24.10.2024, 20:51
SC DHfK Leipzig verlangt Spitzenreiter alles ab
Die MT Melsungen hat die Tabellenführung in der Daikin HBL verteidigt, doch die Nordhessen mussten beim SC DHfK Leipzig bis zum Schluss zittern. Die Partie hatte viele Punkte - eine Verletzung von Matej Klima, Rot gegen Adrian Sipos und auch eine kuriose Szene von Runar Sigtryggsson. Am Ende feierten die Nordhessen ein hauchdünnes 28:27 (13:14) in der Leipziger Arena.
Spitzenreiter MT Melsungen kam mühsam in die Partie, der SC DHfK Leipzig demonstrierte mit Domenico Ebner seine Heimspielstärke und erarbeitete sich früh eine 3:1-Führung (7.). Gerade aber bei diesem Treffer landete Matej Klima nach seinem Torwurf etwas unglücklich, der Fuß knickte weg. Der Rückraumshooter musste gestützt das Parkett verlassen, konnte seinen rechten Fuß nicht belasten. Zur Pause gab es dann aber Entwarnung, nur eine muskuläre Verletzung so die Leipziger Mediziner.
Durchaus ordentlich arbeiteten die beiden Abwehrreihen, Adrian Sipos als Spieler mit der besten Airtime der Liga sollte auch schon in den Anfangsminuten seine Blockqualitäten zeigen. Offensiv kamen die Nordhessen allerdings nicht mit der Abwehrformation von Leipzig zurecht. Die Sachsen waren im Rückraum nun limitiert, da auch Franz Semper fehlte und so vor allem Witzke, Runarsson und Kristjansson die Last schultern mussten. Dennoch konnten sich die Gastgeber beim 6:3 (14.) etwas lösen.
Melsungen kämpfte sich aber in die Partie, konnte sogar zwischenzeitlich zum 7:7 egalisieren. Eine doppelte Zeitstrafe - zunächst gegen Adrian Sipos und dann gegen Elvar Örn Jonsson, der den hinter ihm stehenden Moritz Preuss mit dem Arm im Gesicht getroffen hatte - führte dann aber erneut zu einer Zwei-Tore-Führung der Hausherren. Es blieb aber eng, Melsungen hielt den Anschluss und konnte sich mit Mensings 14:13 in die Halbzeit retten.
Nach Wiederanpfiff kamen die Nordhessen stärker aus der Kabine, Kastening sollte zum 15:15 (33.) egalisieren, konnte aber die Führung noch nicht erobern. Immer wieder zog Leipzig den Kopf aus der Schlinge, so wie bei Witzkes 19:18 (40.) - als unter Passivwarnzeichen Kristjanssons Wurf erst geblockt, dann aber in den Armen des Leipziger Spielmachers landete.
Adrian Sipos kassierte wegen eines Fouls an Witzke noch seine zweite Zeitstrafe und wenig später mussten die Gäste sogar noch eine doppelte Unterzahl hinnehmen, weil Arnar Freyr Arnarsson die schnelle Mitte mit einer Fußabwehr verhinderte.
Anders als in Halbzeit eins war aber nun Nebojsa Simic gegen Lukas Binder zur Stelle, vorne sollte Sipos dann im zweiten Anlauf das 21:20 (43.) erzielen und damit Leipzig zur Auszeit zwingen.
Aber Melsungen war nun am Drücker, vor allem Nebojsa Simic wurde einmal mehr zum spielentscheidenden Faktor. Denn vorne konnte nur Erik Balenciaga mit seinen längsten Schritten auf zwei und Aaron Mensing auf drei Tore stellen. Nach acht torlosen Minuten konnte letztlich Kristjansson mit dem 21:23 (49.) den Bann der Gastgeber brechen.
Leipzig hatte nun auch mit Kristian Saeveraas, der zur Pause gekommen war, nun seine Lebensversicherung ebenfalls zwischen den Pfosten. Der Norweger, der den Klub im Sommer verlassen wird, sollte drei wichtige Paraden verbuchen und damit ein Abreißen verhindern.
Runar Sigtryggsson arbeitete so engagiert mit den Armen an der Seitenlinie, dass er sich das Lanyard mit seiner Offiziellenkarte vom Hals riss und auf das Spielfeld vor Aaron Mensing beförderte. Nach Spielunterbrechung hämmerte der Däne den Ball aber zum 22:24 (53.) in die Maschen.
Leipzigs Stammkräfte brauchten Entlastung, die sollte unter anderem von Youngster Friedrich Schmitt (23:24) und Simon Ernst auch erfolgen. Hinten kehrte noch einmal Domenico Ebner beim Stand von 25:26 zurück und sollte unter anderem mit einer Gegenstoßparade gegen Jonsson seinen Akzent setzen.
Melsungen musste die letzten drei Minuten dann ohne Adrian Sipos auskommen, der Viggo Kristjansson nach Ansicht der Schiedsrichter etwas zu aggressiv verteidigt hatte und die Rote Karte gezeigt bekam. In der Unterzahl konnte sich aber Melsungen den Ball erobern und Kastening zur erneuten Zwei-Tore-Führung auf die Reise schicken.
Leipzig schaffte durch Binder den Anschluss, doch Balenciaga holte mit einem Durchbruch einen Siebenmeter und die Zeitstrafe gegen Simon Ernst heraus. Den setzte Ian Barrufet allerdings an den linken Pfosten und dann war es Moritz Preuss, der zum 27:27 egalisierte. Es knisterte vor Spannung in der Arena in Leipzig.
21 Sekunden vor dem Ende nahm Roberto Parrondo seine finale Auszeit, um den letzten Angriff zu besprechen und setzte auf den siebten Feldspieler. Das schaffte den Raum, damit sich Erik Balenciaga zum 28:27 durchsetzen konnte. Leipzig suchte die schnelle Mitte mit Kristjansson, doch Simic war rechtzeitig ins Tor zurückgekehrt und hielt den Sieg der Melsunger fest, die so die Tabellenführung verteidigten.
SC DHfK Leipzig: Ebner (5 Paraden), Saeveraas (3 Paraden); Witzke 7, Kristjansson 6/2, Peter 3, Runarsson 2/1, Binder 2, Klima 2, Preuss 2, Ernst 1, Schmitt 1, Rogan 1, Krzikalla, Greilich, Mamic
MT Melsungen: Morawski, Simic (11 Paraden); Mensing 8, Kastening 5, Balenciaga 3, Enderleit 2, Sipos 2, Kristopans 2, Moraes Ferreira 2, Barrufet 2/1, Mandic 1, Jonsson 1, Ignatow, Drosten, Arnarsson, Cavalcanti
Zuschauer: 4246
Schiedsrichter: Köppl / Regner
Siebenmeter: 3/4 ; 1/2
Strafminuten: 2/12
Disqualifikation: - / Sipos (58., 3. Zeitstrafe)
chs