23.04.2024, 22:19
Mannheimer gehen mit Polster ins Rückspiel
Die Rhein-Neckar Löwen sind nach dem Viertelfinal-Hinspiel in der EHF European League auf Final4-Kurs. Gegen Sporting Lissabon gelang dem Handball-Bundesligisten auch dank eines überragenden David Späth ein souveräner Sieg.
Mit Sporting Lissabon stand den Rhein-Neckar Löwen im Viertelfinale der EHF European League das formstärkste Team Europas gegenüber. Die in der Liga noch verlustpunktfreien Portugiesen spielten mit mächtig Rückenwind im Heidelbeger SNP Dome auf. Die Löwen haben sich aber gerade auf dem europäischen Parkett bisher stark präsentiert.
Und die Mannschaft von Trainer Sebastian Hinze hatte besonders ein Ass im Ärmel, das auch gegen Sporting direkt eine tragende Rolle spielte: Torwart David Späth. Der deutsche Nationalspieler avancierte in einer temporeichen Partie direkt zu einem Gamechanger und legte mit einigen Paraden den Grundstein dafür, dass Niclas Kirkeløkke nach neun Minuten das 5:3 herauswarf.
Auf der Gegenseite fand Lissabons Schlussmann Leo Maciel keine Bindung zum Spiel, folglich markierten Kohlbacher und Kirkeløkke die Treffer zum 7:4 und 9:5 (14.). Sporting-Coach Ricardo Costa reagierte erst mit einem Torwartwechsel zugunsten von André Kristensen, kurz darauf mit seiner ersten Auszeit (11:7, 18.).
Das Timeout wirkte sich allerdings nicht zugunsten der Gäste aus, es schien stattdessen die Löwen zu stärken. David Späth vernagelte das Tor in der Folgezeit, Tobias Reichmann traf per Siebenmeter in aller Konsequenz zum 16:9 (23.). Costa buzzerte zum zweiten Mal, seine Mannschaft ließ aber weiterhin die Kaltschnäuzigkeit vermissen: Späth fischte auch den dritten Strafwurf der Portugiesen raus, im Gegenzug stellte Juri Knorr auf 19:11. Lediglich eine kleine Schwächephase der Löwen ließ die Gäste bis zur Pause nochmal auf 19:14 herankommen.
Die Löwen kamen, nach dem 0:3-Lauf vor der Pause, nur schleppend in den zweiten Durchgang. Sporting verkürzte prompt auf 19:15, zudem vergab Tobias Reichmann vom Siebenmeterstrich gegen Kristensen. Folglich legten die Portugiesen das 19:16 nach (34.). Die Löwen kämpften sich aber zurück und setzten sich wieder auf fünf Tore ab.
Derweil gewann das Spiel an Härte und Intensität, die Zeitstrafen mehrten sich. So erhielten die Portugiesen aufgrund eines Kopftreffers zwei Minuten produzierten einen Ballverlust, den David Moré mit dem 25:19 bestrafte (41.). Hinten bestätigte David Späth seine starke Leistung, nach 45 Minuten hatte er neun Paraden mehr gesammelt als Maciel und Kristensen zusammen. Zeitgleich zog Hinze beim Stand von 26:21 die Auszeit.
Die Löwen erlaubten sich in der Folge einige Fehler, die Lissabon eiskalt zum 27:24 bestrafte (50.). Ein Doppelschlag brachte die Löwen jedoch schnell zurück auf Kurs. Defensiv agierten die Gäste nun immer wieder mit einer Manndeckung gegen Juri Knorr, der überragenden Kirkeløkke nutzte aber die freien Räume (31:26, 55.).
Späth war weiterhin der entscheidende Faktor, er parierte den vierten von sechs Strafwürfen. Drei Minuten vor Spielende nahm Costa sein letztes Timeout, der folgende Angriff landete aber direkt in den Fängen des deutschen Nationaltorwarts. In den letzten Aktionen wurde es dann nochmal turbulent, beide Seiten holten sich unnötige Zeitstrafen ab. Außerdem schenkten die Löwen ohne Not den letzten Angriff weg und fingen sich so noch den Treffer zum 32:29-Endstand - der verdiente Sieg im Hinspiel stand am Ende dennoch zu Buche.
Rhein-Neckar Löwen: Späth (16/3 Paraden), Birlehm, Appelgren; Kirkeløkke 10, Knorr 5, Groetzki 4, Schefvert 3, Reichmann 3/2, Kohlbacher 3, Móré 2, Ahouansou 2, Jacobsen, Jensen, Gislason, Lindenchrone, Zacharias
Sporting Lissabon: Maciel (1 Parade), Kristensen (8/1 Parade); F. Costa 9/1, M. Costa 5, Suarez Diaz 4, Silva Oliveira 3, Salvador 2, Vag 2, Gassama Cissokho 2, Portela 1/1, Araujo 1, Gurri Aregay, Thorkelsson, Gomes, Macquais, Moga
Zuschauer: 2773 (SNP Dome, Heidelberg)
Schiedsrichter: Dimitar Mitrevski / Blagojche Todorovski (MKD)
Strafminuten: 10 / 8
Maximilian Otte