Florian Kehrmann seine letzte Auszeit und mahnte mehr Geduld in der Offensive an.
Mit der Wurfstärke von Emil Laerke konnte man einen Akzent setzen, doch beide Teams taten sich offensiv schwer. Lukas Binder trug den Ball praktisch beim Konter ins leere Tor, um nun wirklich beim 28:26 (57.) sicher zu gehen. Nach Theilingers Anschluss nahm Runar Sigtrygsson siebzig Sekunden vor dem Ende seine finale Möglichkeit, um auf das Spiel einzuwirken.
Die Hausherren brachten zwar Franz Semper gut in Stellung, doch der Linkshänder scheiterte. Den Ausgleich von Laerke konnte Ernst mit mit der schnellen Mitte kontern (29:28). Lemgo blieben siebzehn Sekunden, Theilinger nahm sich den Wurf, brachte den Ball aber aus acht Metern nicht an Ebner vorbei.
SC DHfK Leipzig: Ebner (7/1 Paraden), Bochmann (1 Parade); Binder 6, Peter 5, Runarsson 4, Ernst 3, Preuss 3, Semper 3, Witzke 3, M. Gebala 1, Klima 1, Krzikalla, Greilich, Mamic, Sunnefeldt, Strosack
TBV Lemgo Lippe: Kastelic (9 Paraden), Zecher (2/1 Paraden); Hutecek 8, Theilinger 5, Carstensen 4, Petrovsky 4, Brosch 3, Laerke 3, S. Zehnder 1/1, Battermann, Simak, Schagen, Suton, Zerbe, Versteijnen
Zuschauer: 4454 (Quarterback Immobilien Arena, Leipzig)
Schiedsrichter: Simon Reich / Hans-Peter Brodbeck
Strafminuten: 6 / 4
Christian Stein