18.11.2024, 14:41
Kantersieg über Werder Bremen
Die Bunker-Ladies vom ESV 1927 Regensburg haben trotz schwieriger personeller Bedingungen ein furioses 38:27 gegen den SV Werder Bremen erzielt. Die Hanseatinnen sind nach dem Höhenflug in der vergangenen Woche wieder auf dem Boden der Tatsachen zurückgekehrt.
"Es war nicht zu erwarten, dass es für uns so weiterläuft wie gegen Nürtingen. Aber eine bessere Leistung hatten wir uns schon erhofft", war Werder-Cheftrainer Timm Dietrich nach dem Abpfiff enttäuscht über den Auftritt seiner Mannschaft.
Nach einer chaotischen Trainingswoche, in der Trainer Bernhard Goldbach bei drei Torhüterinnen, drei Kreisläuferinnen und zwei Linkshänderinnen kaum einen geregelten Trainingsbetrieb gewährleisten konnte, deutete nicht vieles auf einen derart überzeugenden Heimauftritt der Oberpfälzerinnen hin.
Die 4:2-Führung der Gäste sah dann auch vielversprechend aus, doch im Anschluss stabilisierte sich die ESV-Deckung. Der Bremer Positionsangriff konnte fortan nur noch selten erfolgreich abschließen und das gefürchtete Tempospiel fand kaum statt. Das lag an der guten Offensivleistung der Bunkerladies mit wenigen Fehlwürfen und kaum Ballverlusten.
Franziska Peter zeigte auf der Spielmacherposition eine glänzende Vorstellung und gewann, unter anderem unterstützt von Kreisläuferin Julia Drachsler, viele Eins-gegen-Eins-Duelle. Neben ihr präsentierte sich Nicole Lederer so stark wie gegen Berlin und sorgte für Torgefahr aus der Distanz. Auch Linksaußen Anika Neuer nutzte ihre Möglichkeiten, sodass der ESV sich zur Pause einen komfortablen 18:11-Vorsprung herauswerfen konnte.
Der zweite Durchgang ist schnell erzählt: Bremen versuchte es aufgrund des deutlichen Rückstands und der Schwierigkeiten in Gleichzahl bald mit dem 7:6. Das klappte mitunter gut, dennoch verbuchte Regensburg etliche Ballgewinne und warf insgesamt sechsmal ins verwaiste Werder-Gehäuse. So wurde das Ergebnis deutlich und die Bunkerladies gewannen verdient mit 38:27.
ESV-Coach Bernhard Goldbach attestierte nach dem Schlusspfiff seinem Team - vor allem aufgrund der Trainingswoche - eine "sensationelle Leistung". Die Mannschaft habe leidenschaftlich gekämpft und als Kollektiv, ob 17, 18 oder 29 Jahre, hervorragend funktioniert: "Mehr kann ich als Trainer nicht verlangen, ich bin hochzufrieden."
Auch der Sportliche Leiter Robert Torunsky war nach dem Erfolg im "bislang wichtigsten Spiel der Saison" erleichtert: "Nach drei Niederlagen in Serie standen wir schon etwas unter Druck, auch wenn es noch früh in der Runde ist. Dass der Sieg in dieser Vier-Punkte-Partie dann so deutlich ausgefallen ist, ist natürlich auch für das Torverhältnis gut."
ESV 1927 Regensburg: Arno (1 Tor), Jaeschke, Baur; F. Peter 7/1. Lederer 7, Neuer 4, Kessler 4, Ewald 4, Drachsler 3, Birnkammer 3, Fuhrmann 2, Lettl 1, S. Peter 1, Seiler 1/1, Härtl, Mehlhaff
SV Werder Bremen: Friesen, Pajak; Schumacher 6, E. Ruwe 5, E. Rode 5/4, Conze 3, Plümer 2, Mad. Probst 1, Becker 1, Thorn 1, Häberle
Zuschauer: 425
Schiedsrichter: Gimmler / Rips
Siebenmeter: 2/3 ; 4/5
Strafminuten: 2/8
chs