19.01.2025, 08:36
VfL dreht in der zweiten Hälfte auf
Mit einer starken zweiten Halbzeit haben die Bundesliga-Handballerinnen des VfL Oldenburg ihren ersten Sieg im Jahr 2025 eingefahren. Beim Auswärtsspiel gegen die Sport-Union Neckarsulm setzte sich das Team von Trainer Niels Bötel knapp mit 27:26 durch, nachdem es zur Halbzeit noch 12:16 zurückgelegen hatte.
"Es wiederholt sich so ein bisschen und das ist die Situation, in der wir aktuell stecken. Wir haben oftmals eine erste Halbzeit bzw. erste 40 Minuten, die ordentlich sind und in denen wir uns größtenteils an den Plan halten. Aber dann gibt es eben auch die Phasen, in denen wir das nicht machen und da auch nicht mehr raus kommen", ärgerte sich Neckarsulms Coach Thomas Zeitz im Nachgang.
"Wir haben verschiedene Dinge probiert, nicht fit ist in meiner Mannschaft mit Sicherheit niemand und gerannt sind sie über 60 Minuten ohne Kompromisse. Aber wenn du den Ball in der Hand hast und eine Entscheidung treffen musst, dann hat das viel auch mit Erfahrung zu tun und man braucht auch eine gewisse Qualität", so Zeitz weiter und betont: "Und die kriegen wir leider in diesen Situationen aktuell nicht auf die Platte."
Die Partie begann zunächst ausgeglichen. Beide Mannschaften lieferten sich ein Duell auf Augenhöhe, sodass es nach 13 Minuten 5:5 stand. Im weiteren Verlauf des Spiels nutzte Neckarsulm jedoch konsequenter die sich bietenden Chancen und setzte sich bis kurz vor der Pause auf 16:11 ab. Ein Tor von Emilia Ronge kurz vor dem Halbzeitpfiff brachte den VfL noch auf 12:16 heran.
In der zweiten Halbzeit zeigte Oldenburg ein völlig anderes Gesicht, insbesondere in der Abwehr. Durch einen Fünf-Tore-Lauf, den Lisa Borutta mit ihrem Treffer zum 16:18 einleitete, kämpfte sich das Team heran und ging in der 45. Minute mit 20:18 in Führung. Auch in der Defensive agierte die Mannschaft nun deutlich stärker, während in der Offensive die Chancen genutzt wurden. Jane Martens traf sechs Minuten vor dem Ende zum 25:21, was nach einer vorzeitigen Entscheidung aussah.
In der Schlussphase kam Neckarsulm jedoch noch einmal heran, verkürzte in den letzten Minuten auf 25:27 und erzielte zehn Sekunden vor dem Ende den letzten Treffer zum 26:27. Dennoch reichte es für den VfL Oldenburg, um die zwei Punkte mit nach Hause zu nehmen.
Trainer Niels Bötel lobte nach dem Spiel die Leistungssteigerung seines Teams: "Die Defensive war heute der Schlüssel, um vorbeizuziehen und eine Führung zu erspielen. Am Ende haben wir uns heute für eine starke zweite Halbzeit belohnt."
"Wohlwissend, dass Oldenburg eine Mannschaft mit viel Qualität ist, darfst du dieses Spiel nach unserer ersten Halbzeit auf keinen Fall verlieren. Wir können uns nicht erlauben, dass innerhalb von nicht einmal acht Minuten eine Führung von drei Toren in einen Rückstand mit drei Toren umgewandelt wird. So stark war Oldenburg, mit Verlaub, dann heute Abend einfach nicht", so Neckarsulms Coach.
Zeitz betonte: "Sie haben uns auch dann noch oft genug die Türe aufgemacht, aber wir haben sie nicht genommen. Letztendlich ist es meine Verantwortung und ich muss als Trainer schauen, dass wir das dringend abstellen. Das ist uns gegen Oldenburg wieder nicht gelungen, weshalb die Niederlage für uns alle sehr ärgerlich ist."
Sport-Union Neckarsulm: Fossum, Ivancok, Orowicz; Gudmestad 1, Gkatziou 7/5, Hagen, Bruggeman 2, van der Linden 1, Riner 2, M. Smits 7/2, Pollakowski, Holste 1, Andryskova 5
VfL Oldenburg: Winters, Kohorst; Borutta 5, Teiken, Martens 3, Steffen, Lampe 5/1, Feinilier, Pfundstein 6, Lo. Röpcke, Knippert 1, Korsten, Golla 5/1, Fragge, Ronge 2/1
Zuschauer: 911
Schiedsrichter: Jaros / Thrun
Siebenmeter: 7/7 ; 3/6
Strafminuten: 8/12
lmk