11.02.2024, 12:16
Sport-Union "zu mutlos, zu ängstlich und zu passiv"
Schlusslicht Sport-Union Neckarsulm hatte zuletzt einige Punkte verbuchen können, doch gegen Bayer Leverkusen gab es am Samstag nichts zu holen. Die Gäste setzten sich schnell auf 8:3 ab, gerieten dann aber kurz vor Ende noch einmal unter Druck. Leverkusen hielt aber Kurs und festigt nach dem 34:28 (15:9) Erfolg den einstelligen Tabellenplatz, Neckarsulm behält die Rote Laterne.
Vor 926 Zuschauern in der gut besuchten Ballei-Sporthalle von Neckarsulm war das Team von Bayer Leverkusen von Beginn an auf der Höhe. Gestützt auf eine starke Defensive, die von den Gastgeberinnen kaum ernsthaft in Bedrängnis gebracht wurde, zogen die Elfen in aller Ruhe ihr Angriffsspiel auf und kamen zumeist durch die gut aufgelegte Mariana Ferreira Lopes zum Torerfolg. Die Portugiesin erzielte sieben ihrer neun Treffer bereits vor dem Seitenwechsel.
Für Neckarsulm verlief der Start unterdessen alles andere als nach Plan, nach zwölf Minuten nahm Trainer Thomas Zeitz angesichts eine 2:6 auf der Anzeigetafel die erste Auszeit. Und zwölf Minuten später beantragte Zeitz dann die nächste Unterbrechung, der Rückstand war auf 6:12 angewachsen. In der Folge blieb der Abstand zumindest konstant, mit einem 9:15 ging es aus Sicht der Gastgeberinnen in die Kabinen.
Auch direkt nach dem Wechsel geriet die komfortable Führung von Bayer Leverkusen nicht in Gefahr. Sorgte zunächst Annika Ingenpass vom Kreis mit drei Treffern in Folge für die Tore, übernahm dann immer mehr Pia Terfloth den Part der Haupttorschützin. Die 19-Jährige, etatmäßig auf der Rechtsaußenposition zu Hause, war wie schon in den vergangenen Wochen im rechten Rückraum eine starke Vertreterin für die verletzte Nationalspielerin Viola Leuchter und erzielte vor deren Augen sechs Tore zwischen der 41. und 53. Minute.
Die Sport-Union Neckarsulm gab sich aber nicht auf: Alessia Riner, Munia Smits und Nina Engel verkürzen acht Minuten vor dem Ende auf 26:28 und ließen die 926 Zuschauer in der Ballei hoffen, doch nach einer Auszeit erhöhte Leverkusen den Abstand schnell wieder. Terfloth sorgte für das 29:26 und spätestens mit dem 32:27 waren die Weichen zum 34:28-Erfolg für Leverkusen dann gestellt.
Leverkusen muss unterdessen zweimal mittwochs daheim gegen die Topteams der Liga antreten: Am Aschermittwoch (Anwurf: 19 Uhr) kommt zunächst der Thüringer HC in die Ostermann Arena, eine Woche später folgt dann der Meister aus Bietigheim. Neckarsulm hat mit einem Auswärtsspiel beim Thüringer HC und einem Heimspiel gegen die HSG Bensheim/Auerbach ebenfalls zwei schwierige Aufgaben vor der Brust.
"Leverkusen hatte im gesamten Spielverlauf mehr Tempo mit dem Ball sowie Explosivität in den Aktionen und sie haben den Plan generell deutlich besser umgesetzt als wir. Die erste Halbzeit war vorne wie hinten nichts. Das war zu mutlos, zu ängstlich und zu passiv", so Thomas Zeitz.
Neckarsulms Trainer weiter: "Es gibt dann eine Phase, in der wir uns in der zweiten Hälfte ran kämpfen und da kann ich meiner Mannschaft auch nichts vorwerfen aber letztendlich waren wir heute defensiv wie offensiv klar die schlechtere Mannschaft. Deswegen haben wir auch in der Höhe verdient verloren. Am Ende ist das meine Verantwortung, wir werden dieses Spiel besprechen und uns auch wieder aufraffen müssen."
Michael Biegler blickte kritisch auf die Minuten, in denen der eigentlich komfortable Vorsprung schmolz: "Wir haben in dieser Phase den Rückzug nicht gut hinbekommen und auch keine Stoppfouls wie zuvor setzen können. Dann hat es etwas gedauert, bis wir wieder die Kurve bekommen haben. Aber unter dem Strich ist alles gut."
Sport-Union Neckarsulm: Salamakha, Ivancok (8 Paraden); Nooitmeer (2), Verbraeken (4/1), Bruggeman, Hoitzing (1), Riner (6), Smits (6), Engel (4), Pollakowski (2/1), Hinkelmann (1), Zygoura (2)
TSV Bayer 04 Leverkusen: Vogel, Nasser (8 Paraden); Thomaier (4), Boeters (1), Mathwig, Andresen, Terfloth (9), Ferreira Lopes (9/3), Ingenpass (5), Veit, Kaufmann (2), Teusch, Souza (4)
Zuschauer: 926
Schiedsrichter: Lucas Hellbusch / Darnel Jansen
Strafminuten: 4 / 6
PM Vereine, red