01.11.2024, 21:45
Start-Ziel-Sieg in der SAP Arena
In der Vorsaison gewann der ThSV Eisenach beide Spiele gegen die Rhein-Neckar Löwen und am heutigen Freitag folgte der dritte Sieg in der Handball Bundesliga in Serie. Beim Start-Ziel-Sieg überzeugten die Gäste dabei gegen einen angeschlagenen Gegner.
Nach den zuletzt erlittenen Auswärtsniederlagen in Berlin und Lemgo wollten die Rhein-Neckar Löwen gegen den ThSV Eisenach ihre Heimserie aufrecht erhalten und den Anschluss an die Spitzengruppe der Handball Bundesliga wahren. Die Gäste reisten aber ihrerseits nicht nur mit bereits drei Siegen im Gepäck an, sondern auch mit dem Selbstvertrauen in der vergangenen Saison sowohl zu Hause wie auch in Mannheim den Konkurrenten geschlagen zu haben.
11.206 Zuschauer sahen in der SAP Arena einen zerfahrenen Beginn, die ersten Akzente setzten die Torhüter: Matija Spikic unterstrich gleich mit einer ersten Parade die gute Form der vergangenen Wochen, auf der Gegenseite entschärfte David Späth einen Siebenmeter. Es folgten Ballverluste sowie ein von den Löwen vergebener Siebenmeter. Fast fünf Minuten waren verstrichen, als Moritz Ende den ersten Treffer erzielte - Jannik Kohlbacher glich auf der Gegenseite umgehend aus. Und damit startete ein unterhaltsamer Schlagabtausch.
Die Löwen, denen unter der Woche ein Virus zu schaffen machte, beantworteten die nächste Führung der Gäste, doch diese konnten sich dann beim 4:2 auf zwei Tore absetzen. Und ein Wechselfehler der Rhein-Neckar Löwen, die neben der Zeitstrafe auch noch den Ballverlust hinnehmen mussten, spielte Eisenach in die Karten: Die Außen Ivan Snajder und Moritz Ende sorgten in Überzahl für das 6:2. Die Rhein-Neckar Löwen waren wieder komplett, hatten aber weiter Probleme mit der Eisenacher Deckung. Die Chance auf die erste Fünf-Tore-Führung ließen die Gäste allerdings aus.
Auch die Löwen standen gut in der Defensive, doch Eisenach fand mehrfach bei erhobenem Arm der Schiedsrichter noch eine Lösung. Und die Gäste trafen immer wieder aus dem Umschaltspiel. David Moré beendete nach Vorarbeit von Sebastian Heymann zwar die Durststrecke der Gastgeber, doch näher als auf drei Tore kamen diese in der Folge zunächst nicht mehr heran. Als nach einer Späth-Parade sich die Chance dazu ergab, auf der Gegenseite dann aber Philipp Meyer im Gegenstoß das 9:5 erzielte, griff Löwen-Coach Sebastian Hinze zur Auszeit.
Eisenach gab aber weiter den Ton an, setzte sich nach einer weiteren Glanztat von Spikic beim 11:6 sogar erstmals auf fünf Tore davon. Die Löwen kamen auf, verpassten beim 10:13 aber erneut die Chance auf zwei Tore zu verkürzen. Ein Eisenacher Freiwurf war im Block hängen geblieben, doch Peter Walz erkämpfte den Abpraller und eine Zeitstrafe gegen Jannick Kohlbacher. Und nach dem 15:12 setzte Eisenach dann zu einer Serie an: Aus der Deckung ging es mehrfach schnell, Spikic war zur Stelle und so zog der ThSV auf 19:12 davon, nahm ein 20:14 mit in die Kabinen.
Nach Wiederbeginn setzte Gustav Davidsson ein Zeichen, doch Peter Walz antwortete umgehend. Und auch in der Folge schien der ThSV Eisenach immer wieder die richtigen Antworten parat zu haben. Auch, weil die Gäste bei Abprallern wacher waren und sich so mehrfach zweite Chancen im Angriff sicherten. Bis zum 27:21 durch Simone Mengon blieb es so zunächst beim Sechs-Tore-Abstand. Die Rhein-Neckar Löwen taten sich dabei weiter schwer, Sebastian Heymann und Ivan Martinovic setzten in dieser Phase wichtige Treffer.
Dann aber brachte sich Eisenach selbst in Bedrängnis: Erst gab es eine Zeitstrafe nach einem Ballverlust im Angriff, dann eine Rote Karte gegen Malte Donker nach einem Gesichtstreffer. Die Überzahlsituation nutzten die Löwen, auch weil die Gäste in dieser Phase ungewohnte Fehler machten: Eine Vierer-Serie brachte die Hausherren auf zwei Tore heran, ThSV-Coach Misha Kaufmann reagierte mit der Auszeit.
In dieser wies Kaufmann auf die Anzeigetafel, die ein 27:25 zeigte: "Wir führen mit zwei, hätten wir genommen", erklärte er mit Blick auf die Ausgangssituation vor der Schluss-Viertelstunde und sprach zudem die Lehren aus der Niederlage in Gummersbach an. Dies wirkte: Simone Mengon nutzte den nächsten Angriff und beendete die siebenminütige Durststrecke seines Teams, das sich durch Moritz Ende und Justin Kurch beim 30:25 wieder auf fünf Treffer absetzte. Nun griff BHC-Coach Sebastian Hinze zur Auszeit.
Silvio Heinevetter hatte mit einem im Rückwärtssprung abgefangenen Heber von der Siebenmeterlinie zuvor ein Zeichen gesetzt und Eisenach setzte auch in der Folge die Akzente, ließ - unter anderem durch Treffer in das aufgrund des nun von Hinze gebrachten siebten Feldspielers verwaiste Löwen-Tor - die Halle nicht mehr zu einem Faktor werden.
Die Gäste behaupteten den Fünf-Tore-Vorsprung, mit dem 35:29 per Kempa war die Entscheidung fünf Minuten vor dem Ende gefallen. Auch nach einer Auszeit kamen die Löwen nicht mehr, Eisenach feierte mit den mitgereisten Fans einen 36:32-Erfolg.
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren (6 Paraden), Späth (4 Paraden); Martinovic (9/2), Nothdurft, Plucnar, Óskarsson, Heymann (7), Móré (4/2), Davidsson (2), Groetzki (1), Schefvert (3), Lindenchrone (1), Kohlbacher (4)
ThSV Eisenach: Spikic (10 Paraden), Heinevetter (3 Paraden); Vistorop (3), Reichmuth, Capric, Hangstein (7/7), Attenhofer, Walz (3), Mengon (3), Grgic (7), Ende (4), Meyer (2), Donker (2), Kurch (1), Snajder (3), Saul
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