18.05.2024, 19:33
Erneut fast 40 Gegentore für Hamburg
Die Sorgen nach der Verweigerung der Lizenz, aufgrund einer laut der Handball Bundesliga verpassten Frist, scheinen den HSV Hamburg auch sportlich aus dem Tritt gebracht zu haben: Nach dem 30:41 im Heimspiel gegen Flensburg setzte es bei einem mit Tempo überzeugenden SC DHfK Leipzig beim 27:39 erneut fast vierzig Gegentore.
Der HSV Hamburg reiste nicht nur mit Lizenzsorgen, sondern auch nach einer deutlichen Heimpleite gegen die SG Flensburg-Handewitt zum SC DHfK Leipzig, der sich das letzte Spiel der Gäste scheinbar genau angeschaut hatte. Wie Flensburg, das gegen den HSV 41 Treffer erzielte, setzten auch die Leipziger aufs Tempo. Da ein erster Siebenmeter allerdings als Aufsetzer über die Latte ging, folgte auf den ersten Treffer von Leif Tissier das 0:2 durch Dani Baijens.
In der Folge entwickelte sich ein unterhaltsamer Schlagabtausch, bei dem der HSV immer wieder spielerische Lösungen fand und sehenswerte Treffer erzielte - wie der Kempa von Dani Baijens zum 3:5. Auf der Gegenseite antworteten die Hausherren aber immer wieder mit Tempo, beim 5:5 waren sie wieder gleichauf und beim 8:7 warf Lukas Binder sein Team nach zwölf Minuten dann erstmals in Führung.
Der HSV antwortete erst mit dem 8:8, dann mit dem 9:9 - doch nicht nur die Treffer der Gäste wurden nun mit Tempo bestraft, auch die Fehler nutzte Leipzig zum Umschalten. Ein Doppelschlag von Andri Mar Runarsson sorgte so beim 11:9 wieder für den Zwei-Tore-Abstand. Der HSV mühte sich und geriet bis zum 16:14 zumindest nicht weiter ins Hintertreffen - fing sich aber bei eigenen erfolgreichen Aktionen immer wieder Gegentore, wobei Leipzig die Hamburger Spielerwechsel bestrafte.
Und mit dem 17:14 von Viggo Kristjansson startete der SC DHfK Leipzig vor der Pause einen gut dreiminütigen Endspurt, in dem die Gastgeber das hohe Tempo noch einmal steigerten: Wieder Viggo Kristjansson erst zum 18:14 und dann als direkte Antwort auf den nächsten HSV-Treffer zum 19:15, sowie Lukas Binder mit dem 21:16 schraubten den Abstand auf fünf Tore. Der eingewechselte Domenico Ebner hielt diesen Pausenstand unter dem Jubel der Arena mit einer Siebenmeter-Parade fest.
Ein Doppelschlag von Luca Witzke und Moritz Preuss schraubte den Vorsprung direkt nach dem Wiederbeginn beim 23:16 erstmals auf sieben Tore. Der HSV bekam die Hausherren auch in der Folge nicht eingebremst, Leipzig forcierte weiter - und der HSV konnte nicht folgen. Nach der Dreier-Serie von Staffan Peter, Luca Witzke und Lukas Binder zum 29:19 brandete in der Leipziger Arena Jubel auf.
Nach nicht einmal acht Minuten des zweiten Abschnitts musste Torsten Jansen zur Auszeit greifen, den Gästen aus Hamburg drohte ein Debakel. Eine weitere Parade von Leipzigs Kristian Sæverås, der insgesamt 13 Reflexe notieren ließ, sowie das 30:19 von Viggo Kristjansson nährten die Befürchtungen, doch in der Folge stabilisierten sich die Gäste wieder und konnten ein weiteres Anwachsen des Rückstands verhindern.
In Anbetracht der deutlichen Führung schlichen sich bei Leipzig einige Unkonzentriertheiten ein. Als gut zehn Minuten vor dem Ende der Abstand beim 32:25 auf sieben Toren geschrumpft war, nahm DHfK-Coach Runar Sigtryggsson die Auszeit: Mit Erfolg, mit dem Gegenstoß von Matej Klima war der zweistellige Vorsprung beim 35:25 umgehend wieder erreicht.
Zum Spiel aus HSV-Sicht passend: Johannes Bitter parierte einen Wurf von Franz Semper, der über den Pfosten und die Hacke des Keepers dann doch noch im Tor landete. Am Ende blieb der HSV zumindest knapp unter der Marke von vierzig Gegentoren, Leipzig feierte ein 39:27 und festigt in der Tabelle Rang acht. Hamburg bleibt auf Rang neun und hat die Chance, das zu ändern, deutlich verpasst.
SC DHfK Leipzig: Sæverås (13 Paraden), Ebner (1/1 Paraden); V. Kristjansson 10, Binder 8, Klima 3, Semper 4, Witzke 4, Peter 3, Preuss 3, Runarsson 3, Sunnefeldt 1, Ernst, Krzikalla, Greilich, Mamic, Gebala
HSV Hamburg: Bitter (4 Paraden), Vortmann (3 Paraden); Andersen 8/5, Baijens 5, Ilic 5, Tissier 5, Weller 3, Corak 1, Lassen, Niemann, Hartwig, Risom Christensen, Bergemann, Valiulin
Zuschauer: 4094 (Quarterback Arena, Leipzig)
Schiedsrichter: David Hannes / Christian Hannes
Strafminuten: 4 / 8
cie