08.08.2024, 23:05
Abnutzungskampf gegen Dänemark im Halbfinale
Das Endspiel der Olympischen Spiele im Frauenhandball heißt Frankreich gegen Norwegen. Das Team um Stine Oftedal folgte dem Gastgeber mit einem 25:21 (11:8)-Sieg gegen Dänemark ins Finale.
Beim Handball-Turnier der Frauen bei Olympia war Norwegen förmlich durch sein Viertelfinale gegen Brasilien gestürmt und auch im Halbfinale kam das Team von Thorir Hergeirsson gut ins Spiel. Kari Brattset erzielte den ersten Treffer der Partie, Katrine Lunde parierte hinten und Brattset ließ das 2:0 (3.) folgen.
Nach einem Block der Kreisläuferin hatte Sanna Solberg-Isaksen die Chance, den Vorsprung auf drei Tore auszubauen, doch Althea Reinhardt wehrte den Gegenstoß ab. Trotz Unterzahl erhöhte Norwegen danach auf 4:1 (9.). Bei Dänemark lief noch nicht viel zusammen; Sarah Aaberg Iversen setzte den Ball frei vom Kreis gut einen Meter über das Tor.
Dänemarks Trainer Jesper Jensen blieb ruhig, er stellte als Reaktion auf den Fehlstart die Taktik um. Die Däninnen agierten nun bereits früh mit der siebten Feldspielerin und wurde belohnt: Hinten parierte Reinhardt einen Rückraumwurf von Henny Reistad, vorne stellte Louise Vinter Burgaard den Anschluss her (4:3, 12.) und holte eine Zeitstrafe gegen Reistad heraus.
Dänemark nutzte die erneute Überzahl und kam durch Rikke Iversen zum 4:4 (13.). Es schien sich eine spannende Begegnung anzubahnen, doch Norwegen stellte sich auf die taktische Variante ein. Der Favorit verteidigte nun gegen die zusätzliche Feldspielerin besser und zwang Dänemark, wie zu Beginn, in lange Angriffe.
Auch Lunde konnte sich auszeichnen, sie war ein starker Rückhalt. Allerdings fehlte auch dem Hergeirsson-Team offensiv zunächst noch die Durchschlagskraft. Dänemark unterband das Tempospiel, Reinhardt kam zu drei weiteren Paraden (darunter ein Siebenmeter) und Stine Oftedal wurde beim Durchbruch ein Schrittfehler abgepfiffen.
So blieb der Spielstand lange ausgeglichen (6:6, 22.). Norwegen kam im letzten Drittel vor der Sirene jedoch noch einmal ins Laufen und konnte sich auf Lunde verlassen, die zwischenzeitlich eine Quote von über 50 Prozent aufwies. Die zusätzliche Feldspielerin brachte Dänemark indes nicht den gewünschten Erfolg. Marit Jacobsen traf nach einem Ballgewinn für Norwegen zum 11:8 (29.) ins leere Tor - es war zugleich der Halbzeitstand.
Nach Wiederanpfiff baute Norwegen seinen Vorsprung aus, während Dänemark an Lunde und sich selbst scheiterte. Das Team von Jensen erzielte nur ein Tor in zehn Minuten; nach dem 15:9 (40.) durch Camilla Herrem nahm der dänische Trainer die Auszeit, kurz darauf drückte er beim Stand von 17:11 (44.) erneut den Buzzer.
Seine Mannschaft fand einfach kein Durchkommen gegen die norwegische Defensive. Sinnbildlich dafür landete unmittelbar nach der Besprechung ein Querpass im Aus und Norwegen kam in Ballbesitz. Nach dem atemberaubenden Schlagabtausch zwischen Frankreich und Schweden im ersten Halbfinale fiel das Spiel von der Intensität deutlich ab.
So kam auch die Mannschaft von Hergeirsson nicht ins Laufen und erzielte verhältnismäßig wenig Tore, doch es reichte immerhin, um das Spiel gegen die schwachen Däninnen zu kontrollieren. In der 48. Minute knackte Reistad durch einen Wurf ins leere Tor wenigstens die 20-Tore-Marke und netzt zum 20:13 ein. Nora Mørk ließ das 23:17 (54.) folgen.
Norwegen-Coach Hergeirsson nutzte die Schlussphase und stellte um: Silje Solberg-Østhassel kam für die starke Katrine Lunde und vorne ließ der Isländer punktuell mit zwei Kreisläuferinnen agieren. Dänemark witterte seine Chance und kam durch Anne Mette Hansen wieder in Schlagdistanz (23:20, 58.). Norwegen blieb jedoch cool und feierte den Einzug ins Endspiel.
Statistik folgt ...
jun