07.10.2024, 20:40
Hamburger Aufholjagd bleibt unbelohnt
Dank eines überragenden David Späth setzten sich die Rhein-Neckar Löwen in der ersten Halbzeit gegen den HSV Hamburg früh ab. Doch in Abschnitt zwei kämpften sich die Hanseaten aus einem Fünf-Tore-Rückstand zurück. Der eingewechselte Mikael Appelgren konnte den 30:27 (16:13)-Heimsieg mit wichtigen Paraden festhalten.
Der HSV Hamburg ging erstmals nach dem sofortigen Karriereende von Johannes Bitter wieder nur mit einem Torwartduo in die Partie. Wie schon beim Pokalspiel gegen den THW Kiel startete der Norweger Robin Haug zwischen den Hamburger Pfosten. Bei den Rhein-Neckar Löwen kehrte Jannik Kohlbacher nach Krankheit zurück in die Startaufstellung.
Vor 5.224 Zuschauern erwischten die Rhein-Neckar Löwen einen Traumstart: Hinter einer kompakten Abwehr überzeugte David Späth direkt mit zwei Paraden, vorne traf David More von Linksaußen gleich drei Mal in Folge. Nach einer Zeitstrafe gegen Kohlbacher erzielte Frederic Bo Andersen erst in der fünften Minute in Überzahl den ersten Hamburger Treffer (3:1).
Von nun an fielen die Tore etwas schneller (6:4, 10.). Während sich im Löwenspiel immer mehr technische Fehler einschlichen, fand der HSV besser zu seinem Spiel und erkämpfte sich nach einem 3:0-Lauf den Ausgleich (7:7). Nach einer weiteren Parade von Robin Haug hatten die Gäste sogar die Chance auf die erste Führung, doch David Späth parierte den Konter von Casper Mortensen. Auch nach einem Ballverlust seiner Vorderleute war Späth gegen Axmann zur Stelle.
So war es dann doch Ivan Martinovic, der die erneute Löwen-Führung einschweißte (8:7, 15.). Auch in den Folgeminuten hatten die Hamburger Probleme im Angriff, sodass die Löwen auf 10:7 erhöhten. Torsten Jansen reagierte mit seiner ersten Auszeit und Casper Mortensen beendete daraufhin die siebenminütige Torflaute des HSV (10:8).
Bis zur Halbzeitpause schraubten die Löwen diese Führung zwischenzeitlich auf vier Tore hoch. Mit einem frech ausgeführten Freiwurf verkürzte Niklas Weller mit der Halbzeitsirene zum 16:13. Hohen Anteil an der Löwen-Führung hatte David Späth, der in den ersten 30 Minuten sieben Bälle parierte.
Nachdem Robin Haug nach dem guten Start in den letzten Minuten keinen Ball mehr zu fassen bekam, stand nach dem Seitenwechsel nun Mohamed El-Tayar im Hamburger Tor, konnte zunächst jedoch auch keinen Ball parieren. So erhöhten die Löwen nach der Pause schnell auf 20:15. Der HSV verkürzte per Doppelschlag zwar auf 20:17, doch die Löwen schraubten die Führung erneut auf fünf Treffer hoch (23:18, 40.).
Doch der HSV hatte eine Aufholjagd gestartet: Frederik Bo Andersen und Niklas Weller trafen zum 23:20. Die Antwort von Sebastian Heymann sollte der letzte Löwen-Treffer für fünf Minuten bleiben. Die Hamburger nutzten diese Torflaute für eine Dreier-Serie zum 24:23-Anschluss (47.). Die Partie war wieder vollkommen offen.
Auch El-Tayar kam nun immer besser ins Spiel und nahm Ivan Martinovic unter anderem einen Siebenmeter weg. Die Löwen legten zwar immer wieder auf zwei Treffer vor, doch Hamburg blieb in Schlagdistanz (25:24, 49.).
Nach der überragenden Vorstellung in der ersten Hälfte parierte David Späth in Abschnitt zwei nur noch einen Ball. So rückte Mikael Appelgren in der 51. Minute ins Löwen-Tor und startete direkt mit einer Parade. Vorne antwortete Sebastian Heymann mit seinem fünften Treffer zum 27:25.
Zwar konnte auch El-Tayar mit wichtigen Paraden glänzen, doch Appelgren dominierte, stand mit seinen fünf Paraden bei 62,5%. So konnten die Löwen nach dem erneuten Anschlusstreffer von Leif Tissier (28:27, 56.) mit dem 29:27 durch Sebastian Heymann für die Vorentscheidung sorgen und jubelten schlussendlich über ein 30:27. Für die Löwen ist es der erste Heimsieg gegen den HSV seit zehn Jahren.
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren (5 Paraden), Späth (8 P.); Martinovic (8/4), Heymann (6), Groetzki (4), Moré (4), Kohlbacher (2), Knorr (2), Jacobsen (2), Schefvert (1), Andersen (1), Nothdurft, Oskarsson, Davidsson
HSV Hamburg: El-Tayar (5 P.), Haug (5 P.); Mortensen (6/2), Tissier (6), Weller (6), Lassen (4), Andersen (4), Axmann (1), Corak, Levermann, Hartwig, Unbehaun, Sauter, Valiullin
Schiedsrichter: Julian Köppl / Denis Regner
Strafminuten: 8 / 4
Zuschauer: 5224
Merle Klingenberg