17.10.2024, 20:42
71 Tore in Mannheim
In einem munteren Offensivspektakel gingen die Rhein-Neckar Löwen als Sieger hervor. Die Mannschaft von Trainer Sebastian Hinze gewann mit 38:33 (20:19) gegen den HC Erlangen und hat nun 10:4 Punkte. Der HCE steht bei 2:12.
Ohne den verletzten Juri Knorr gingen die Rhein-Neckar Löwen als Favorit in die Partie mit dem HC Erlangen. Davon war jedoch in der ersten Halbzeit überhaupt nichts zu merken. Die Franken spielten frech auf, auch wenn die Löwen durch Tim Nothdurft den ersten Treffer des Tages erzielten. Immer wieder tankten sich die Mannen von HCE-Trainer Martin Schwalb durch die Abwehr durch, sodass Tim Gömmel und Maciej Gebala die Gäste mit 3:2 (4.) erstmals in Führung brachten.
Besonders der polnische Kreisläufer war von den Mannheimern in den ersten Minuten nicht zu stoppen. Immer wieder hatte er zu viel Platz und nutzte teils schöne Anspiele zum Torerfolg. Nach zwölf Minuten hatte er vier der zehn Treffer seines Teams erzielt. Doch obwohl die HCE-Offensive wie ein Uhrwerk lief, war der Abstand überschaubar, denn die eigene Defensive wies besonders auf der rechten Seite zu viele Lücken auf.
So stand es nach der torreichen ersten zwölf Minuten lediglich 8:10 aus der Sicht der Löwen und nach dem Erlangener 10:12 durch Antonio Metzner schlugen die Gastgeber zurück: Der für den glücklosen David Späth gekommen Mikael Applegren war prompt zweimal zur Stelle, sodass Olle Forsell Schefvert, David Moré und Jannik Kohlbacher auf 13:12 (18.) stellen konnten.
Die Gastgeber zogen nun merklich das Tempo an und gewann offensiv fast jedes 1-gegen-1-Duell mit den Erlangern. Kohlbacher und Gustav Davidsson schraubten die Führung auf 19:15 (26.) hoch, daran änderte auch eine zwischenzeitliche Auszeit von Schwalb zunächst nichts. Erst in der Schlussphase steigerte sich die HCE-Abwehr und Tim Gömmel sorgte mit einem Doppelschlag für den 19:19-Ausgleich. Den Schlusspunkt setzte jedoch Jon Lindenchrone, der einen direkten Freiwurf ins Gäste-Tor zum 20:19-Pausenstand einschweißte.
Auch nach dem Seitenwechsel ging es munter weiter mit dem Torwerfen. Dabei drückten vor allem die Löwen aufs Gas und erzielten teils wunderschöne, teil kuriose Tore. Ein Beispiel für Letzteres lieferte Patrick Groetzki. Sein Bodenpass von Rechtsaußen nach halblinks an den Kreis war für Jannik Kohlbacher eigentlich zu hoch, doch der Nationalspieler fischte ihn gerade noch so aus der Luft und traf zum 26:23 (41.).
Nachdem Sebastian Heymann noch einen drauflegte, unterbrach Schwalb den Löwen-Lauf mit einer Auszeit. Die Erlanger steckten in der Folge nicht auf und nutzten ihre Angriffe nun wieder deutlich effizienter. Jonathan Svensson verkürzte 15 Minuten vor Schluss auf 27:29, die Gäste waren wieder dran.
Es sollte aber das letzte Aufbäumen gewesen sein, denn die Löwen-Abwehr hatte nicht nur Gebala nun deutlich besser im Griff, sondern auch Applegren war nun wieder zur Stelle. Forsell Schefvert, Heymann, Nothdurft und nochmal Heymann schraubten das Ergebnis nach oben. Schwalb versucht sein Team nochmal wach zu rütteln, aber den Franken viel offensiv immer weniger ein, auch die Genauigkeit ließ zunehmend nach.
Davidsson sorgte mit dem 35:30 (24.) quasi für die Vorentscheidung zu Gunsten der Rhein-Neckar Löwen. Nico Büdel und Gebala brachten aber nochmal Spannung rein. Moré traf nochmal per Siebenmeter, während Tim Gömmel auf der anderen Seite nur den Pfosten traf. So stellt Forsell Schefvert neun Sekunden vor Schluss den Endstand her.
Rhein-Neckar Löwen: Späth, Applegren (7 Paraden); Martinovic (5), Nothdurft (3), Plucnar, Oskarsson, Heymann (3), Moré (2/2), Davidsson (5), Groetzki (3), Forsell Schefvert (6), Willner, Lindenchrone (2), Kohlbacher (8), Grupe
HC Erlangen: Ferlin (5 Paraden), Ghedbane (1 Parade); Seitz, Nissen (5), Andreassen, Büdel (1), Bissel (2), Bezjak (1), Metzner (6), Svensson (4), Link, Steinert, Olsson, Gebala (7), Gömmel (6/2), Bauer (1)
Zuschauer: 5704
Schiedsrichter: Krag / Hurst
Siebenmeter: 2/2 ; 2/4
Strafminuten: 2/2
smu