14.10.2024, 20:34
Franken nur mit acht Toren nach der Pause
Der SC DHfK Leipzig hat den vierten Saisonsieg eingefahren und in der oberen Hälfte festgesetzt. Gegen den HC Erlangen hatten die Sachsen allerdings Startschwierigkeiten, Erlangen hingegen konnte nach dem Heimsieg über Potsdam nicht nachlegen, war nur eine Halbzeit auf Augenhöhe.
Leipzig setzte auf die 5:1-Abwehr mit Marko Mamic auf der Spitze. Anders als Lemgo in der Vorwoche, tat sich der HC Erlangen schwer die richtigen Lösungen zu finden. Der Auftakttreffer von Jonathan Svensson wurde abgefälscht, das Abräumen auf Linksaußen Christopher Bissel zum 2:2-Ausgleich oder auch das kluge Auflösen von Bezjak an den Kreis vor Svensson 2:3 (4.) sollte zeigten hingegen die effektiven Möglichkeiten gegen den Defensivverbund der Sachsen.
Leipzig konnte die einmalige Führung nach einem Konter von Staffan Peter nicht halten, immer wieder war Klemen Ferlin in wichtigen Momenten zur Stelle und nahm auch gut herausgespielte Möglichkeiten weg. Auf der Gegenseite sollte aber auch Kristian Saeveraas nun seine Klasse zeigen, war unter anderem zweimal spektakulär gegen Svensson beim Stand von 4:3 (8.) zur Stelle.
Erlangens Defensive hatte mit der Rückkehr von Maciej Gebala, der gegen sein Ex-Team eine besondere Anspannung hatte, an Stabilität gewonnen und holte sich in Unterzahl sogar die Führung (5:6) zurück. Die Torhüter, aber auch eigene Fehler in der Angriffsgestaltung sorgten dafür, dass die Führung ständig hin und her wechselte und Leipzig auch das zwischenzeitliche 8:6 (14.) wieder herschenkte.
Martin Schwalb nahm beim 13:12 (22.) die Auszeit und mahnte noch einmal zum Rückzugsverhalten und forderte "Helft euch da gegenseitig". Der erfahrene Coach wollte den ersten Kontakt in der Abwehr und erklärte "dann gewinnen wir das Spiel". Die Sachsen hatten sich derweil von der kräftezehrenden Formation auf eine 6:0-Abwehr zurückgezogen.
Das gab aber Möglichkeiten, die Erlangen nun auch mit der Wurfgewalt von Antonio Metzner beim 14:15 (25.) nutzen konnte. Auch Runar Sigtryggsson ärgerte sich über die Auszeit. "Wir machen die erste Aktion gut, aber die zweite scheiße", schimpfte der Isländer, der auch wieder auf Viggo Kristjansson und Luca Witzke zurückgreifen konnte. Nachdem die Hausherren aber beim 14:16 mit zwei Treffern ins Hintertreffen geraten waren, kehrte man für die Schlussminute noch einmal auf die 5:1-Formation zurück. Die Pläne wurden aber durchkreuzt, weil sich Klima eine Zeitstrafe einfing. Am Ende sicherte Semper den 16:17-Pausenstand.
Die Hausherren setzten zum Seitenwechsel auf den Einsatz von Domenico Ebner und der Italiener ermöglichte mit drei gehaltenen Bällen gleich zur 19:18-Führung. Diese hatte Lukas Binder per Siebenmeter gegen den 17-Jährigen Dorian Knezevic herstellen können. Die Sachsen hatten das Momentum auf ihre Seite gezogen, Gebala und Metzner vergaben in Überzahl gute Möglichkeiten und auf der Gegenseite konnte nun Klima auf zwei Tore erhöhen.
Die mögliche Drei-Tore-Führung ließ aber auch Witzke am Pfosten liegen, Martin Schwalb nahm die Auszeit. "Mit mehr Chuzpe" und "mehr Arsch in der Hose draufgehen" forderte der Coach lautstark mehr Engagement von seiner Mannschaft. Aber Metzner unterlief der Passfehler und diesmal netzte Witzke zum 21:18 (44.).
Wenig später hatte der Linkshänder Pech, dass Ernst ihn mit dem Arm im Hals- und Gesichtsbereich traf und so zum Durchschnaufen bewegte, bewertete das Schiedsrichtergespann trotz Videobeweis nicht würdig genug für eine Zeitstrafe. Leipzig hatte nun das Torhüterduell klar auf seine Seite gezogen, konnte so die Führung weiter hochschrauben. Und weil Bezjak im Gegenzug nach einer Rangelei am Kreis mit Moritz Preuss auf die Strafbank musste, hatte Witzke beim Durchbruch zum 25:20 (48.) und Kristjansson mit dem schnellen Anwurf zum 26:21 leichtes Spiel.
Erlangen war nun die Partie entglitten, Link hatte auf der Gegenseite Glück, dass seine Abwehraktion ins Gesicht gegen Witzke ebenfalls nicht geahndet wurde. Aus dem anschließenden Angriff konnte aber Klima zum 28:22 (51.) stellen und Schwalb nahm seine letzte Auszeit. "Kurze Kontaktzeiten" in der Abwehr und dann über die "erste, zweite, dritte Welle" hohes Tempo anschlagen wollte der Coach nun als Zeichen sehen. Hinten bekam nun Dorian Knezevic dauerhaft das Vertrauen für einige Minuten, ehe dann Ferlin aber nochmal zurückkehrte.
Aber die Fehlerquote der Gäste war zu hoch, vorne ein Schrittfehler und defensiv ein Fußfehler raubten jedwede Hoffnung auf eine Aufholjagd. Spätestens als Bissel frei im Konter an Ebner beim Stand von 31:25 (57.) scheiterte und der Italiener seine achte Parade bei einer 50%-Quote feierte, war die Partie entschieden. Leipzig schraubte aber noch weiter das Ergebnis nach oben, Rogan traf zum 32:25-Endstand und Ebner schob noch Parade Nummer 9 nach.
SC DHfK Leipzig: Ebner (9 Paraden), Saeveraas (8 Paraden); Binder 5/1, Klima 5, Kristjansson 5, Witzke 4, Peter 4, Semper 3, Runarsson 2, Preuss 2, Rogan 2, Ernst, Krzikalla, Greilich, Mamic, Schmitt
HC Erlangen: Ferlin (11 Paraden), Knezevic; Svensson 6, Bissel 5, Büdel 3, Steinert 3, Nissen 2, Metzner 2, Olsson 2, Bezjak 1, Gömmel 1/1, Seitz, Link, Wagner, Gebala, Bauer
Zuschauer: 4524
Schiedsrichter: Hellbusch / Jansen
Siebenmeter: 1/1 ; 1/1
Strafminuten: 4/8
chs