13.02.2025, 20:33
Späth in Weltklasse-Form
Die Rhein-Neckar Löwen zogen gegen die SG BBM Bietigheim bereits früh davon. Der Vorsprung lag zeitweise bei neun Toren, doch in der Schlussphase kam nochmal kurz Spannung auf.
Enorm dezimiert gingen die Rhein-Neckar Löwen in ihr Heimspiel. Neben Sebastian Heymann und Jannik Kohlbacher fiel auch Mikael Appelgren aus, für den Schweden rückte Nachwuchskeeper Dave Hörnig in den Kader. Dort befand sich auch Juri Knorr, der jedoch 60 Minuten nur auf der Bank saß.
Der Regisseur sah einen guten Start seiner Teamkollegen. Zwar verlor David Gustavsson im ersten Angriff den Ball, doch Patrick Groetzki machte es im nächsten Anlauf besser. Nach einem Fehlwurf von Julius Kühn bediente David Späth dann mit einem langen Pass Tim Nothdurft (2.), der den Ball in der Luft fing und im gegnerischen Gehäuse versenkte - ein frühes Highlight in der Partie! Doch es wurde noch deutlicher, Späth parierte den Strafwurf von Tom Wolf und Jon Lindenchrone erhöhte wenig später auf 4:0 (6.).
Nach 6:16 Minuten Spielzeit war der Bann für die Bietigheimer, die bis dato noch sehr fahrig agierten, gebrochen: Wolf machte es im zweiten Anlauf besser und überwand Späth zum 1:4. Doch für Sicherheit im Spiel sorgte das jedoch nicht bei den Gästen. Immerhin hatten sie in dieser Phase Glück, dass nur ein sehenswerter Hüftwurf von Olle Forsell Schefvert in den Winkel knallte und Nothdurft per Tempogegenstoß traf. Nach elf Minuten hatte Iker Romero genug gesehen und nahm seine Auszeit.
Der Spanier bemängelte nicht zuletzt das Rückzugverhalten seiner Mannen, doch die Worte kamen anscheinend nicht an. Nach einer Parade von Späth gegen Jonathan Fischer ging es schnell in Richtung des Bietigheimers Kasten, der komplett freie Lindenchrone traf zum 7:1. Der Fehlerteufel blieb auch noch für einige Minuten im Gäste-Spiel, sodass Lindenchrone gar auf 9:2 (16.) stellen konnte.
Der Angriff fand die SG jedoch nun etwas bessere Lösungen und konnte den Rückstand etwas verkürzen, da fünf Angriffe in Folge allesamt zum Torerfolg führten. Einzig die Abwehr, hinter der nach knapp 20 Minuten Daniel Rebmann kam, war weiterhin nicht im Spiel. So konnte der eingewechselte Halil Jaganjac, dessen endgültige Verpflichtung vor dem Duell verkündet wurde, mit drei Treffern auf 13:7 (21.) stellen. Nach zwei Löwen-Toren innerhalb einer Minute nahm Romero bereits seine zweite Auszeit und bemängelte die Körpersprache seines Teams.
Wirklich Besserung war jedoch weiterhin nicht zu erkennen. Offensiv war es weiterhin nur Stückwerk und defensiv konnten sie die Lücken nicht schließen. Einzig der Pfosten und Rebmann konnten einen höheren Abstand verhindern. Dennoch erzielte Jaganjac mit dem 16:7 (22.) die erste Neun-Tore-Führung für die Hausherren. Sebastian Hinze brachte nun sogar Ivan Martinovic, der sich sofort mit einem Tor einfügte. Gemeinsam mit Jaganjac hielten die Mannheimer den Vorsprung konstant, Gonzalo Perez Arce verkürzte vor dem Halbzeitpfiff für die SG auf 13:20.
Der Beginn in Hälfte zwei war auf beiden Seiten ein sehr zerfahrener. Die Löwen hatten nicht mehr die Überzeugungskraft wie vor dem Halbzeitpfiff, doch die Gäste wussten daraus andererseits nicht wirklich Kapital zu schlagen. Zwar verkürzten Moritz Strosack und Alexander Pfeifer jeweils auch sechs Tore, doch mehr wollte nicht gelingen. Das lag nicht zuletzt daran, dass Späth weiter in Weltklasseform war und zeitweise sogar eine Quote von über 50 Prozent aufwies.
Doch die Löwen fingen sich langsam wieder und konnten den Abstand wieder etwas vergrößern. Der eingewechselte David More traf nach 40 Minuten per Siebenmeter zum 25:17. Als Forsell Schefvert auf 26:18 (42.) stellte, nahm Romero seine letzte Auszeit. Was folgte waren jedoch drei Fehlwürfe, sodass der gut aufgelegte Forsell Schefvert mit seinem fünften Treffer auf 27:18 erhöhte. Beim Stand von 28:20 nahm Sebastian Hinze eine Viertelstunde nochmal ein Timeout.
Doch der Löwen-Coach musste mit ansehen, dass der Vorsprung langsam aber sicher schmolz. Der eingewechselte Niklas Michalski stellte zwar auf 31:23 (49.), doch dann setzten die Gäste zur Aufholjagd an. Maximilian Hejny, Jonathan Fischer, Alexander Pfeifer und wieder Fischer warfen die SG acht Minuten vor Schluss auf vier Tore wieder ran. Löwen-Youngster Valentin Willner traf zwar wieder für die Hausherren, doch die Bietigheimer konterten durch Hejny umgehend.
Michalski erhöhte auf 33:28 (24.), doch Hejny verpasste auf der anderen Seiten. Nach Ballgewinn hatte Moritz Strosack die Chance, wieder auf vier Tore zu verkürzen, doch Späth war zur Stelle und besiegelte damit fünfeinhalb Minuten vor Schluss endgültig den Sieg. Martinovic erhöhte nochmal und Willner sorgte mit einem Doppelpack gar auf 36:29 (59.). Für den Schlusspunkt sorgte schließlich Fynn-Luca Nicolaus.
Rhein-Neckar Löwen: Späth (17 Paraden, davon 2 Siebenmeter), Hörnig; Martinovic (5), Forsell Schefvert (5), Nothdurft (4), Lindenchrone (4), Jaganjac (4), Plucnar (3), Davidsson (3), Willner (3), More (2/2), Michalski (2), Groetzki (1), Knorr
SG BBM Bietigheim: Genz (2 Paraden), Rebmann (3 Paraden); Hejny (5), Pfeifer (4), Fischer (4), Wolf (3/2), Nicolaus (3), Perez Ace (3/3), Strosak (3), Claus (2), Vlahovic (1), Wiederstein (1), Barthe (1), Kühn, de la Pena, Hermann
Zuschauer: 6.014 (SAP Arena, Mannheim)
Schiedsrichter: Cesnik/Konrad
Strafminuten: 2 / 8
smu