15.12.2024, 15:48
Magdeburg bleibt oben dran
Der SC Magdeburg hat die Auswärtsaufgabe bei den Rhein-Neckar Löwen sehr souverän gelöst. Die Hausherren verloren nach zehn guten Minuten komplett den Faden.
Zehnter Sieg für den SCM in dieser Bundesliga-Saison: Mit dem 36:25 (18:10)-Erfolg bei den Löwen bleibt der Titelverteidiger oben dran. Magdeburg hat nun 21:7 Punkte auf dem Konto. Unterdessen kassieren die Hausherren die Minuspunkte elf und zwölf.
Die Löwen begannen mit dem wieder genesenen Halil Jaganjac im Innenblock an der Seite von Olle Forsell Schefvert. Das erste Tor war einem Ex-Löwen vorbehalten: Albin Lagergren. In den ersten zehn Minuten fanden die Hausherren gute und teilweise auch spektakuläre Lösungen: Beim 5:5 beispielsweise setzte Ivan Martinovic per Kempa-Pass Jaganjac in Szene. Der Kroate nahm mit seinem Treffer die SAP Arena so richtig mit.
Der SCM zog dann allerdings mit einem Dreier-Lauf durch Tore von Manuel Zehnder, Lukas Mertens und Lagergren davon (5:8, 14. Minute). Magdeburg überzeugte vor allem mit einer großen defensiven Stabilität - trotz der Verletzung von Oscar Bergendahl. Sergey Hernandez konnte sich mehrfach auszeichnen, profitierte da von seinen Vorderleuten, die die Mannheimer mehr und mehr zu schwierigen Distanzwürfen zwangen.
Der amtierende Meister hatte zwischenzeitlich bei den Torhütern ein Plus von satten 40 Prozent (53 zu 13 Prozent Fangquote). David Späth bekam kaum etwas zu fassen, weshalb inzwischen Mikael Appelgren (Siebenmeter-Parade gegen Zehnder) das Vertrauen bekam.
Vorne machten die Rhein-Neckar Löwen zu viele Fehler. Juri Knorr, der aufgrund des Ausfalls von Sebastian Heymann, noch mehr in Sachen Torgefahr gefragt war, tat sich schwer. Der deutsche Handball-Nationalspieler traf keinen seiner ersten vier Würfe. Die Magdeburger bestraften die Löwen-Patzer konsequent, liefen reihenweise Tempogegenstöße. Zur Halbzeit führte das Team von Bennet Wiegert hochverdient mit acht Toren. Das Resultat eines 13:5-Laufs des SCM.
Nach der Pause ging es ähnlich weiter. Die Rhein-Neckar Löwen versuchten es mit dem siebten Feldspieler, Hernandez sorgte in Minute 39 mit einem Wurf ins leere Tor der Hausherren für einen Elf-Tore-Rückstand der Gastgeber (13:24). Der Mannschaft von Sebastian Hinze drohte eine echte Packung. Selbiger appellierte an sein Team, weiterzukämpfen.
"Minus zehn ist scheiße, das kriegen wir jetzt aber nicht wegdiskutiert", so Hinze beim Stand von 18:28 (46.) in einer Auszeit. Direkt nach dieser Ansprache produzierte der Pokalsieger von 2023 einen technischen Fehler, Lagergren war der Nutznießer. Die Quote dieser Aussetzer war bei den Badenern enorm hoch, teilweise schmissen sie die Bälle ohne Not weg. Am Ende stand aus Löwen-Sicht ein 25:36 auf der Anzeigetafel der Mannheimer SAP Arena.
Rhein-Neckar Löwen: Späth (4 Paraden), Appelgren (5/1 Paraden); Martinovic (7/2), Nothdurft (2), Plucnar, Knorr (1), Moré (1), Davidsson (2), Groetzki (4), Forsell Schefvert (3), Lindenchrone (2), Jaganjac (2), Kohlbacher (1)
SC Magdeburg: Hernandez (15/1 Paraden, 1 Tor), Portner; Persson, Musche, Zehnder (6/5), Zechel (1), Kristjansson (1), Pettersson (3), Serradilla (1), Hornke, Weber (6), Lagergren (6), Mertens (6), Saugstrup (1), O'Sullivan (2), Damgaard (2)
Schiedsrichter: Ramesh Thiyagarajah / Suresh Thiyagarajah
Strafminuten: 4 / 2
Zuschauer: 10.617 (SAP Arena, Mannheim)
Niklas Beckmann