25.07.2024, 13:04
Außenseiter verkauft sich teuer
Die Niederlande starten mit einem 34:31 (19:18) gegen Angola ins Turnier. Der Außenseiter präsentierte sich stark, doch der Favorit blieb cool. Die deutschen Schiedsrichterinnen Tanja Kuttler und Maike Merz gaben ihr Olympia-Debüt.
Die Partie zwischen den Niederlanden und Angola begann schleppend, beide Seiten erlaubten sich in den ersten Minuten mehrere Fehler. Helena Paulo brachte die Afrikanerinnen in Front (1:0, 3.), doch die Niederlande konterten. Mit einem Treffer aus dem gebundenen Spiel und zwei Gegenstößen eroberte der Favorit seinerseits die Führung (3:1, 4.).
Die Niederlande behaupteten den Vorsprung; Kelly Dulfer stellte mit einem langen Ball ins leere Tor auf 7:4 (8.). Die Afrikanerinnen hatten in dieser Phase Probleme, gegen die kompakte Defensive Chancen zu kreieren und Trainer Carlos Viver zog nach dem 8:4 (10.) die Auszeit. Mit Erfolg: Torhüterin Marta Alberto verbuchte ihre zweite schöne Parade für sich und Natalia Santos stellte per Gegenstoß den Anschluss wieder her (9:7, 13.).
Kurz darauf musste Kelly Dulfer nach einem unglücklichen Gesichtstreffer bei einer Abwehraktion auf der Bank behandelt werden, doch sie kehrte noch vor der Pause zurück. Der Zugriff der vorherigen Phase fehlt jedoch, sodass Angola nicht nur zum Anschluss durch Azenaide Carlos kam (14:13, 22.), sondern nach einem Ballgewinn sogar ausglich: Vilma Nenganga traf per Siebenmeter zum 14:14 (23.).
Einen Angriff später hatte der Außenseiter sogar die Chance zur Führung, doch die Niederländerinnen fingen den Gegenstoßpass ab. Estavana Polman brachte ihre Mannschaft im Gegenzug mit ihrem vierten Treffer wieder in Front. In den verbleibenden Minuten bis zur Pause ließ sich Angola nicht mehr abschütteln, sodass beim Stand von 19:18 die Seiten gewechselt wurden.
Nach Wiederanpfiff konnten sich die Niederländerinnen zunächst erneut leicht absetzen (21:18, 33.), doch Angola bot weiterhin Paroli. Gerade Kreisläuferin Albertina Kassoma riss immer wieder Lücken in die Defensive von Oranje. Unterstützt vom Publikum biss sich der Außenseiter fest und ließen nicht zu, dass sich die Niederlande entscheidend absetzen konnten.
So bot sich den Zuschauern in der gut gefüllten Arena Süd weiterhin ein munteres Spiel, in dem Angola immer wieder Nadelstiche setzte. Um die Niederlande ernsthaft in Bedrängnis zu bringen, fehlte jedoch der letzte Schritt gegen die qualitativ breiter aufgestellten Europäerinnen. Zehn Minuten vor dem Ende lagen die Niederlande so beim Stand von 29:26 weiterhin mit drei Toren in Front
Sinnbildlich für das Problem von Angola war eine Szene in der 54. Minute: Torhüterin Marta Alberto wehrte einen Siebenmeter von Malestein stark ab und ihr Team hätte hätte den Rückstand auf zwei Tore verkürzen können. Doch im Versuch, das Spiel nach vorne schnell zu gestalten, war der letzte Pass zu ungenau und trudelte den Niederländerinnen in die Hände.
Niederlande: Duijndam (5 Paraden), Ten Holte (3/1 Paraden); Polman 8, Malestein 8/4, van der Vliet 2, Housheer 7, Abbingh 4/1, van Wetering 2, Dulfer 2, Haggerty 1,
van der Heijden, Nüsser, van der Helm, Molenaar
Angola: Alberto (5 Paraden), E. Paulo (4/1 Paraden); Nenganga 6/4, H. Paulo 6, Machado 5/2, Kassoma 4, Carlos 4, Fonseca 2, Pascoal 2, Santos 1, Gabriel 1, Mario, Rosario, Quizelete
Zuschauer: 5.765 (South Paris Arena 6)
Schiedsrichterinnen: Kuttler / Merz (GER)
Strafminuten: 2/6
Siebenmeter: 5/6 ; 6/7
jun