vor 1 Tag
Arbeitssieg gegen EM-Gastgeber
Starker Beginn, doch zwischenzeitlich auch arg in Bedrängnis. Deutschlands Handballerinnen zeigten eine wechselhafte Generalprobe gegen Gastgeber Österreich, konnten sich am Ende hauchdünn mit 28:26 (13:9) durchsetzen.
Deutschlands Handballerinnen erwischten gegen Österreich einen optimalen Start, der erste Wurf des EM-Gastgebers sollte an den Pfosten gehen, danach gelangen der deutschen Abwehr die Balleroberungen und auch Katharina Filter die erste Parade. Es wäre durchaus mehr drin gewesen, als die 3:0-Führung, denn ein Anspiel auf Kreisläuferin Juia Behnke misslang und auch Antje Döll sollte ihre erste Konterchance nicht nutzen.
So war es dann Klara Schlegel, die mit einem kraftvollen Durchbruch nach rund fünfeinhalb Minuten die Gastgeberinnen auf die Anzeigentafel bringen sollte. Die Abwehr als Basis funktionierte, Deutschland überzeugte auch im Umschaltspiel und nach dem dritten Gegenstoßtor zum 6:2 (10.) von Alna Grijseels musste ÖHB-Teamchefin Monique Tijsterman ihr Team wachrütteln.
Aber eine Siebenmeterparade von Katharina Filter und ein Pfostentreffer von Ines Ivancok-Soltic waren die nächsten Wirkungstreffer beim ÖHB-Team. Auch die eingewechselten Sonja Frey, Johanna Reichert und Patricia Kovacs sollten bei ihren ersten Aktionen kein Glück haben, Deutschland konnte sich vor allem auf Jenny Behrend verlassen, die mit einem Doppelschlag zum 8:2 (14.) erhöhte.
Dass Deutschland nicht noch weiter enteilte, war ein Verdienst von Torhüterin Lena Ivancok, die sich immer mal wieder auszeichnen sollte. Markus Gaugisch konnte früh mit den ersten Wechseln arbeiten, musste aber nach dem 5:8 (19.) von Johanna Reichert noch einmal die mangelnde Konsequenz anmahnen. Deutschland schaltete den Gang hoch, Smits und Behrend erhöhten wieder.
Deutschlands Offensivspiel kam ein wenig ins Stocken, auch eine Folge der aggressiven Deckung und der insgesamt vier Zeitstrafen im ersten Umlauf und der 5:1-Formation vom Team Austria. Mit einer 13:9-Führung ging es für das DHB-Team in die Kabine.
Nach dem Seitenwechsel nutzte Deutschland weiter seine Chance zum Einspielen und Testen. Doch dem Stammrückraum mit Bölk, Grijseels und Maidhof unterliefen auch ungewohnte Passfehler, die Österreich zu seinen ersten beiden Kontertoren und dem 11:14 nutzen konnte.
Weil man von den Außenpositionen insgesamt zu viele Chancen liegen ließ, hatte man sich schon in Halbzeit eins nicht lösen können. Nun nutzte Rot-Weiß-Rot die Chance, um sich heranzuarbeiten.
Als dann noch Mirela Dedic den dritten Konter zum 16:16 (39.) nutzte, musste Markus Gaugisch zur Auszeit buzzern. "Jetzt wird es Zeit, dass wir richtig zulegen", betonte der Bundestrainer angesichts von Österreichs 5:1-Lauf, wollte mehr Qualität im Zweikampf sehen.
Gaugisch schickte abgesehen von den zur Pause gekommenen Linksaußen Alexia Hauf und Torhüterin Sarah Wachter seine Startformation auf das Parkett, setzte wieder auf den Innenblock mit Smits und Behnke und auch im rechten Rückraum auf Viola Leuchter.
Aber die Sicherheit kehrte nicht zurück, als dann noch Antje Döll einen Siebnmeter über das Tor setzte, nachdem sie Lena Ivancok eigentlich schon verladen hatte, passte ins Bild. Ines Ivancok-Soltic sollte mit dem 20:19 (38.) die Gastgeberinnen in Führung werfen.
Es war nun vor allem Alexia Hauf, die in dieser kritischen Phase Verantwortung im Abschluss übernahm, Deutschland agierte trotz einer doppelten Überzahl auf den zentralen Positionen zu zaghaft und schob die Verantwortung auf die Flügel. Mit einem Siebenmeter von Grijseels und einen Konter von Behrend wendete sich das Blatt, Deutschland hatte das Spiel beim 24:21 wieder unter Kontrolle gebracht.
Allerdings verpasste man es den Sack zuzumachen, Österreich stand nun kompakt in der Deckung und ließ Würfe aus naher Distanz nicht zu. So war es Xenia Smits für die DHB-Frauen, die für wichtige Treffer aus dem Rückraum sorgte. Das Team Austria hatte in Johanna Reichert seine Vollstreckerin in der Crunch Time.
Rund neunzig Sekunden vor dem Ende nahm Markus Gaugisch seine letzte Auszeit, beim 28:26 von Alexia Hauf war vor allem das Anspiel von Alina Grijseels im Rückwärtsfallen herausragend. Auch Monique Tijsterman nahm noch einmal die letzte Auszeit, doch den finalen Angriff fing die deutsche Deckung ab.
Österreich: L. Ivancok, Blazek; Ivancok-Soltic 7, Reichert 6/2, Kovacs 3/3, Hanfland 3, Dedic 2, Schlegel 1, Kaiser 1, Dramac 1, A. Pandza 1, Sabatnig 1, K. Pandza, Frey, Tomasini, Wess
Deutschland: Filter, Wachter; Behrend 6, Bölk 5, Smits 5, Hauf 5, Grijseels 2/1, Döll 2/1, Leuchter 1, Maidhof 1/1, Engel 1, Huhnstock, Behnke, Antl, Lott, Thomaier, Kühne
Siebenmeter: 5/6 ; 3/5
Strafminuten 10/14
chs